Eine gut erhaltene Kirche

Kurzfassung: Eine gut erhaltene KircheGemeinsamer Fördervertrag von DSD und KiBa für die kulturträchtige Kirche in RellingenKurzfassung: Einen gemeinsamen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DS ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 24.06.2013] Eine gut erhaltene Kirche

Gemeinsamer Fördervertrag von DSD und KiBa für die kulturträchtige Kirche in Rellingen
Kurzfassung: Einen gemeinsamen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) kommt der Dachsanierung der Kirche in Rellingen zugute. Das Dokument über 85.000 Euro überbringt Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der DSD, im Beisein von Reinhart Kupfer von der KiBa am 27. Juni 2013 um 9.30 Uhr im Pastorat vor Ort an Pastorin Martje Kruse. Die Rellinger Kirche gehört nunmehr zu den über 130 Förderprojekten, die die private Denkmalstiftung dank individueller Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Langfassung: Durch undichte Gauben und Risse im Umfassungsmauerwerk dringt Feuchtigkeit in die Kirche in Rellingen im Landkreis Pinneberg. Der Dachstuhl ist bereits von "Echtem Hausschwamm" befallen. Einen gemeinsamen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) in Höhe von 85.000 Euro für die Dachsanierung überbringt Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der DSD, im Beisein von Reinhart Kupfer von der KiBa am Donnerstag, den 27. Juni 2013 um 9.30 Uhr im Pastorat in der Hauptstraße 27 in 25462 Rellingen an Pastorin Martje Kruse.
1756 wurde in Rellingen im Auftrag König Friedrich V. von Dänemark eine Kirche fertiggestellt, deren Pläne von dem Architekten Cai Dose (um 1700-1768) stammen, der als einer der "besten spätbarocken Baumeister Niederelbiens" gilt. Der Zentralbau auf achteckigem Grundriss hat einen Turm auf der Westseite, dessen Schaft noch von einem Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert herrührt.
Der streng gegliederte und backsteinsichtige Außenbau der Kirche mit seinen Rundbogenöffnungen lässt nichts von der prächtigen Ausgestaltung des Kircheninneren erahnen. Der lichtdurchflutete Raum wirkt durch die eingezogenen Logen und Emporen sowie dem großen Orgel-Hochaltar auf der Ostseite. Die an jeder Seite angelegten Portale dienten früher als Zugänge zu den einzelnen Logen, die für bestimmte Familien und Besitzer reserviert waren. Die barocke Formensprache der Ausgestaltung ist vor allem durch die Rocailleformen gekennzeichnet, die sich am Gemeindegestühl, in der Umfassung der Lichtöffnungen und auf den Verblendungen der Emporen finden. Einzelne Details an den Logen werden zusätzlich durch Goldapplikationen betont, die einen ruhigen und harmonischen Farbklang mit dem gebrochenen Grün bilden, in dem die Bänke und Verkleidungen gestaltet sind.
Leider mussten die originalen Bemalungen des 18. Jahrhunderts um 1950 durch Kopien ausgetauscht werden. Nur im Gewölbe der Laterne ist das Original Francesco Antonio Martinis erhalten geblieben. Es ist eine Ausgestaltung des himmlischen Auges im Dreieck mit Strahlenkranz mit einer Gruppe musizierender Engel, wie sie auch in süddeutschen Barockkirchen häufig zu finden sind.
Neben dem Maler war auch der Bruder Carlo Donato Martini als Stuckateur an der Innengestaltung beteiligt. Von ihm stammen die Rahmungen der Lichtschächte und die Verzierungen unterhalb der Gemälde.
Die Kirche ist kaum verändert worden. Eine insgesamt "luftigere Gestaltung" des Gestühls reduzierte die Sitzplätze, die anfangs 2.000 Menschen Platz boten, auf 850 Sitze. Ferner wurden die Malereien des Tambours durch Kopien ersetzt, die in ihrer Wirkung etwas statischer sein sollen als die Originale. Der Dachgestaltung hat sich verändert, weil das Dach ursprünglich mit glasierten Pfannen gedeckt war.
Die Kirche in Rellingen ist eines von über 130 Förderprojekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Dr. Ursula Schirmer
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