05.07.2013 10:41 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Fenster werden restauriert
Kurzfassung: Fenster werden restauriertWo Hans Scharoun Funktionalität und Raumharmonie mit organischer Architektur verbandNachdem sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits vor zwei Jahren an der San ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 05.07.2013] Fenster werden restauriert
Wo Hans Scharoun Funktionalität und Raumharmonie mit organischer Architektur verband
Nachdem sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits vor zwei Jahren an der Sanierung des Daches der St. Johanneskirche in Bochum-Altenbochum mit 80.000 Euro beteiligt hat, stellt sie nun weitere 40.000 Euro für die Fenstersanierung zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht die Christengemeinschaft in Westdeutschland in diesen Tagen.
Hans Scharoun hatte schon während seines Studiums Pläne für Sakralbauten gezeichnet, doch keine seiner diesbezüglichen Ideen war je gebaut worden. Es war einer eher zufälligen Querverbindung zwischen der Familie des Nudelfabrikanten Fritz Schminke, für die Scharoun ein Wohnhaus errichtet hatte, und der Johannesgemeinde in Bochum zu verdanken, dass es in den 1960er Jahren zum Bau der Johanneskirche kam. In dem Bochumer Kirchenbau verband Scharoun Elemente der klassischen Moderne, wie Funktionalität und Raumharmonie, mit organischer Architektur, die sich durch die Asymmetrie und das fast völlige Fehlen rechter Winkel ausdrückt.
Die Scharounsche Kirche ist ein niedriger Backsteinbau auf unregelmäßigem Grundriss mit stumpfen Winkeln und unregelmäßigem, mehrfach gebrochenem Zeltdach. Die ursprünglich geplante Kupferdeckung des Daches wurde später durch Asbestschiefer und Bitumenpappe ersetzt. Ein hohes Traufband trennt das Dach von den Wänden. Die Nordfassade belichten im Bereich des Musikraumes vereinzelte, auf die Spitze gestellte Dreiecksfenster. Die leicht nach innen geneigte Südfassade ist als Lichtwand durch diagonale, farblos verglaste Dreiecksfenster mit Stahlprofilen gestaltet. Südlich an den Altarraum ist die Sakristei angebaut, die von einem Teil des Zeltdaches gedeckt wird. Westlich ist dem Kirchenraum der pavillonartig verglaste Eingangsbereich unter einem Flachdach vorgelagert. Er schließt südlich an das Pfarrhaus an und führt östlich zu einem kleinen Hof. Den Innenraum der Kirche prägen die im Strangpress-Verfahren hergestellten Backsteinwände. Im Gegensatz zu den rauen Wänden, die in den 1970er Jahren eine grau gestrichene Holzverschalung erhielten, steht die Glattheit des norwegischen Quarzitbodens. Den länglichen Kirchenraum gliedert der erhöhte Altarbereich. Durch das zentrierende Zeltdach fällt im Scheitelpunkt Tageslicht ein und setzt mit der Lichtwand bewusste Raumakzente.
Die Johanneskirche in Bochum ist eines von über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Tel.: 0228 9091-402
Fax: 0228 9091-409
schirmer(at) denkmalschutz.de
Wo Hans Scharoun Funktionalität und Raumharmonie mit organischer Architektur verband
Nachdem sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits vor zwei Jahren an der Sanierung des Daches der St. Johanneskirche in Bochum-Altenbochum mit 80.000 Euro beteiligt hat, stellt sie nun weitere 40.000 Euro für die Fenstersanierung zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht die Christengemeinschaft in Westdeutschland in diesen Tagen.
Hans Scharoun hatte schon während seines Studiums Pläne für Sakralbauten gezeichnet, doch keine seiner diesbezüglichen Ideen war je gebaut worden. Es war einer eher zufälligen Querverbindung zwischen der Familie des Nudelfabrikanten Fritz Schminke, für die Scharoun ein Wohnhaus errichtet hatte, und der Johannesgemeinde in Bochum zu verdanken, dass es in den 1960er Jahren zum Bau der Johanneskirche kam. In dem Bochumer Kirchenbau verband Scharoun Elemente der klassischen Moderne, wie Funktionalität und Raumharmonie, mit organischer Architektur, die sich durch die Asymmetrie und das fast völlige Fehlen rechter Winkel ausdrückt.
Die Scharounsche Kirche ist ein niedriger Backsteinbau auf unregelmäßigem Grundriss mit stumpfen Winkeln und unregelmäßigem, mehrfach gebrochenem Zeltdach. Die ursprünglich geplante Kupferdeckung des Daches wurde später durch Asbestschiefer und Bitumenpappe ersetzt. Ein hohes Traufband trennt das Dach von den Wänden. Die Nordfassade belichten im Bereich des Musikraumes vereinzelte, auf die Spitze gestellte Dreiecksfenster. Die leicht nach innen geneigte Südfassade ist als Lichtwand durch diagonale, farblos verglaste Dreiecksfenster mit Stahlprofilen gestaltet. Südlich an den Altarraum ist die Sakristei angebaut, die von einem Teil des Zeltdaches gedeckt wird. Westlich ist dem Kirchenraum der pavillonartig verglaste Eingangsbereich unter einem Flachdach vorgelagert. Er schließt südlich an das Pfarrhaus an und führt östlich zu einem kleinen Hof. Den Innenraum der Kirche prägen die im Strangpress-Verfahren hergestellten Backsteinwände. Im Gegensatz zu den rauen Wänden, die in den 1970er Jahren eine grau gestrichene Holzverschalung erhielten, steht die Glattheit des norwegischen Quarzitbodens. Den länglichen Kirchenraum gliedert der erhöhte Altarbereich. Durch das zentrierende Zeltdach fällt im Scheitelpunkt Tageslicht ein und setzt mit der Lichtwand bewusste Raumakzente.
Die Johanneskirche in Bochum ist eines von über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
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