09.07.2013 16:44 Uhr in Auto & Motorrad von Flughafen Düsseldorf

PFT: Düsseldorfer Flughafen und Umweltamt arbeiten an Aufklärung und Lösung des Sachverhaltes; Sanierungskonzept wird im Herbst fertiggestellt

Kurzfassung: PFT: Düsseldorfer Flughafen und Umweltamt arbeiten an Aufklärung und Lösung des Sachverhaltes; Sanierungskonzept wird im Herbst fertiggestelltntersuchungen des städtischen Umweltamtes haben ergebe ...
[Flughafen Düsseldorf - 09.07.2013] PFT: Düsseldorfer Flughafen und Umweltamt arbeiten an Aufklärung und Lösung des Sachverhaltes; Sanierungskonzept wird im Herbst fertiggestellt

ntersuchungen des städtischen Umweltamtes haben ergeben, dass einige Bereiche des Grundwassers in Lohausen und Kaiserswerth mit der industriell hergestellten Stoffgruppe Perfluorierte Tenside (PFT) belastet sind. Einige der Bereiche mit höheren PFT-Konzentrationen liegen in der Nähe des Flughafens, der somit als einer der möglichen Verursacher der Verunreinigungen gilt. Vier Belastungsschwerpunkte wurden auf dem Gelände des Airports festgestellt: am ehemaligen Feuerwehrlöschübungsbecken, der Feuerwache Nord, dem Tanklagerbereich und an der Unfallstelle der Atlas Air am Westende der Südbahn. Nach dem Bekanntwerden der PFT-Vorkommen hatte der Flughafen bereits seit 2007 in enger Abstimmung mit der Düsseldorfer Umweltbehörde mehrere Maßnahmen ergriffen, um neue PFT-Einträge ins Erdreich beziehungsweise ins Grundwasser zu unterbinden. Es wurden jedoch auch im Zustrom des Grundwassers PFT-Vorkommen gemessen, die einem entsprechenden Schadens-Eintrag von außerhalb des Flughafens erwarten lassen.
Seitdem hat der Flughafen rund 190 Rammkernsondierungen durchgeführt und 558 Bodenproben entnommen. Um die komplexen Zusammenhänge im Boden besser verstehen zu können, werden monatlich 24 Grundwassermessstellen innerhalb und außerhalb des Flughafengeländes auf PFT untersucht. Bis heute wurden 870 Grundwasserproben entnommen und umfangreich analysiert. Auf Grund zum Teil widersprüchlicher Messergebnisse werden die Erhebungen noch bis in den Spätsommer andauern. Im Herbst möchte der Flughafen dann auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse mit Vertretern des Umweltamtes sinnvolle Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen festlegen, um schnellstmöglich die Auswaschung von PFT in die Nachbarschaft zu unterbinden. Die Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes ist bereits weit fortgeschritten.
"Unser oberstes Ziel ist es, die PFT-Auswaschung in die Nachbarschaft zu unterbinden. In den kommenden Wochen werden wir voraussichtlich die komplexen Analysen abschließen und in unser Sanierungskonzept einarbeiten", erklärt Christoph Blume, Sprecher der Flughafen-Geschäftsführung. "Selbstverständlich sind wir bereit, wirksame Maßnahmen in Abstimmung mit dem Umweltamt schnellstmöglich umzusetzen."
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutet alles darauf hin, dass die erhöhten PFT-Konzentrationen an einigen Stellen des Flughafengeländes auf die langjährige und für den Flughafenbetrieb zwingend notwendige Anwendung von zugelassenen Löschmitteln zurückzuführen ist. Die Verunreinigung stammt demnach aus einer Zeit, als die Flughafenfeuerwehr zur Erfüllung ihres Rettungsauftrages bei ihren Löschübungen noch PFT-haltiges Feuerlöschmittel verwendete. Die verwendeten Schäume waren marktübliche Produkte, die von den Behörden zugelassen waren und von allen Feuerwehren verwendet wurden. Die negativen Eigenschaften von PFT waren damals noch nicht bekannt. Bereits 2007 entschied die Flughafenfeuerwehr, derartige Produkte nicht mehr einzusetzen. Heute kommen im Ernstfall nur noch nahezu PFT-freie Löschmittel zum Einsatz.
Darüber hinaus hat der Airport das ehemalige Feuerlöschübungsbecken im Mai 2011 durch ein neues Funktionstestbecken ersetzt. Das überdachte, 50 x 5 Meter breite Becken entspricht insbesondere unter Umwelt- und Sicherheitsaspekten dem neusten Stand der Technik. Es wurde aus wasserdichtem FDE-Beton gebaut, verfügt über einen Überlaufschutz sowie eine gegen Kerosin, Säuren, Laugen und andere Stoffe beständige Verbindungs-Rinne zum Speicherbehälter, in dem das verbrauchte Löschwasser bis zur fachgerechten Entsorgung gelagert wird. Der doppelwandige Tank des Beckens fasst 48.000 Liter und wird automatisch dauerhaft auf mögliche Lecks überwacht. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 800.000 Euro. Das alte Übungsbecken wurde gesichert. Regenwasser wird hier regelmäßig abgesaugt und fachmännisch entsorgt, so dass keine PFT-Stoffe ins Erdreich ausgewaschen werden können.
Erstmals wurde PFT in den 1970er Jahren in der Umwelt beobachtet. Mittlerweile sind PFT-Belastungen in Gewässern und Böden ein weitverbreitetes Phänomen. Erhöhte PFT-Konzentrationen kommen an sehr vielen Stellen innerhalb der zivilisierten Welt vor. PFT wird beispielsweise von der Kleidungs-, Agro-, Pharma- und Chemieindustrie produziert, verkauft und eingesetzt. Nahezu alle kommunalen Feuerwehren nutzten PFT-haltige Löschmittel in der Vergangenheit.

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