10.07.2013 10:39 Uhr in Energie & Umwelt von WWF - World Wide Fund For Nature
Vor der Entscheidung: Im antarktischen Ozean könnte bald das größte Meeresschutzgebiet der Welt entstehen
Kurzfassung: Vor der Entscheidung: Im antarktischen Ozean könnte bald das größte Meeresschutzgebiet der Welt entstehenNichtregierungsorganisationen: "Eine einzigartige Gelegenheit, globale Verantwortung zu zeig ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 10.07.2013] Vor der Entscheidung: Im antarktischen Ozean könnte bald das größte Meeresschutzgebiet der Welt entstehen
Nichtregierungsorganisationen: "Eine einzigartige Gelegenheit, globale Verantwortung zu zeigen und ein Vermächtnis für künftige Generationen zu schaffen"
Die Sondersitzung der internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR), die auf Initiative der Bundesregierung vom 11. bis 16. Juli in Bremerhaven stattfindet, könnte zum Meilenstein auf dem Weg zur Schaffung des weltweit größten Meeresschutzgebietes im antarktischen Ozean werden. Diese Erwartung äußerten heute Vertreter der Antarktic Ocean Alliance, eines Zusammenschlusses von 30 internationalen Umweltorganisationen und bekannten Persönlichkeiten.
Die Tagung der Schutzkommission CCAMLR in Bremerhaven wurde anberaumt, weil sich deren Mitgliedsstaaten im Oktober letzten Jahres nicht über die Ausweisung der Meeresschutzgebiete einigen konnten. Alle Entscheidungen der CCAMLR bedürfen der Einstimmigkeit.
Zur Entscheidung stehen zwei Vorschläge: Die USA und Neuseeland wollen im Rossmeer eine Fläche von 2,3 Mio. km als Meeresschutzgebiet ausweisen, einschließlich einer 1,6 Mio. km großen Zone, die für sämtliche Ressourcenentnahmen gesperrt sein soll. Das Rossmeer ist eines der letzten marinen Ökosysteme, die relativ intakt und Heimat für eine artenreiche Meeresfauna sind. Der zweite Vorschlag von Australien, Frankreich und der Europäischen Union bezieht sich auf sieben Gebiete mit einer Gesamtfläche von 1,63 Mio. km, die im Küstenbereich der Ostantarktis geschützt werden sollen.
Der antarktische Ozean ist Heimat für mehr als 10.000 Arten, darunter die meisten Pinguine der Welt, Wale, Seevögel, Koloss-Kalmare sowie der außergewöhnliche Riesen-Antarktisdorsch. In zweierlei Hinsicht ist die Region für die Wissenschaft von entscheidender Bedeutung: Als kritische Klimareferenzzone lassen sich an ihr die Auswirkungen des Klimawandels studieren sowie Erkenntnisse gewinnen, wie ein noch intaktes Ökosystem funktioniert.
"Würden beide Vorschläge verwirklicht, entstünde ein marines Schutzgebiet, das doppelt so groß wäre wie alle derzeit bestehenden umfassend geschützten Meeresgebiete und erstmals würde ein derart großes Gebiet von einer multinationalen Gruppe eingerichtet," sagt Dr. Rodolfo Werner von Pew Charitable Trusts Antarctic marine campaign, einer Nichtregierungsorganisation. "Wir fordern von Mitgliedsstaaten der internationalen Schutzkommission, globale Verantwortung zu übernehmen und mit der Ausweisung der größten Meeresschutzzone ein dauerhaftes Vermächtnis an künftige Generationen zu errichten."
"Ein solches Vermächtnis hätte einen unermesslichen Wert für den globalen Meeresschutz", betont Fabian Ritter, Kampagnenleiter von Whale and Dolphin Conservation (WDC). Nach seinen Angaben haben bislang weltweit über eine Million Menschen den Aufruf zum Schutz der Antarktis unterzeichnet.
Die in der Antarctic Ocean Alliance zusammenarbeitenden Nichtregierungsorganisationen wollen erreichen, dass die Delegierten aus den 24 Mitgliedsstaaten der CCAMLR sowie der Europäischen Union nicht nur einen, sondern beide in Bremerhaven zur Verhandlung stehenden Vorschläge annehmen.
"Die Gewässer sowie die Flora und Fauna der Antarktis stehen derzeit unter wachsendem Druck durch Ölbohrungen, Rohstoffförderung und Fischfang und so haben die Schutzkommission CCAMLR und ihre Mitgliedsstaaten die Chance, zur rechten Zeit das Richtige zu tun, bevor es zu spät ist", sagt
Dr. Onno Groß, Direktor von Deepwave.
"Die Meeresschutzgebiete werden die Ressourcen dieses besonderen Ozeans für künftige Generationen bewahren und die Forschung in der Antarktis unterstützen", so Tim Packeiser, Meeresschutzexperte des WWF. "Trotz seiner Einzigartigkeit ist das Polarmeer ungenügend geschützt. Die Kommission ist jetzt aufgefordert, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu folgen und diese Perlen des Südpolarmeers als Schutzgebiete auszuweisen."
"Die Welt beobachtet genau, was bei der CCAMLR-Tagung in Bremerhaven herauskommt", sagt Steve Campbell, der Kampagnenleiter der Antarctic Oceans Alliance. Der antarktische Ozean sei ein unvergleichliches globales Gemeingut. Diesen Lebensraum mit seiner großen Artenvielfalt zu schützen, sei ein Gewinn für uns alle.
WWF - World Wide Fund For Nature
Rebstöcker Straße 55
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Nichtregierungsorganisationen: "Eine einzigartige Gelegenheit, globale Verantwortung zu zeigen und ein Vermächtnis für künftige Generationen zu schaffen"
Die Sondersitzung der internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR), die auf Initiative der Bundesregierung vom 11. bis 16. Juli in Bremerhaven stattfindet, könnte zum Meilenstein auf dem Weg zur Schaffung des weltweit größten Meeresschutzgebietes im antarktischen Ozean werden. Diese Erwartung äußerten heute Vertreter der Antarktic Ocean Alliance, eines Zusammenschlusses von 30 internationalen Umweltorganisationen und bekannten Persönlichkeiten.
Die Tagung der Schutzkommission CCAMLR in Bremerhaven wurde anberaumt, weil sich deren Mitgliedsstaaten im Oktober letzten Jahres nicht über die Ausweisung der Meeresschutzgebiete einigen konnten. Alle Entscheidungen der CCAMLR bedürfen der Einstimmigkeit.
Zur Entscheidung stehen zwei Vorschläge: Die USA und Neuseeland wollen im Rossmeer eine Fläche von 2,3 Mio. km als Meeresschutzgebiet ausweisen, einschließlich einer 1,6 Mio. km großen Zone, die für sämtliche Ressourcenentnahmen gesperrt sein soll. Das Rossmeer ist eines der letzten marinen Ökosysteme, die relativ intakt und Heimat für eine artenreiche Meeresfauna sind. Der zweite Vorschlag von Australien, Frankreich und der Europäischen Union bezieht sich auf sieben Gebiete mit einer Gesamtfläche von 1,63 Mio. km, die im Küstenbereich der Ostantarktis geschützt werden sollen.
Der antarktische Ozean ist Heimat für mehr als 10.000 Arten, darunter die meisten Pinguine der Welt, Wale, Seevögel, Koloss-Kalmare sowie der außergewöhnliche Riesen-Antarktisdorsch. In zweierlei Hinsicht ist die Region für die Wissenschaft von entscheidender Bedeutung: Als kritische Klimareferenzzone lassen sich an ihr die Auswirkungen des Klimawandels studieren sowie Erkenntnisse gewinnen, wie ein noch intaktes Ökosystem funktioniert.
"Würden beide Vorschläge verwirklicht, entstünde ein marines Schutzgebiet, das doppelt so groß wäre wie alle derzeit bestehenden umfassend geschützten Meeresgebiete und erstmals würde ein derart großes Gebiet von einer multinationalen Gruppe eingerichtet," sagt Dr. Rodolfo Werner von Pew Charitable Trusts Antarctic marine campaign, einer Nichtregierungsorganisation. "Wir fordern von Mitgliedsstaaten der internationalen Schutzkommission, globale Verantwortung zu übernehmen und mit der Ausweisung der größten Meeresschutzzone ein dauerhaftes Vermächtnis an künftige Generationen zu errichten."
"Ein solches Vermächtnis hätte einen unermesslichen Wert für den globalen Meeresschutz", betont Fabian Ritter, Kampagnenleiter von Whale and Dolphin Conservation (WDC). Nach seinen Angaben haben bislang weltweit über eine Million Menschen den Aufruf zum Schutz der Antarktis unterzeichnet.
Die in der Antarctic Ocean Alliance zusammenarbeitenden Nichtregierungsorganisationen wollen erreichen, dass die Delegierten aus den 24 Mitgliedsstaaten der CCAMLR sowie der Europäischen Union nicht nur einen, sondern beide in Bremerhaven zur Verhandlung stehenden Vorschläge annehmen.
"Die Gewässer sowie die Flora und Fauna der Antarktis stehen derzeit unter wachsendem Druck durch Ölbohrungen, Rohstoffförderung und Fischfang und so haben die Schutzkommission CCAMLR und ihre Mitgliedsstaaten die Chance, zur rechten Zeit das Richtige zu tun, bevor es zu spät ist", sagt
Dr. Onno Groß, Direktor von Deepwave.
"Die Meeresschutzgebiete werden die Ressourcen dieses besonderen Ozeans für künftige Generationen bewahren und die Forschung in der Antarktis unterstützen", so Tim Packeiser, Meeresschutzexperte des WWF. "Trotz seiner Einzigartigkeit ist das Polarmeer ungenügend geschützt. Die Kommission ist jetzt aufgefordert, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu folgen und diese Perlen des Südpolarmeers als Schutzgebiete auszuweisen."
"Die Welt beobachtet genau, was bei der CCAMLR-Tagung in Bremerhaven herauskommt", sagt Steve Campbell, der Kampagnenleiter der Antarctic Oceans Alliance. Der antarktische Ozean sei ein unvergleichliches globales Gemeingut. Diesen Lebensraum mit seiner großen Artenvielfalt zu schützen, sei ein Gewinn für uns alle.
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