19.07.2013 10:18 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund

Ikeas Doppelmoral: Massenkonsum beim Krebsessen statt Umweltschutz

Kurzfassung: Ikeas Doppelmoral: Massenkonsum beim Krebsessen statt UmweltschutzIn über zwanzig deutschen Ikea-Filialen finden zwischen Juli und September die "Ikea Family Krebsessen" statt, darunter Berlin, Hambu ...
[Deutscher Tierschutzbund - 19.07.2013] Ikeas Doppelmoral: Massenkonsum beim Krebsessen statt Umweltschutz

In über zwanzig deutschen Ikea-Filialen finden zwischen Juli und September die "Ikea Family Krebsessen" statt, darunter Berlin, Hamburg, Düsseldorf - diese Woche gab es das Angebot in Köln. Der Deutsche Tierschutzbund fordert bereits seit Jahren den Möbelriesen auf, auf diese grausame Veranstaltung zu verzichten. Für das Ikea-Fest sterben jährlich tausende Tiere, indem sie bei vollem Bewusstsein in kochendem Wasser getötet werden. Die Krebse werden in China gefangen und getötet und gelangen dann unter dem Deckmantel der schwedischen Tradition nach Deutschland. Ikea unterstützt damit aktiv Tierquälerei und degradiert durch die Aufforderung zum Massenkonsum die Tiere zur Billigware. Der Verband fordert Ikea auf, endlich Verantwortung für Tiere und Umwelt zu übernehmen, so wie sie es in ihrer Werbung anpreisen. Besucher des Einrichtungshauses sollten das Essen boykottieren und damit ein Zeichen für den Tierschutz setzen.
"Diese Doppelmoral von Ikea ist unfassbar: Auf der einen Seite werben sie mit ihrem Einsatz für die Umwelt und auf der anderen Seite rufen sie zum hemmungslosen Konsum von Krebsen auf. Ikea spricht sich auf seiner Internetseite klar gegen Tierquälerei aus und verharmlost dann den qualvollen Tod tausender Tiere als Feinschmecker-Erlebnis für die ganze Familie", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Ikea muss sich endlich seiner besonderen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft stellen, die sie in ihrer Eigenwerbung anpreisen", so Schröder weiter.
Das Leiden der Krebse
Für das beworbene Krebsessen werden lebende Krebse in kochendes Wasser geworfen. Der Todeskampf der Tiere kann mehrere Minuten dauern. Dabei zeigen die Krustentiere Fluchtbewegungen, die keine reinen Reflexe sind, sondern Verhaltensreaktionen auf einen schmerzhaften Reiz. Verschiedene Wissenschaftler haben in Studien nachgewiesen, dass Krustentiere durchaus Schmerzen und Leiden empfinden können. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat erkannt, dass Handlungsbedarf nötig ist und hat deswegen ein Forschungsvorhaben zu vergleichenden Untersuchungen zur tiergerechten Betäubung oder Tötung von Krebstieren initiiert. Die Ergebnisse stehen noch aus. Auch wenn die Tötung mit kochendem Wasser derzeit nach der Tierschutz-Schlachtverordnung zufolge erlaubt ist, ändert dies nichts daran, dass es für die Tiere qualvoll ist. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein generelles Verbot dieser grausamen Tötungsmethode.
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Deutscher Tierschutzbund
Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet, um dem Missbrauch von Tieren wirksamer entgegentreten zu können. Heute sind ihm 16 Landesverbände und über 700 örtliche Tierschutzvereine mit mehr als 500 vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Damit ist der Deutsche Tierschutzbund Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation.Als Dachorganisation erhält der Deutsche Tierschutzbund von den ihm angeschlossenen Vereinen einen Mitgliedsbeitrag. Dieser beträgt für Tierschutzvereine und korporative Mitglieder für je angefangene 100 Mitglieder bzw. je angefangene 1.000 Mitglieder € 55,00. Der Betrag ist so gering, weil die meisten Tierschutzvereine für ihre eigene Tierschutzarbeit und vor allem für vorübergehende Unterbringung und Versorgung in Not geratener Tiere, im vereinseigenen Tierheim oder privat, selbst dringend Geld brauchen. Der Deutsche Tierschutzbund ist daher keineswegs so finanzstark, wie mancher aufgrund der großen Mitgliederzahl vermutet. Für unseren Jahreshaushalt für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, die Mitarbeit in Gremien und für den Informations- und Beratungsservice benötigen wir daher dringend die Unterstützung von fördernden Mitgliedern und von tierliebenden Menschen, die den Deutschen Tierschutzbund in ihrem Testament bedenken. Jede Spende hilft uns bei unserem Einsatz für die Tiere. Angesichts der Milliarden, die die Industriezweige für Kampagnen und Werbung ausgeben, die Tiere für ihre Interessen - also für das Geschäft - ge- und missbrauchen, wünschen wir uns in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Unsere fördernden Mitglieder helfen uns den Tieren zu helfen. Um gegen die Übermacht der Tiernutzer ein Gegengewicht zu schaffen, ist nicht nur Geld erforderlich. Jede Stimme, die sich für die Tiere erhebt, trägt dazu bei zu erreichen, dass Tieren in unserer Obhut endlich ein tiergerechtes Leben ohne Leiden gewährt wird.
Deutscher Tierschutzbund,
, 53115 Bonn, Deutschland
Tel.: +49-(0)228-60496-24;
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