25.07.2013 12:40 Uhr in Gesellschaft & Familie von Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD)
Oliver Scheytt: Bayreuth-Blitzlichter überblenden Gefahren eines Ausverkaufs von Kunst und Kultur
Kurzfassung: Oliver Scheytt: Bayreuth-Blitzlichter überblenden Gefahren eines Ausverkaufs von Kunst und KulturAnlässlich der Eröffnung der Bayreuther Festspiele erklärt Oliver Scheytt, im Kompetenzteam von Pee ...
[Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD) - 25.07.2013] Oliver Scheytt: Bayreuth-Blitzlichter überblenden Gefahren eines Ausverkaufs von Kunst und Kultur
Anlässlich der Eröffnung der Bayreuther Festspiele erklärt Oliver Scheytt, im Kompetenzteam von Peer Steinbrück für Kunst und Kultur zuständig:
Die Wagner-Festspiele in Bayreuth finden weltweit Beachtung, gehören zur Identität Deutschlands als Kulturnation. Sie stehen für eine deutsche und europäische Musiktradition, die überall auf der Welt Wirkung entfaltet hat.
Freihandelsabkommen lässt Musik, Theater und Oper zur Ware werden Während sich die Bundeskanzlerin in Bayreuth auch mit Mitteln der Bundeskulturförderung selbst inszeniert, setzt sie die Vielfalt der deutschen und europäischen Kultur aufs Spiel. Sie überlässt Kunst dem Freihandel zwischen Europa und den USA - damit wird Kunst zur Ware reduziert. Kreative und Kulturschaffende werden zu Verlierern im "mentalen Kapitalismus". Dieser basiert auf dem Abschöpfen von Kreativität, Wissen und Informationen, den Rohstoffen des 21. Jahrhunderts. Deutschland versagt gegenüber den USA nicht nur beim Datenschutz, sondern überlässt auch unseren kulturellen Reichtum der Marktmacht amerikanischer Medienkonzerne.
Gegen den Rat aller Kulturpolitiker hat die schwarz-gelbe Bundesregierung bei den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den USA keine Ausnahmeregelung für den Kultur- und Mediensektor verlangt. Damit wird das Kulturleben in Deutschland auf Dauer Marktgesetzen unterworfen. Das ist die fatale Folge des Konzepts einer "marktkonformen Demokratie". Jetzt ist nicht nur die Buchpreisbindung gefährdet, sondern auch die öffentliche Förderung unserer Theater- und Opernhäuser oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk.
Der Mainstream marktgängiger Massenkultur wird zum Prinzip und zum Machtfaktor im mentalen Kapitalismus. Kultur ist aber vor allem öffentliches Gut, nicht nur kommerzielle Dienstleistung oder gar Handelsware. Wer unser System öffentlicher Kulturförderung und kultureller Bildung aushöhlt, gefährdet letztlich auch die "Kultur für alle". Sie wird am Ende unbezahlbar.
Förderung für Bayreuth zeigt: Kulturförderung des Bundes bedarf insgesamt der Modernisierung Die Förderung der Bayreuther Festspiele zeigt den Modernisierungsbedarf der Kulturförderung des Bundes deutlich auf. Die Unterstützung in Höhe von 2,3 Millionen Euro ist zu einem "Erbhof" der Kulturförderung des Bundes geworden, die sich keinesfalls in Traditionspflege erschöpfen sollte. Bundeskulturförderung benötigt ein zukunftsfähiges fundiertes Konzept, das die kulturelle Vielfalt in Deutschland und Europa stärkt: Die Kulturförderung des Bundes muss stärker als bisher auf internationale Wirkung setzen und die gewandelte Identität des Kulturstaates Deutschland würdigen. Zu fördern sind danach zum Beispiel das "Bauhaus" als Avantgarde der klassischen Moderne in Kunst und Architektur sowie das "Tanztheater Wuppertal Pina Bausch", das den Tanz weltweit emanzipierte und neu definierte.
Hinweis für die Presse: Oliver Scheytt wird die Eröffnungspremiere am 25. Juli besuchen.
Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD)
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin
Deutschland
Telefon: 030-25991-500
Telefax: 030 28090-507
Mail: pressestelle@spd.de
URL: http://www.spd.de
Anlässlich der Eröffnung der Bayreuther Festspiele erklärt Oliver Scheytt, im Kompetenzteam von Peer Steinbrück für Kunst und Kultur zuständig:
Die Wagner-Festspiele in Bayreuth finden weltweit Beachtung, gehören zur Identität Deutschlands als Kulturnation. Sie stehen für eine deutsche und europäische Musiktradition, die überall auf der Welt Wirkung entfaltet hat.
Freihandelsabkommen lässt Musik, Theater und Oper zur Ware werden Während sich die Bundeskanzlerin in Bayreuth auch mit Mitteln der Bundeskulturförderung selbst inszeniert, setzt sie die Vielfalt der deutschen und europäischen Kultur aufs Spiel. Sie überlässt Kunst dem Freihandel zwischen Europa und den USA - damit wird Kunst zur Ware reduziert. Kreative und Kulturschaffende werden zu Verlierern im "mentalen Kapitalismus". Dieser basiert auf dem Abschöpfen von Kreativität, Wissen und Informationen, den Rohstoffen des 21. Jahrhunderts. Deutschland versagt gegenüber den USA nicht nur beim Datenschutz, sondern überlässt auch unseren kulturellen Reichtum der Marktmacht amerikanischer Medienkonzerne.
Gegen den Rat aller Kulturpolitiker hat die schwarz-gelbe Bundesregierung bei den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den USA keine Ausnahmeregelung für den Kultur- und Mediensektor verlangt. Damit wird das Kulturleben in Deutschland auf Dauer Marktgesetzen unterworfen. Das ist die fatale Folge des Konzepts einer "marktkonformen Demokratie". Jetzt ist nicht nur die Buchpreisbindung gefährdet, sondern auch die öffentliche Förderung unserer Theater- und Opernhäuser oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk.
Der Mainstream marktgängiger Massenkultur wird zum Prinzip und zum Machtfaktor im mentalen Kapitalismus. Kultur ist aber vor allem öffentliches Gut, nicht nur kommerzielle Dienstleistung oder gar Handelsware. Wer unser System öffentlicher Kulturförderung und kultureller Bildung aushöhlt, gefährdet letztlich auch die "Kultur für alle". Sie wird am Ende unbezahlbar.
Förderung für Bayreuth zeigt: Kulturförderung des Bundes bedarf insgesamt der Modernisierung Die Förderung der Bayreuther Festspiele zeigt den Modernisierungsbedarf der Kulturförderung des Bundes deutlich auf. Die Unterstützung in Höhe von 2,3 Millionen Euro ist zu einem "Erbhof" der Kulturförderung des Bundes geworden, die sich keinesfalls in Traditionspflege erschöpfen sollte. Bundeskulturförderung benötigt ein zukunftsfähiges fundiertes Konzept, das die kulturelle Vielfalt in Deutschland und Europa stärkt: Die Kulturförderung des Bundes muss stärker als bisher auf internationale Wirkung setzen und die gewandelte Identität des Kulturstaates Deutschland würdigen. Zu fördern sind danach zum Beispiel das "Bauhaus" als Avantgarde der klassischen Moderne in Kunst und Architektur sowie das "Tanztheater Wuppertal Pina Bausch", das den Tanz weltweit emanzipierte und neu definierte.
Hinweis für die Presse: Oliver Scheytt wird die Eröffnungspremiere am 25. Juli besuchen.
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