26.07.2013 10:55 Uhr in Energie & Umwelt von Naturschutzbund Deutschland e.V NABU
NABU: Klimawandel verändert heimische Tier- und Pflanzenwelt
Kurzfassung: NABU: Klimawandel verändert heimische Tier- und PflanzenweltTschimpke: Mit naturnahen Wäldern und Mooren gegensteuernInfolge des Klimawandels wird Deutschland als Standort wärmeliebender Arten imme ...
[Naturschutzbund Deutschland e.V NABU - 26.07.2013] NABU: Klimawandel verändert heimische Tier- und Pflanzenwelt
Tschimpke: Mit naturnahen Wäldern und Mooren gegensteuern
Infolge des Klimawandels wird Deutschland als Standort wärmeliebender Arten immer attraktiver. Der ehemals ausschließlich in Südosteuropa beheimatete Bienenfresser zum Beispiel fühlt sich mittlerweile in Deutschland äußerst wohl. 2010 wurden allein in Sachsen-Anhalt bereits mehr als 500 Brutpaare dieser Vogelart gezählt. Er ist dabei kein Einzelfall. So verbreiten sich Wiedehopf, Gottesanbeterin, die aus Südeuropa stammende Giftspinne Ammen-Dornfinger, aber auch Pflanzenarten wie Stechpalme, Edelkastanie oder die allergieauslösende Ambrosia stetig weiter in Richtung Nordeuropa.
"Der vermeintliche Mehrwert für die Artenvielfalt ist jedoch ein Irrglaube. Allein der durch den Klimawandel verursachte zusätzliche Verlust von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Deutschland wird von Experten auf 30 Prozent geschätzt. Die über Jahrhunderte und Jahrtausende auf einander eingespielten Beziehungen zwischen Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten drohen zu kippen", sagte NABU Präsident Olaf Tschimpke. So zeige sich am Beispiel der Stieleiche, dass im Falle zunehmender Trockenheit nicht nur die Baumart selbst verschwinden würde, sondern auch von ihr abhängige Insektenarten wie unter anderem der Eremit, ein äußerst seltener Käfer ursprünglicher, mitteleuropäischer Waldgesellschaften. Auch Lebensraum-Spezialisten wie das in den Alpen lebende und karge Landschaften bevorzugende Schneehuhn haben es besonders schwer, da sie wenig flexibel auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren können. Wenn sich durch wärmere Durchschnittstemperaturen Bäume auch über die derzeitige Wachstumsgrenze von 1800 Metern über Seehöhe ansiedeln, wird es für den seltenen Vertreter der Rauhfußhühner immer schwieriger, ein geeignetes Habitat zu finden.
"Wichtig ist es, rechtzeitig mit umweltpolitischen Maßnahmen zu reagieren. Die Senkung von Klimagasemissionen, der Schutz und die Förderung naturnaher Wälder und Moore, die Vernetzung isolierter Biotope sowie die Renaturierung von Flüssen sind unbedingt notwendig, um die Anpassung der heimischen Flora und Fauna an sich verändernde Umweltbedingungen zu unterstützen", so der NABU-Präsident.
Weitere umfassende Infos bietet die NABU-Broschüre "Arten im Klimawandel - Species and Climate Change". Sie widmet sich 30 Tier- und Pflanzenarten, deren Entwicklungen beispielhaft für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Der NABU veranschaulicht darin Gewinner und Verlierer von Veränderungen klimatischer Verhältnisse in Deutschland.
Die Broschüre kann im Internet unter www.shop.nabu.de/shop bzw. beim NABU Natur Shop, info@nabu-natur-shop.de, Telefon 0511-89 81 38-0 für 2,50 Euro bestellt werden. Ein Pressexemplar kann unter Presse@NABU.de angefordert werden.
Naturschutzbund Deutschland e.V NABU
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: 030/284 984-1510
Telefax: 030-284 984-2000
Mail: presse@NABU.de
URL: http://www.nabu.de
Tschimpke: Mit naturnahen Wäldern und Mooren gegensteuern
Infolge des Klimawandels wird Deutschland als Standort wärmeliebender Arten immer attraktiver. Der ehemals ausschließlich in Südosteuropa beheimatete Bienenfresser zum Beispiel fühlt sich mittlerweile in Deutschland äußerst wohl. 2010 wurden allein in Sachsen-Anhalt bereits mehr als 500 Brutpaare dieser Vogelart gezählt. Er ist dabei kein Einzelfall. So verbreiten sich Wiedehopf, Gottesanbeterin, die aus Südeuropa stammende Giftspinne Ammen-Dornfinger, aber auch Pflanzenarten wie Stechpalme, Edelkastanie oder die allergieauslösende Ambrosia stetig weiter in Richtung Nordeuropa.
"Der vermeintliche Mehrwert für die Artenvielfalt ist jedoch ein Irrglaube. Allein der durch den Klimawandel verursachte zusätzliche Verlust von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Deutschland wird von Experten auf 30 Prozent geschätzt. Die über Jahrhunderte und Jahrtausende auf einander eingespielten Beziehungen zwischen Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten drohen zu kippen", sagte NABU Präsident Olaf Tschimpke. So zeige sich am Beispiel der Stieleiche, dass im Falle zunehmender Trockenheit nicht nur die Baumart selbst verschwinden würde, sondern auch von ihr abhängige Insektenarten wie unter anderem der Eremit, ein äußerst seltener Käfer ursprünglicher, mitteleuropäischer Waldgesellschaften. Auch Lebensraum-Spezialisten wie das in den Alpen lebende und karge Landschaften bevorzugende Schneehuhn haben es besonders schwer, da sie wenig flexibel auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren können. Wenn sich durch wärmere Durchschnittstemperaturen Bäume auch über die derzeitige Wachstumsgrenze von 1800 Metern über Seehöhe ansiedeln, wird es für den seltenen Vertreter der Rauhfußhühner immer schwieriger, ein geeignetes Habitat zu finden.
"Wichtig ist es, rechtzeitig mit umweltpolitischen Maßnahmen zu reagieren. Die Senkung von Klimagasemissionen, der Schutz und die Förderung naturnaher Wälder und Moore, die Vernetzung isolierter Biotope sowie die Renaturierung von Flüssen sind unbedingt notwendig, um die Anpassung der heimischen Flora und Fauna an sich verändernde Umweltbedingungen zu unterstützen", so der NABU-Präsident.
Weitere umfassende Infos bietet die NABU-Broschüre "Arten im Klimawandel - Species and Climate Change". Sie widmet sich 30 Tier- und Pflanzenarten, deren Entwicklungen beispielhaft für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Der NABU veranschaulicht darin Gewinner und Verlierer von Veränderungen klimatischer Verhältnisse in Deutschland.
Die Broschüre kann im Internet unter www.shop.nabu.de/shop bzw. beim NABU Natur Shop, info@nabu-natur-shop.de, Telefon 0511-89 81 38-0 für 2,50 Euro bestellt werden. Ein Pressexemplar kann unter Presse@NABU.de angefordert werden.
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, 10117 Berlin, Deutschland
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