Der große Unbekannte von Volkswagen

  • Pressemitteilung der Firma Volkswagen (VW), 22.03.2011
Pressemitteilung vom: 22.03.2011 von der Firma Volkswagen (VW) aus Wolfsburg

Kurzfassung: 40 Jahre Volkswagen SP Wolfsburg, 22. März 2011 - Vor vier Jahrzehnten, im Frühjahr 1971, wurde ein Fahrzeug präsentiert, das die damalige automobile Welt nicht von Volkswagen erwartet hätte: ein äußerst dynamisch gestaltetes Sportcoupé, ...

[Volkswagen (VW) - 22.03.2011] Der große Unbekannte von Volkswagen


40 Jahre Volkswagen SP

Wolfsburg, 22. März 2011 - Vor vier Jahrzehnten, im Frühjahr 1971, wurde ein Fahrzeug präsentiert, das die damalige automobile Welt nicht von Volkswagen erwartet hätte: ein äußerst dynamisch gestaltetes Sportcoupé, niedrig auf der Straße kauernd, große Räder, lange Front, markante Doppelscheinwerfer. Sein Name: Volkswagen SP.

Zwar wurde er der Öffentlichkeit erstmalig in Deutschland vorgestellt, seine Wurzeln liegen aber viele tausend Kilometer entfernt in Brasilien. Dort übernahm 1968 Rudolf Leiding, zuvor Direktor des Volkswagen Motorenwerks in Kassel und Vorstandsvorsitzender von Audi NSU in Neckarsulm, die Leitung von Volkswagen do Brasil. Er hatte 1968 von Volkswagen Generaldirektor Heinrich Nordhoff den Auftrag erhalten, das südamerikanische Werk wieder auf die Erfolgsspur zu bringen – Leiding nahm diese Aufgabe unter der Bedingung an, für den Markt auch eigenständige Modelle realisieren zu können. Höchstpersönlich skizzierte Leiding demnach seine Idee eines zweisitzigen Sportcoupés, das er von einem jungen Team zur Serienreife bringen lassen wollte. Als Entwicklungspartner dienten zudem die Produktionsspezialisten von Karmann-Ghia do Brasil.

Die Vorgabe an die Entwickler war eindeutig: Unter Verwendung möglichst vieler Serienteile aus dem Baukasten der brasilianischen Modellpalette sollten die Kosten niedrig gehalten werden. Als technische Basis für das neue Sportcoupé diente der Volkswagen 1600, die brasilianische Version des Typ 3 mit eigenständiger Karosserie. Von ihm wurden das Fahrwerk mit vorderer Kurbellenkerachse und Pendelachse hinten sowie der Motor übernommen, die Stahlkarosserie hingegen war eine weitgehend eigenständige Entwicklung. Die markanten Doppel-scheinwerfer stammten ebenfalls vom 1600 – während sie dort die Front einer bürgerlichen Limousine zierten, wurden sie jetzt zum prägenden Designmerkmal.

Bei Fahrversuchen erwies sich der serienmäßige 1,6-Liter-Boxermotor aus dem Typ 3 mit 54 PS dem sportlichen Anspruch als nicht angemessen. Man beschloss, diese Motorisierung in einer etwas einfacher ausgestatteten Version als Volkswagen SP-1 anzubieten.

Um über ein stärkeres Aggregat zu verfügen, wurde der sogenannte Flachmotor auf 1.678 ccm aufgebohrt. Er leistete nun 65 PS bei 4600/min und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 156 km/h.

Während man den SP-1 nur in sehr geringer Stückzahl baute, wurde der SP-2 von Juni 1972 bis Februar 1976 immerhin über 10.000 Mal gefertigt. Offiziell nie in Europa angeboten, kam ein Exemplar jedoch auf regulärem Weg nach Deutschland: Rudolf Leiding wurde bereits 1971 wieder zurück nach Wolfsburg gerufen, wo er als neuer Vorstandsvorsitzender die Modelle Passat und Golf auf den Weg brachte. Als Geschenk für seine Ehefrau orderte er nachträglich einen SP-2 nach Wolfsburg – ihr war das Sportcoupé jedoch im deutschen Straßenbild zu auffällig, sie verkaufte es nach kurzer Zeit.

Heutzutage befinden sich einige Volkswagen SP-2 auch in europäischer Sammlerhand. Volkswagen Classic zeigt das Sportcoupé auch in diesem Jahr bei einigen klassischen Veranstaltungen wie der Kitzbüheler Alpenrallye im Mai, wo man sich live von der dynamischen Form dieses wahren Exoten aus der Volkswagen Produkthistorie begeistern lassen kann.


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Über Volkswagen (VW):
Der Volkswagen-Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Im Jahr 2004 gelang es dem Konzern in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Auslieferungen von Fahrzeugen an Kunden auf 5,079 Millionen zu steigern, das entspricht einem Pkw-Weltmarktanteil von 11,5 Prozent. In Westeuropa, dem größten Pkw-Markt der Welt, stammt nahezu jeder fünfte neue Pkw (18,1 Prozent) aus dem Volkswagen-Konzern. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich im Jahr 2004 auf 88,9 Milliarden €.
In elf Ländern Europas und in sieben Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas betreibt der Konzern 47 Fertigungsstätten. Über 343.000 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus mehr als 21.500 Fahrzeuge oder sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen-Konzern in mehr als 150 Ländern an.
Ziel des Konzerns ist es, attraktive, sichere und umweltschonende Fahrzeuge anzubieten, die im zunehmend scharfen Wettbewerb auf dem Markt konkurrenzfähig und jeweils Weltmaßstab in ihrer Klasse sind.

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