Graue Job-Perspektive für Maler- und Lackierer-Azubis

[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 29.07.2013] Graue Job-Perspektive für Maler- und Lackierer-Azubis

Die Tarifverhandlungen für die rund 26 000 Auszubildenden im Maler- und Lackiererhandwerk sind gescheitert. Die Arbeitgeber verweigern eine deutliche Verbesserung der Ausbildungsbedingungen und haben die Verhandlungen abgebrochen. Die Handwerker-Gewerkschaft sprach von einer "unverantwortlichen Blockadehaltung" der Arbeitgeber, die darin gipfelte, den Verhandlungstisch zu verlassen. "Das Handwerk klagt über Nachwuchsmangel. Gleichzeitig stemmen sich die Arbeitgeber des Maler- und Lackiererhandwerks dagegen, ihre Branche attraktiver zu machen und dem Nachwuchs Perspektiven zu bieten", sagte der Verhandlungsführer der IG BAU, Andreas Harnack. "Das passt nicht zusammen."
In insgesamt vier Verhandlungsrunden hatte sich die IG BAU für eine bessere Ausbildungsvergütung stark gemacht: 40 Euro mehr pro Monat für jeden Azubi, so die Forderung der IG BAU. "Derzeit liegt die Ausbildungsvergütung der Maler- und Lackierer-Azubis im Keller", so Harnack. Im ersten Ausbildungsjahr bekomme ein Azubi lediglich 450 Euro pro Monat; im dritten Ausbildungsjahr seien dies gerade einmal 635 Euro - und damit weniger als ein Azubi auf dem Bau bereits im ersten Jahr seiner Ausbildung bekomme. Darüber hinaus ging es der IG BAU um die Erstattung der Fahrtkosten zur Berufsschule und zum Ausbildungszentrum. Ebenso um eine verbesserte Berufsperspektive durch eine Übernahmeregelung nach der Ausbildung sowie um eine zusätzliche Altersvorsorge. Die IG BAU hat in allen Punkten "erhebliche Kompromissbereitschaft" signalisiert. "Mit der Flucht vom Tariftisch haben die Arbeitgeber ihre wahre Absicht gezeigt: Sie wollen ihre Azubis weiterhin als billige Arbeitskräfte ausnutzen - ohne dabei an deren Zukunft zu denken", erklärte Harnack. Die IG BAU wird bundesweit Aktionen in Handwerkskammern und Betrieben starten.

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