14.08.2013 09:22 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin
Deutsche Wirtschaft wächst kräftig
Kurzfassung: Deutsche Wirtschaft wächst kräftig Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal 0,7 Prozent mehr produziert als im ersten Vierteljahr. Die Produktion ist damit unerwartet deutlich gewachsen. Nach ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 14.08.2013] Deutsche Wirtschaft wächst kräftig
Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal 0,7 Prozent mehr produziert als im ersten Vierteljahr. Die Produktion ist damit unerwartet deutlich gewachsen. Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) dürfte die deutsche Wirtschaft auch weiterhin auf Wachstumskurs bleiben. DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner bewertet die konjunkturelle Lage insgesamt positiv: "Die Industrie folgt bereits seit Februar einem deutlichen Aufwärtstrend, das wird sich auch im laufenden und in den kommenden Quartalen bemerkbar machen."
Zwar dürften im zweiten Quartal nach DIW-Einschätzung auch Nachholeffekte in der Bauwirtschaft das Bruttoinlandsprodukt angetrieben haben; im ersten Quartal konnte wegen des langen Winters spürbar weniger gebaut werden. Aber auch strukturell steht die deutsche Wirtschaft zurzeit gut da. Vor allem die anhaltend gute Lage auf dem Arbeitsmarkt stimmt die Berliner Konjunkturforscher zuversichtlich: "Bis zuletzt wurde deutlich Beschäftigung aufgebaut, das wird sich im Jahresverlauf kaum abschwächen", sagt DIW-Konjunkturexperte Simon Junker. "Der private Verbrauch wird daher wohl merklich zum Wachstum beitragen."
Sorge bereiten den DIW-Experten dagegen die Ausrüstungsinvestitionen: "Die Unternehmen nutzen das günstige Finanzierungsumfeld bislang kaum. Sie halten sich mit ihren Ausgaben angesichts der nachhaltig getrübten Absatzperspektiven und der Unsicherheit bezüglich der Krise im Euroraum zurück", so Fichtner. Im weiteren Verlauf dürfte laut DIW Berlin die Investitionstätigkeit aber wieder anziehen, denn die Unsicherheit ebbt bereits deutlich ab und die Anpassung an die schwache Nachfrage im Euroraum dürfte bereits zu einem großen Teil abgeschlossen sein. "Aber selbst wenn die Investitionen in Schwung kommen: Gemessen etwa am Stellenwert der Industrie bleiben die Investitionen relativ schwach. Hier ist die Wirtschaftspolitik gefordert, um den Standort Deutschland zu stärken", mahnt Fichtner.
Günstig schätzt Fichtner die Aussichten für die deutschen Exporteure ein: "Die Weltwirtschaft dürfte nach und nach Fahrt aufnehmen und die deutschen Ausfuhren leicht anschieben." Gleichzeitig dämpft Fichtner allzu optimistische Erwartungen: "Bei der ordentlichen Inlandsnachfrage werden auch die Importe merklich anziehen, so dass der Außenhandel unterm Strich das Wachstum sogar leicht schwächen wird."
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Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 030/897 89 0
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Mail: postmaster@diw.de
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Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal 0,7 Prozent mehr produziert als im ersten Vierteljahr. Die Produktion ist damit unerwartet deutlich gewachsen. Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) dürfte die deutsche Wirtschaft auch weiterhin auf Wachstumskurs bleiben. DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner bewertet die konjunkturelle Lage insgesamt positiv: "Die Industrie folgt bereits seit Februar einem deutlichen Aufwärtstrend, das wird sich auch im laufenden und in den kommenden Quartalen bemerkbar machen."
Zwar dürften im zweiten Quartal nach DIW-Einschätzung auch Nachholeffekte in der Bauwirtschaft das Bruttoinlandsprodukt angetrieben haben; im ersten Quartal konnte wegen des langen Winters spürbar weniger gebaut werden. Aber auch strukturell steht die deutsche Wirtschaft zurzeit gut da. Vor allem die anhaltend gute Lage auf dem Arbeitsmarkt stimmt die Berliner Konjunkturforscher zuversichtlich: "Bis zuletzt wurde deutlich Beschäftigung aufgebaut, das wird sich im Jahresverlauf kaum abschwächen", sagt DIW-Konjunkturexperte Simon Junker. "Der private Verbrauch wird daher wohl merklich zum Wachstum beitragen."
Sorge bereiten den DIW-Experten dagegen die Ausrüstungsinvestitionen: "Die Unternehmen nutzen das günstige Finanzierungsumfeld bislang kaum. Sie halten sich mit ihren Ausgaben angesichts der nachhaltig getrübten Absatzperspektiven und der Unsicherheit bezüglich der Krise im Euroraum zurück", so Fichtner. Im weiteren Verlauf dürfte laut DIW Berlin die Investitionstätigkeit aber wieder anziehen, denn die Unsicherheit ebbt bereits deutlich ab und die Anpassung an die schwache Nachfrage im Euroraum dürfte bereits zu einem großen Teil abgeschlossen sein. "Aber selbst wenn die Investitionen in Schwung kommen: Gemessen etwa am Stellenwert der Industrie bleiben die Investitionen relativ schwach. Hier ist die Wirtschaftspolitik gefordert, um den Standort Deutschland zu stärken", mahnt Fichtner.
Günstig schätzt Fichtner die Aussichten für die deutschen Exporteure ein: "Die Weltwirtschaft dürfte nach und nach Fahrt aufnehmen und die deutschen Ausfuhren leicht anschieben." Gleichzeitig dämpft Fichtner allzu optimistische Erwartungen: "Bei der ordentlichen Inlandsnachfrage werden auch die Importe merklich anziehen, so dass der Außenhandel unterm Strich das Wachstum sogar leicht schwächen wird."
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