16.08.2013 12:20 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von news4today

Spenden und Hilfen für Hochwassergeschädigte

Kurzfassung: (ddp direct) Berlin (news4today) - Noch ist das gesamte Ausmaß der Schäden, die die Flut Ende Mai und Anfang Juni 2013 angerichtet hat, nicht abschließend zu beziffern. Schätzungen gehen von mindestens 12 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: Das Elbe-Hochwasser 2002 hat Deutschland insgesamt 11,6 Milliarden Euro gekostet. Obwohl die Flut nach Ansicht von Experten die teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte Deutschlands sein könnte, ist die Spendenbereitschaft im Gegensatz zu 2002 ...
[news4today - 16.08.2013] (ddp direct) Berlin (news4today) - Noch ist das gesamte Ausmaß der Schäden, die die Flut Ende Mai und Anfang Juni 2013 angerichtet hat, nicht abschließend zu beziffern. Schätzungen gehen von mindestens 12 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: Das Elbe-Hochwasser 2002 hat Deutschland insgesamt 11,6 Milliarden Euro gekostet. Obwohl die Flut nach Ansicht von Experten die teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte Deutschlands sein könnte, ist die Spendenbereitschaft im Gegensatz zu 2002 geringer.

Nahezu alle Hilfsorganisationen verzeichnen eine deutlich geringere Spendenbereitschaft als bei der Flut vor elf Jahren. Zum einen sitzt der Euro nach der Finanz- und Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Unsicherheiten bei vielen nicht mehr so locker wie 2002. Zum anderen sehen viele den Staat in der Pflicht. Hinzu kommt, dass der Verlauf der Hochwasser-Katastrophe ein anderer war als bei der Elbe-Flut. Damals kam das Wasser plötzlich und unerwartet, dieses Mal verbreitete es sich vorhersagbarer. Auch das könnte einen Einfluss auf die Spendenbereitschaft gehabt haben.

Da waren diejenigen gut beraten, die sich in hochwassergefährdeten Gebieten bereits ausreichend versicherungstechnisch abgesichert hatten. „Wenn die Naturkatastrophen sich häufen, werden die oft schrecklichen Bilder von folgeschweren Verwüstungen nicht mehr als Ausnahmeereignis wahrgenommen. Auch das kann ein Abnehmen der Spendenbereitschaft in der Bevölkerung auslösen. Umso wichtiger ist daher ein gezielter und passgenauer Versicherungsschutz und eine schnelle und möglichst unbürokratische Schadensregulierung. Das hat auch das Hochwasser 2013 deutlich gezeigt“, bestätigt Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung in Deutschland.

Dennoch: Viele Deutsche helfen nach wie vor gerne, wenn es nötig ist. Viele Millionen Euro sind in den Tagen und Wochen nach der Flut gesammelt worden, um schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen zu ermöglichen. Allein in den ersten drei Wochen nach der Flut kamen beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) 12,5 Millionen Euro zusammen. Die Caritas Hochwasserhilfe hatte zunächst einen Bedarf von mehr als 15 Millionen Euro ermittelt, um ihre Projekte zur Wiederaufbau-Hilfe umsetzen zu können. Bisher stehen rund 12 Millionen Euro zur Verfügung. Die „Aktion Deutschland Hilft“ (ADH), ein Zusammenschluss vieler Hilfsorganisationen, hat nach eigenen Angaben mehr als 33 Millionen an Spenden für die Hochwasserhilfe eingenommen.

Vom Hochwasser Betroffene haben dennoch viele Möglichkeiten, sich beim Wiederaufbau unter die Arme greifen zu lassen. Neben den staatlichen Hilfen, zu denen unter anderem ein Beitrag von bis zu 360 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds zählt, und der Versicherungswirtschaft, die ohnehin eng mit der Bevölkerung vor Ort zusammenarbeitet, bieten viele Organisationen schnelle und unbürokratische Hilfe an. Das gilt auch für die meisten Versicherungsgesellschaften. Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung in Deutschland: „Je schneller die Hilfe und Unterstützung einsetzt, umso eher sind auch die wirtschaftlichen Folgeschäden für alle Betroffenen eingrenzbar. Die Zurich Versicherung geht bei der Schadensregulierung in den betroffenen Regionen deshalb partnerschaftlich und unbürokratisch vor.“

Aber auch die meisten Hilfsorganisationen wissen, dass unbürokratische Soforthilfen gerade auch im finanziellen Bereich in der Stunde der Not und auch unmittelbar danach ungemein wichtig sind. Beim DRK beispielsweise können Hochwasseropfer seit August 2013 eine Finanzhilfe beantragen, etwa für Haushaltsbeihilfen oder einen Erholungsaufenthalt für die Familie. Betroffene können sich entweder an die Landes- und Kreisverbände des DRK wenden oder ihren Antrag online unter www.spendenantrag.de stellen.

Auch die Caritas hat zum Beispiel Betroffene unter anderem mit dem Kauf von technischen Hilfen zur Beseitigung von Flutschäden und Zuschüssen für erhöhte Stromrechnungen aufgrund des Betriebs von Bautrocknern unterstützt. Darüber hinaus hat sie eine Hochwasser-Broschüre aufgelegt, die wichtige Schritte zur Selbsthilfe auflistet. Sehr groß ist die Bandbreite der angebotenen Hilfen beim ADH, da sich die Bündnispartner wie der Arbeiter-Samariter-Bund oder die Malteser untereinander abstimmen können, welche Hilfe an welcher Stelle besonders dringend benötigt wird. Hilfe finden Flutopfer unter anderem auch bei der Diakonie, dem Deutschen Kinderhilfswerk sowie der Aktion Mensch.

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