22.08.2013 14:34 Uhr in Kultur & Kunst von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Jüdischer Friedhof in Bovenden erfährt Unterstützung
Kurzfassung: Jüdischer Friedhof in Bovenden erfährt UnterstützungWie bereits im vergangenen Jahr unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch 2013 die Natursteinarbeiten an den Grabsteinen des jà ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 22.08.2013] Jüdischer Friedhof in Bovenden erfährt Unterstützung
Wie bereits im vergangenen Jahr unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch 2013 die Natursteinarbeiten an den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Bovenden im Landkreis Göttingen mit 10.000 Euro, deren Restaurierung damit zum Abschluss kommt. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Bodo Gideon Riethmüller vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen in diesen Tagen.
Der nördlich Göttingens liegende Ort Bovenden wurde 949 erstmals erwähnt. Nach dem Aussterben der Familie von Bovenden bestimmten die Herren von Plesse über Jahrhunderte die Geschicke des Ortes.
Unter der Landgrafschaft von Hessen-Kassel entwickelte sich eine jüdische Gemeinde, dessen ältestes Zeugnis der sich auf dem Kamm des Lohrbergs erstreckende ehemalige jüdische Friedhof ist. Seine Lage weit außerhalb der Ortschaft nahe der Richtstätte wird als Diskriminierung interpretiert. Er wurde um 1680 angelegt und besitzt noch 63 Grabstellen mit 54 Grabsteinen, die zum Teil aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Die Friedhofsanlage liegt heute versteckt zwischen Wohnbauten der 1960er Jahre und den die Stadt umgebenden Feldern. Sie ist vollständig mit Buschwerk eingewachsen und lässt sich nur über Pfade durch einen alten Jägerzaun betreten. Die natursteinernen Grabsteine sind verwittert und teilweise nicht mehr standfest. Sie standen und lagen augenscheinlich ohne Ordnung unter Buschwerk oder auf kleinen Lichtungen. Auf fast allen ist die Inschrift nicht mehr lesbar. Vereinzelt ließen sich Fragmente oder Überreste eiserner Einfriedungen erkennen.
Ein Maßnahmenkonzept sieht zunächst die Restaurierung der Steine und die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit des Friedhofs in zwei Bauabschnitten vor. Anschließend soll der Bereich gerodet und die Einfriedung wieder hergestellt werden. Schließlich ist die Aufstellung erläuternder Tafeln zur Geschichte des Friedhofs vorgesehen.
Die Unterstützung der Sanierung historischer Jüdischer Friedhöfe in Niedersachsen hat für die Denkmalstiftung bereits Tradition. So hat sie die Wiederherstellung der jüdischen Friedhöfe in Adelebsen, Emden, Hannover und Einbeck viele Jahre lang gefördert. Mithilfe weiterer Mitfinanzierer werden die regionalgeschichtlich bedeutenden Objekte für die Zukunft gesichert.
Der jüdische Friedhof von Bovenden ist eines von über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Schlegelstraße 1
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 90 91-0
Telefax: 0228 / 90 91-109
Mail: info@denkmalschutz.de
URL: http://www.denkmalschutz.de
Wie bereits im vergangenen Jahr unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch 2013 die Natursteinarbeiten an den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Bovenden im Landkreis Göttingen mit 10.000 Euro, deren Restaurierung damit zum Abschluss kommt. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Bodo Gideon Riethmüller vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen in diesen Tagen.
Der nördlich Göttingens liegende Ort Bovenden wurde 949 erstmals erwähnt. Nach dem Aussterben der Familie von Bovenden bestimmten die Herren von Plesse über Jahrhunderte die Geschicke des Ortes.
Unter der Landgrafschaft von Hessen-Kassel entwickelte sich eine jüdische Gemeinde, dessen ältestes Zeugnis der sich auf dem Kamm des Lohrbergs erstreckende ehemalige jüdische Friedhof ist. Seine Lage weit außerhalb der Ortschaft nahe der Richtstätte wird als Diskriminierung interpretiert. Er wurde um 1680 angelegt und besitzt noch 63 Grabstellen mit 54 Grabsteinen, die zum Teil aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Die Friedhofsanlage liegt heute versteckt zwischen Wohnbauten der 1960er Jahre und den die Stadt umgebenden Feldern. Sie ist vollständig mit Buschwerk eingewachsen und lässt sich nur über Pfade durch einen alten Jägerzaun betreten. Die natursteinernen Grabsteine sind verwittert und teilweise nicht mehr standfest. Sie standen und lagen augenscheinlich ohne Ordnung unter Buschwerk oder auf kleinen Lichtungen. Auf fast allen ist die Inschrift nicht mehr lesbar. Vereinzelt ließen sich Fragmente oder Überreste eiserner Einfriedungen erkennen.
Ein Maßnahmenkonzept sieht zunächst die Restaurierung der Steine und die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit des Friedhofs in zwei Bauabschnitten vor. Anschließend soll der Bereich gerodet und die Einfriedung wieder hergestellt werden. Schließlich ist die Aufstellung erläuternder Tafeln zur Geschichte des Friedhofs vorgesehen.
Die Unterstützung der Sanierung historischer Jüdischer Friedhöfe in Niedersachsen hat für die Denkmalstiftung bereits Tradition. So hat sie die Wiederherstellung der jüdischen Friedhöfe in Adelebsen, Emden, Hannover und Einbeck viele Jahre lang gefördert. Mithilfe weiterer Mitfinanzierer werden die regionalgeschichtlich bedeutenden Objekte für die Zukunft gesichert.
Der jüdische Friedhof von Bovenden ist eines von über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
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, 53113 Bonn, Deutschland
Tel.: 0228 / 90 91-0; http://www.denkmalschutz.de
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