Odenwald: Weitere Schleusenkammer in Fankel verbessert den Verkehr und zeigt hohe Bedeutung des Verkehrswegs Mosel

Kurzfassung: Odenwald: Weitere Schleusenkammer in Fankel verbessert den Verkehr und zeigt hohe Bedeutung des Verkehrswegs MoselIn einer Feierstunde begrüßten Dr. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirekt ...
[Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) - 26.08.2013] Odenwald: Weitere Schleusenkammer in Fankel verbessert den Verkehr und zeigt hohe Bedeutung des Verkehrswegs Mosel

In einer Feierstunde begrüßten Dr. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt und Michael Odenwald, Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, um die zweiten Schleusenkammer in Fankel einzuweihen.
Die bestehenden Schleusenkammern an der Mosel sind bereits 50 Jahre alt. Das Transportaufkommen liegt bereits über der Kapazitätsgrenze und steigt weiter an. Zudem werden die Schiffsneubauten immer größer. Dies macht den Bau zweiter Schleusenkammern erforderlich.
War das Transportaufkommen bei Eröffnung der Großschifffahrt auf der Mosel noch auf 10 Millionen Gütertonnen kalkuliert, übertraf man bereits 10 Jahre später diese Erwartungen deutlich. Mittlerweile liegt man bei 15 bis 16 Millionen Gütertonnen und erwartet aufgrund der aktuellen Entwicklung im saarländischen Bergbau und der Energiewirtschaft eine deutliche Zunahme des Bedarfes an Importkohletransporten über die Mosel. Prognosen für die Zukunft gehen bis zum Jahre 2025 sogar von rund 17 Millionen Gütertonnentransportaufkommen aus.
Der Trend in der Binnenschifffahrt geht zu immer größeren Schiffen und die Schleusenplanungen in den fünfziger Jahren zielten auf andere Maße ab. Heute verkehren überwiegend 110 - 135 m Schiffe. Bei dieser Größe können Schleusenbelegungen oft nicht mehr optimal erfolgen, was zu Wartezeiten vor allem für die Berufsschifffahrt führt.
Die Schleusen an der Mosel sind seit fast 50 Jahren ununterbrochen in Betrieb. Beim Vorhandensein von nur einer Schleusenkammer pro Schleuse können Sperrungen aufgrund reparaturbedingter Instandsetzungsarbeiten nicht vermieden werden.
"Mit der zweiten Schleusenkammer in Fankel machen wir die Mosel für den Schiffsverkehr der Zukunft fit",
so Witte.
"Wir kommen damit der wachsenden Anzahl von Schiffstransporten im Dreiländereck nach und stärken so die an die Mosel angebundenen Wirtschaftsräume. Mit der neuen Schleusenkammer optimieren wir außerdem das reibungslose Schleusen von Berufs-, Fahrgast- und Freizeitschifffahrt."
Staatssekretär Michael Odenwald unterstrich die Notwendigkeit, auf diese Situation, mit dem Bau der zweiten Schleusenkammern an der Mosel zu reagieren. Trotz angespannter Haushaltslage sieht das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung den Handlungsbedarf hier als prioritär an.
"Bei einem Bruttoanlagevermögen von rd. 50 Milliarden Euro müssten eigentlich rund 900 Millionen Euro pro Jahr in die Infrastrukturanlagen der Bundeswasserstraßen fließen, nur um die jährlichen Substanzverluste auszugleichen",
so Odenwald.
"Hinzu kommt ein nicht unbeträchtlicher Bedarf an wirtschaftlich sinnvollen Ausbaumaßnahmen. Der verfügbare Finanzrahmen liegt deutlich unter diesem Bedarf. Die erfolgreiche Fertigstellung der Schleuse Fankel zeigt, welch hohe Bedeutung wir dem Transportweg Mosel zuerkennen."
Auch die EU kennt die angespannte Haushaltssituation und unterstützt daher den Bau der zweiten Schleuse Fankel im Rahmen des Förderprogramms Trans-Europäische Netze (TEN) mit etwa 10 Prozent der Nettobausumme.
Nach Fankel wird es zunächst am oberen und unteren Ende der deutschen Mosel weitergehen. Es werden noch in diesem Jahr die Baumaßnahmen zur zweiten Schleusenkammer Trier vergeben und in Lehmen wurden bereits zu Beginn des Jahres die genehmigungsrechtlichen Weichen durch die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens gestellt.

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