26.08.2013 15:50 Uhr in Medien & Presse von Hessischer Rundfunk (hr)
"Der britische Außenminister hat keine Ahnung
Kurzfassung: "Der britische Außenminister hat keine Ahnung"Jan van Aken in hr1 zur Untersuchung des Giftgaseinsatzes in SyrienDer Vizechef der Linkspartei, Jan van Aken, warnt bei der heute beginnenden Untersuchu ...
[Hessischer Rundfunk (hr) - 26.08.2013] "Der britische Außenminister hat keine Ahnung"
Jan van Aken in hr1 zur Untersuchung des Giftgaseinsatzes in Syrien
Der Vizechef der Linkspartei, Jan van Aken, warnt bei der heute beginnenden Untersuchung des mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien vor falschen Erwartungen. Der UN-Beschluss erlaube den Inspekteuren lediglich zu untersuchen, ob Giftgas eingesetzt worden sei, sagte der Politiker heute in hr1. "Herauszufinden, wer es war, ist ein völlig anderer Auftrag. Da müssten sie ja quasi polizeilich vor Ort ermitteln." Dies sei in einer Bürgerkriegssituation mit vielen verschiedenen Interessen praktisch unmöglich. Die Inspekteure müssten dagegen versuchen, Überlebende zu finden, "um zu testen, mit welchem Gift sie in Kontakt gekommen sind." Weiter müssten sie versuchen, zu ermitteln: "Wo kommen die ganzen Toten und Verletzten her?"
Die Kritik des britischen Außenministers William Hague, der Einsatz der UN-Chemiewaffenexperten komme viel zu spät, weist van Aken in hr1 mit deutlichen Worten zurück: "Mit Verlaub, der hat keine Ahnung. Er mag wissen, dass Nervengase wie Sarin leicht flüchtig und schon lange weg sind. Was er aber vielleicht nicht weiß, dass es immer Abbauprodukte gibt", die auch noch Wochen später nachweisbar seien: "Die Abbauprodukte zum Beispiel von Sarin sind extrem stabil, sie können diese noch fünf Tage später in Urinproben nachweisen."
Eine Bestätigung eines Giftgasangriffes werde wahrscheinlich zu einem militärischen Eingreifen der UN führen, so van Aken: "Ich befürchte, wenn es keine Waffenstillstandsverhandlungen gibt, kommt es zu einem internationalen Angriff."
20 Experten der Vereinten Nationen sollen am heutigen Montag mit der Untersuchung des mutmaßlichen Einsatzes von Chemiewaffen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus beginnen. Jan van Aken hat von 2004 bis 2006 selbst als UN-Biowaffeninspekteur gearbeitet.
Hartmut Hoefer
(069) 155-5012
hartmut.hoefer@hr.de
Jan van Aken in hr1 zur Untersuchung des Giftgaseinsatzes in Syrien
Der Vizechef der Linkspartei, Jan van Aken, warnt bei der heute beginnenden Untersuchung des mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien vor falschen Erwartungen. Der UN-Beschluss erlaube den Inspekteuren lediglich zu untersuchen, ob Giftgas eingesetzt worden sei, sagte der Politiker heute in hr1. "Herauszufinden, wer es war, ist ein völlig anderer Auftrag. Da müssten sie ja quasi polizeilich vor Ort ermitteln." Dies sei in einer Bürgerkriegssituation mit vielen verschiedenen Interessen praktisch unmöglich. Die Inspekteure müssten dagegen versuchen, Überlebende zu finden, "um zu testen, mit welchem Gift sie in Kontakt gekommen sind." Weiter müssten sie versuchen, zu ermitteln: "Wo kommen die ganzen Toten und Verletzten her?"
Die Kritik des britischen Außenministers William Hague, der Einsatz der UN-Chemiewaffenexperten komme viel zu spät, weist van Aken in hr1 mit deutlichen Worten zurück: "Mit Verlaub, der hat keine Ahnung. Er mag wissen, dass Nervengase wie Sarin leicht flüchtig und schon lange weg sind. Was er aber vielleicht nicht weiß, dass es immer Abbauprodukte gibt", die auch noch Wochen später nachweisbar seien: "Die Abbauprodukte zum Beispiel von Sarin sind extrem stabil, sie können diese noch fünf Tage später in Urinproben nachweisen."
Eine Bestätigung eines Giftgasangriffes werde wahrscheinlich zu einem militärischen Eingreifen der UN führen, so van Aken: "Ich befürchte, wenn es keine Waffenstillstandsverhandlungen gibt, kommt es zu einem internationalen Angriff."
20 Experten der Vereinten Nationen sollen am heutigen Montag mit der Untersuchung des mutmaßlichen Einsatzes von Chemiewaffen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus beginnen. Jan van Aken hat von 2004 bis 2006 selbst als UN-Biowaffeninspekteur gearbeitet.
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