Mineralischer Putz hilft Schimmel zu vermeiden

[Immobilien Scout 24 - 28.08.2013] Mineralischer Putz hilft Schimmel zu vermeiden

Wissenschaftler der Jenaer Universität rechnen damit, dass in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen in Wohnungen mit Schimmelbefall leben. Diese Zahl ist äußerst alarmierend - schließlich gelten Schimmelpilze und deren Sporen als Krankheitserreger. Als Folge der Flecken an Mauern und Wenden treten daher oft Atemprobleme und Allergien auf. Schimmel kann übrigens schneller entstehen und sich ausbreiten, als viele Bauherren meinen. Hilfreich ist es daher zu wissen, wie Schimmel überhaupt entsteht. Sein bevorzugtes Revier sind beispielsweise feuchte Stellen im Bad sowie hinter Schränken und Regalen. Schimmel tritt zudem stets dann auf, wenn die Raumluft über einen längeren Zeitraum hinweg verbraucht oder zu feucht ist. Auch Neubauten mit einer sehr guten Dämmung haben ebenfalls oft ein Schimmelproblem.
Wegen gut schließender Fenster und einer dicken Dämmung findet nämlich kein Austausch zwischen Raum- und Außenluft statt. Wer das Problem jedoch kennt, kann entsprechend vorbeugen und sich vor gefährlichem Schimmel schützen. Bauherren sollten deshalb bereits beim Hausbau wirkungsvolle Maßnahmen einsetzen. Ein mineralischer Putz beispielsweise schützt jede Wand aktiv vor dem Schimmelbefall. Das atmungsaktive Material hilft bei der Vermeidung von Schimmel nämlich gleich auf mehrere Arten:
Mit Mineralputz lässt sich beispielsweise die Luftfeuchtigkeit regulieren. Rotkalk vom Hersteller Knauf etwa kann eine große Menge an Wasser aufnehmen. Sobald es erforderlich ist, gibt er es wieder ab - ein wichtiger Beitrag zur Schimmelvermeidung.
Mit seinem hohen pH-Wert, der über zwölf liegt, verhindert er auf natürliche Art, dass sich Schimmel bilden und andere Mikroorganismen ansiedeln können.
Rotkalk baut außerdem andere Schadstoffe aktiv in der Luft ab. Dazu gehören Stickstoff, organische Verbindungen, Kohlenwasserstoffverbindungen und Formaldehyd.
Nachweislich nimmt Rotkalk außerdem störende Gerüche, wie sie etwa während des Kochens entstehen, auf.
Ein wichtiger Tipp: das offene Fenster!
Auch wenn an den Wänden mineralischer Putz verarbeitet wurde, gilt folgende Regel trotzdem: Am einfachsten lässt sich schädlicher Schimmel mit frischer Luft vermeiden. Die Sporen des Schimmels können nämlich "weggelüftet" werden. Unverbrauchte Luft gilt außerdem als bestes Mittel für ein gesundes Wohnklima. Die Stoßlüftung hat sich hier als beste Lösung bewährt. Dabei werden alle Fenster ein paar Minuten lang vollständig geöffnet. Als wenig effektiv gilt hingegen die "Kipp-Lüftung", bei der die Fenster über einen längeren Zeitraum nur einen Spalt weit offenbleiben. Am Morgen und am Abend sollte optimalerweise gelüftet werden - außerdem nach jeder Dusche oder dem Kochen. Nur so kann der Wasserdampf gut abziehen.
Mineralischer Putz bringt den Regenbogen ins Haus
Völlig falsch liegt übrigens, wer meint, dass mineralischer Putz generell weiß sein muss: Der Werkstoff Rotkalk beispielsweise strahlt bereits eine dezente, warme Note aus, weil zu seinen Bestandteilen rötliches Ziegelmehl gehört. Des weiteren bietet er zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung - und zwar hinsichtlich der Oberflächenstruktur ebenso wie für die Farbe. Sie wurde speziell auf die raumluftaktiven Eigenschaften, die der Putz bietet, entwickelt und darauf abgestimmt. Darüber hinaus gibt es den mineralischen Putz auch in unterschiedlichen Körnungen. Eine Wand kann also ganz nach Belieben mit sehr feinem Aussehen oder rustikal im Landhaus-Look gestaltet werden. Die Korngröße des Putzes ist an der Zahl, die auf der Packung hinter dem Produktnamen steht, ersichtlich. Das Material ist umso feiner, je niedriger die Zahl ist. Das Rosenheimer Institut für Baubiologie (IBR) hat Rotkalk übrigens das Zertifikat "Geprüft und empfohlen vom IBR" verliehen. Damit werden Produkte ausgezeichnet, welche gesundes Wohnen mit Umweltschutz optimal vereinen.
Weitere Tipps gegen den Schimmel
Weder Polstermöbel noch Schränke sollten komplett an der Wand gelehnt stehen. Einige Zentimeter Abstand sind besser, weil die Luft so ungehindert vorbeiziehen und sich automatisch erneuert, sobald gelüftet wird. Das ist ein wichtiger Schritt um Schimmel zu vermeiden. Die Heizung sollte zudem auch während des Herbstes und des Winters bei Abwesenheit auf niedriger Stufe laufen. Damit wird das Auskühlen der Wohnung verhindert. So kann außerdem keine Feuchtigkeit entstehen, in welcher sich Schimmelpilze bekanntlich ja gern ausbreiten. Auch Räume die nicht oft genutzt werden -wie etwa Gästezimmer - sollten bestenfalls aufgeheizt werden. Die Raumtemperatur sollte dabei im Wohnbereich zwischen etwa 20 und 23 Grad liegen.
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