Triumphbogen wird restauriert

[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 28.08.2013] Triumphbogen wird restauriert

Dringende Natursteinarbeiten an der Kirchenruine des ehemaligen Damenstifts Lippstadt gehen weiter
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr erstmals die Natursteinarbeiten an der Kirchenruine des ehemaligen Damenstifts in Lippstadt im Kreis Soest. Der Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro erreicht in diesen Tagen den stellvertretenden Stiftskurator Joachim Dreibrodt.
Die Ruine der einstigen Augustinerinnen-Stiftskirche St. Marien liegt mitten in einer parkähnlichen Anlage, in der sich auch das einstige Dormitorium des Stiftes und zwei Wohnhäuser befinden. In vermutlich sechs Bauphasen entstand die Hallenkirche von 1190 bis 1325 von Westen her in ursprünglich verputztem Bruchstein. Schwache Strebepfeiler gliedern die Fassade. Die Portale an der Nord- und Südseite schmücken Kleeblattbögen. Der Chor stammt wohl von einem Vorgängerbauwerk.
Im Inneren eines längsrechteckig vorgezogenen Westbaus in der Breite des Mittelschiffs, der 1130 eingewölbt wurde, befand sich die Nonnenempore. Das Haupt- und die Seitenschiffe wurden zwischen 1245 und 1260 ebenfalls mit Rippengewölben geschlossen. An der Wand zum Langhaus trug ein tabernakelartiger Vorbau den Emporenaltar, Reste seiner neun schlanken Säulenbündel befinden sich heute im Lapidarium. Das Langhaus akzentuieren hohe Maßwerkfenster unterschiedlicher Gestalt. 1831 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen. Zwischen 1846 und 1859 stürzten die Gewölbe ein. Etwa um 1870 gestaltete man das Gelände gärtnerisch zu einem Park. 1898 wurde die Ruine mittels Eisenanker und Streben sowie einer Zementausfugung gesichert.
Akut sind die statischen Schäden am Mauerwerk, besonders am Triumphbogen und an den Mauerkronen zu beheben. Ausgewaschene Fugen, Steinabsprengungen, Steinzerfall und Schäden durch die frühere Zementverfugung schwächen das Mauerwerk. Daher wird seit 1997 kontinuierlich in Abschnitten das Mauerwerk instandgesetzt und die Mauerkronen gesichert und abgedeckt. Die Arbeiten an Chor und Kirchenschiff sind bereits abgeschlossen, nun wird das Westwerk statisch instandgesetzt und der Triumphbogen restauriert.
Eine besondere kunsthistorische Bedeutung kommt der Kirchenruine zu als reichste frühgotische Kirche Westfalens. Die im Park gelegene Ruine soll nach der Fertigstellung der Bevölkerung wieder uneingeschränkt und kostenfrei zugänglich sein. Im fertiggestellten Teil finden Konzerte, Kulturveranstaltungen und Besucherführungen statt. Die Kirchenruine des "Altadeligen Damenstifts", das Anfang des 18. Jahrhunderts in der Nachfolge des Augustinerinnenklosters entstand, ist eines von über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

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