29.08.2013 09:28 Uhr in Gesellschaft & Familie von Bertelsmann Stiftung
Umfrage: Österreicher befürchten Fachkräftemangel
Kurzfassung: Umfrage: Österreicher befürchten FachkräftemangelVor allem im Gesundheitsbereich werden massive Engpässe erwartetVor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind 66 Prozent der Österreicher à ...
[Bertelsmann Stiftung - 29.08.2013] Umfrage: Österreicher befürchten Fachkräftemangel
Vor allem im Gesundheitsbereich werden massive Engpässe erwartet
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind 66 Prozent der Österreicher überzeugt: Dem Land werden in den nächsten Jahrzehnten die Fachkräfte ausgehen. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes EMNID im Auftrag der deutschen Bertelsmann Stiftung. 77 Prozent erwarten den größten Bedarf in der Altenpflege, im Gesundheitssektor, bei den Lehrkräften, in der Landwirtschaft, 54 Prozent in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau. 34 Prozent glauben, dass es in IT-Berufen zu Engpässen kommt.
Jeder Zweite (57 Prozent) meint, dass mit Zuwanderern aus dem Ausland zukünftig fehlende inländische Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt ersetzt werden können. 35 Prozent sehen das dagegen nicht so.
Junge und gut ausgebildete Zuwanderer aus Südeuropa, beispielsweise aus Spanien, könnten dauerhaft Lücken schließen, meinen 57 Prozent der Befragten, 28 Prozent glauben, dass diese Zuwanderer wieder in ihre Heimatländer zurückkehren werden, wenn sich dort die wirtschaftliche Situation bessert. Bei der Suche nach Fachkräften konkurriere die Republik mit anderen hochentwickelten Ländern weltweit um Talente, so die Befragten.
Rund 75 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Österreich für qualifizierte ausländische Fachkräfte ein attraktives Land sei. Allerdings muss nach Ansicht der Bürger noch einiges getan werden, um qualifizierte Fachkräfte im Ausland auch dauerhaft hier zu halten.
So ist es für 61 Prozent der Befragten am wichtigsten, dass nichtdeutschsprachige Kinder bereits im Kindergarten gezielt beim Erlernen der deutschen Sprache gefördert werden. Auch die Chancen für mitziehende Familienangehörige auf dem Arbeitsmarkt müssen verbessert werden. Auf staatlicher Seite sollte die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen vereinfacht werden, damit für Zuwanderer der Einstieg in besser bezahlte Arbeitsverhältnisse einfacher wird. Als besonders wichtig sehen die Österreicher den effektiveren Schutz vor Diskriminierung an. Der schnelle Erwerb der Staatsbürgerschaft steht allerdings nur für jeden dritten Befragten im Vordergrund.
Auf die Gefahren eines verschärften Wettbewerbs hochentwickelter Staaten bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften weist die stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, hin: "Der Wettbewerb um Talente darf nicht auf Kosten der Menschen gehen. Es sollte dabei nicht zu einem Wettlauf zwischen Nationen mit wenigen Gewinnern und vielen Verlierern kommen." Alle Staaten müssten stärker in Bildung und Ausbildung investieren, so Liz Mohn.
Die Bertelsmann Stiftung veranstaltet am 30. August erneut den "Salzburger Trilog", an dem hochrangige Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur teilnehmen und die Frage diskutieren, wie Länder, Unternehmen aber auch kulturelle Institutionen weltweit um Talente konkurrieren und ob es über die Grenzen hinweg Möglichkeiten gibt, insgesamt das Angebot an qualifizierten und mobilen Fachkräften zu erhöhen.
Für die Umfrage wurden vom 31.07. bis 01.08.2013 500 Personen in Österreich interviewt.
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Str. 256
33311 Gütersloh
Deutschland
Telefon: +49 5241 81-81147
Telefax: +49 5241 816-81147
Mail: info@bertelsmann-stiftung.de
URL: http://www.bertelsmann-stiftung.de
Vor allem im Gesundheitsbereich werden massive Engpässe erwartet
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind 66 Prozent der Österreicher überzeugt: Dem Land werden in den nächsten Jahrzehnten die Fachkräfte ausgehen. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes EMNID im Auftrag der deutschen Bertelsmann Stiftung. 77 Prozent erwarten den größten Bedarf in der Altenpflege, im Gesundheitssektor, bei den Lehrkräften, in der Landwirtschaft, 54 Prozent in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau. 34 Prozent glauben, dass es in IT-Berufen zu Engpässen kommt.
Jeder Zweite (57 Prozent) meint, dass mit Zuwanderern aus dem Ausland zukünftig fehlende inländische Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt ersetzt werden können. 35 Prozent sehen das dagegen nicht so.
Junge und gut ausgebildete Zuwanderer aus Südeuropa, beispielsweise aus Spanien, könnten dauerhaft Lücken schließen, meinen 57 Prozent der Befragten, 28 Prozent glauben, dass diese Zuwanderer wieder in ihre Heimatländer zurückkehren werden, wenn sich dort die wirtschaftliche Situation bessert. Bei der Suche nach Fachkräften konkurriere die Republik mit anderen hochentwickelten Ländern weltweit um Talente, so die Befragten.
Rund 75 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Österreich für qualifizierte ausländische Fachkräfte ein attraktives Land sei. Allerdings muss nach Ansicht der Bürger noch einiges getan werden, um qualifizierte Fachkräfte im Ausland auch dauerhaft hier zu halten.
So ist es für 61 Prozent der Befragten am wichtigsten, dass nichtdeutschsprachige Kinder bereits im Kindergarten gezielt beim Erlernen der deutschen Sprache gefördert werden. Auch die Chancen für mitziehende Familienangehörige auf dem Arbeitsmarkt müssen verbessert werden. Auf staatlicher Seite sollte die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen vereinfacht werden, damit für Zuwanderer der Einstieg in besser bezahlte Arbeitsverhältnisse einfacher wird. Als besonders wichtig sehen die Österreicher den effektiveren Schutz vor Diskriminierung an. Der schnelle Erwerb der Staatsbürgerschaft steht allerdings nur für jeden dritten Befragten im Vordergrund.
Auf die Gefahren eines verschärften Wettbewerbs hochentwickelter Staaten bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften weist die stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, hin: "Der Wettbewerb um Talente darf nicht auf Kosten der Menschen gehen. Es sollte dabei nicht zu einem Wettlauf zwischen Nationen mit wenigen Gewinnern und vielen Verlierern kommen." Alle Staaten müssten stärker in Bildung und Ausbildung investieren, so Liz Mohn.
Die Bertelsmann Stiftung veranstaltet am 30. August erneut den "Salzburger Trilog", an dem hochrangige Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur teilnehmen und die Frage diskutieren, wie Länder, Unternehmen aber auch kulturelle Institutionen weltweit um Talente konkurrieren und ob es über die Grenzen hinweg Möglichkeiten gibt, insgesamt das Angebot an qualifizierten und mobilen Fachkräften zu erhöhen.
Für die Umfrage wurden vom 31.07. bis 01.08.2013 500 Personen in Österreich interviewt.
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, 33311 Gütersloh, Deutschland
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