02.09.2013 19:39 Uhr in Gesundheit & Wellness von Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
Den Schnuller doch ablecken
Den Schnuller doch ableckenKurzfassung: Was schwedische Forscher jüngst herausgefunden haben, lässt so manchen Zahnarzt vielleicht die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Doch die Art wie ein Schnuller gereinigt wird, hat Einfluss auf das Allergie- und Sensibilisierungsrisiko.
[Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski - 02.09.2013] Wenn Eltern die Löffel und Schnuller ihrer Kinder ablecken, anstatt diese mit Wasser abzuspülen, erhöhen sie damit die Gefahr der Übertragung von Karies. Und da sich Bakterienübertragung im Alltag sowieso nicht vermeiden lassen und im Falle von Schmusen und Küsschen auch keinesfalls unterlassen werden sollte, gilt diese Methode der "Schnellreinigung" zumindest unter einigen Zahnärzten als vermeidbar, wo es vermeidbar ist. Doch nun bringen schwedische Wissenschaftler diesen Tipp ins Wanken. Denn das Ablecken von Schnullern mobilisiert das Immunsystem von Babys. Das frühkindliche Immunsystem braucht Herausforderungen, um angemessen zu funktionieren. Die Wissenschaftler haben insgesamt 184 Babys im Alter von 18 und 36 Monaten, deren Eltern verschiedene Methoden der Schnullerreinigung anwendeten, auf Ekzeme, Asthmasymptome und Sensibilisierungen untersucht. Auch die Zusammensetzung der kindlichen Mundflora war Ziel der Analyse. Bei den Babys waren die meisten Eltern erheblich vorbelastet. So leidet bei 80 Prozent der Kinder mindestens ein Elternteil ebenfalls unter Allergien. Drei Viertel der Babys nahmen im ersten Lebenshalbjahr einen Schnuller. Einige Eltern reinigten den Schnuller unter fließend Wasser. Zudem wurde bei vielen Kindern der Schnuller zusätzlich ausgekocht. 50 Prozent der Eltern nahmen zur Reinigung den Schnuller selbst in den Mund bevor er an das Kind weitergereicht wurde.
Elterliche Oralflora wirkt Allergierisiko entgegen
Die Studie fand heraus, dass Kinder, bei denen die Eltern die "Ableckmethode" wählten, im Alter von 18 Monaten seltener Asthma, weniger Ekzeme und weniger Sensibilisierungen hatten als die 58 Kinder, deren Eltern ausschließlich Abspülen mit Wasser oder sogar Abkochen praktizierten. Doch nicht nur die Art der Schnullerreinigung auch die Geburt spielt eine Rolle für das Allergierisiko. Die niedrigste Ekzemrate fand sich laut Studie bei Kindern, die vaginal geboren wurden und deren Eltern den Schnuller in den Mund nahmen. Kinder, die weder mit der Vaginalflora der Mutter noch der Oralflora der Eltern in Kontakt kommen, hatten mit 64 Prozent die höchste Ekzemrate. "Mikroorganismen, die über den Schnuller auf das Kind übertragen werden, beeinflussen die kindliche Mundflora und stimulieren das Immunsystem", fasst Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Dermatologin in Berlin Mitte, die Ergebnisse der schwedischen Studie zusammen. Um die Ergebnisse nochmal zu bestätigen, werden die Autoren in einer weiteren Studie unter anderem weitere Asthmaparameter mit berücksichtigen.
Elterliche Oralflora wirkt Allergierisiko entgegen
Die Studie fand heraus, dass Kinder, bei denen die Eltern die "Ableckmethode" wählten, im Alter von 18 Monaten seltener Asthma, weniger Ekzeme und weniger Sensibilisierungen hatten als die 58 Kinder, deren Eltern ausschließlich Abspülen mit Wasser oder sogar Abkochen praktizierten. Doch nicht nur die Art der Schnullerreinigung auch die Geburt spielt eine Rolle für das Allergierisiko. Die niedrigste Ekzemrate fand sich laut Studie bei Kindern, die vaginal geboren wurden und deren Eltern den Schnuller in den Mund nahmen. Kinder, die weder mit der Vaginalflora der Mutter noch der Oralflora der Eltern in Kontakt kommen, hatten mit 64 Prozent die höchste Ekzemrate. "Mikroorganismen, die über den Schnuller auf das Kind übertragen werden, beeinflussen die kindliche Mundflora und stimulieren das Immunsystem", fasst Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Dermatologin in Berlin Mitte, die Ergebnisse der schwedischen Studie zusammen. Um die Ergebnisse nochmal zu bestätigen, werden die Autoren in einer weiteren Studie unter anderem weitere Asthmaparameter mit berücksichtigen.
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Tel.: (030) 47 37 42 00; http://www.hautarzt-mitte.de
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