06.09.2013 11:30 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsche Postbank AG
EUROLANDS WIRTSCHAFT ATMET AUF
Kurzfassung: EUROLANDS WIRTSCHAFT ATMET AUFDer Euroraum wittert Morgenluft. Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3 Prozent gewachsen. Damit ist d ...
[Deutsche Postbank AG - 06.09.2013] EUROLANDS WIRTSCHAFT ATMET AUF
Der Euroraum wittert Morgenluft. Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3 Prozent gewachsen. Damit ist die bislang längste Rezession in der Europäischen Währungsunion (EWU) mit sechs negativen Quartalen in Serie zu Ende gegangen. "Erfreulich ist, dass die jüngste Erholung auf einer breiten Basis steht", sagt Dr. Marco Bargel, Chef-Investmentstratege der Deutschen Postbank AG. "Nicht nur der Außenhandel, der die Konjunktur in der Rezession fast durchgehend gestützt hat, liefert seinen Wachstumsbeitrag, auch die Binnennachfrage steigt seit längerer Zeit erstmals wieder." Privater Konsum, Staatsverbrauch und Bruttoanlageinvestitionen konnten zulegen.
Getragen wurde die Aufwärtsbewegung vor allem von den beiden größten Volkswirtschaften der EWU. In Deutschland kletterte das BIP um 0,7 Prozent. Die Hälfte davon waren Nachholeffekte infolge des langen Winters. Frankreich erzielte ein BIP-Wachstum um 0,5 Prozent. Dagegen verharrten Spanien mit einem Rückgang um 0,1 Prozent und Italien mit einem Minus von 0,2 Prozent noch in der Rezession. Beide konnten aber ein beträchtliches Nachlassen des Abwärtsdrucks verzeichnen. Die Postbank sieht eine gute Chance, dass die Industrie in beiden Ländern ihre Produktion in den kommenden Monaten spürbar steigern kann. Damit sollte ihnen noch im Verlauf dieses Jahres der Sprung aus der Rezession gelingen.
Spanien auf Erfolgskurs
Noch immer leidet Spanien unter seiner hohen Staatsverschuldung. Sie dürfte auch 2014 noch bei gut 5 Prozent des BIP liegen. Inzwischen geht Spanien aber energisch gegen das Staatsdefizit vor. Außerdem ist es Spanien gelungen, seine chronisch defizitäre Leistungsbilanz auszugleichen. Erstmals hat es eine Chance, seit mehr als einem Vierteljahrhundert einen Überschuss zu erzielen. Zudem hat der private Sektor zum Teil beeindruckende Fortschritte gemacht: Produktivität, Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit haben sich gut entwickelt. Die ersten Früchte sind zu sehen: Automobilkonzerne haben zum Beispiel nach längerer Zeit wieder Investitionsentscheidungen zugunsten Spaniens getroffen.
Italien kommt mit Reformen nicht vorwärts
Italien leidet an einem Reformstau. Eine ineffiziente Verwaltung und lange Gerichtsverfahren behindern die private Wirtschaft. Von Korruption und organisierter Kriminalität ganz zu schweigen. Die Produktivität hat sich seit der Einführung des Euro kaum erhöht. Im Gegenzug sind die Lohnstückkosten im Vergleich zum Rest des Euroraums massiv gestiegen. Die Folge ist ein eklatanter Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Zumindest seitens der Politik ist auf kurze Sicht nicht mit Fortschritten zu rechnen. Die anhaltende politische Unsicherheit führt dazu, dass der Rücksichtnahme auf eventuelle Neuwahlen wohl größere Bedeutung zugemessen wird als wirtschaftlichen Reformen, die das Land mittelfristig voranbringen würden.
Frankreich hat die ersten Reformschritte unternommen
Frankreich braucht mittelfristig ebenfalls Reformen: Der überdimensionierte Staatssektor muss geschrumpft werden und der Arbeitsmarkt braucht mehr Flexibilität. Eine Reform des Arbeitsmarktes ist bereits auf den Weg gebracht. Auch das Rentensystem muss dem demografischen Wandel angepasst werden. Hierzu hat die Regierung gerade einen Entwurf vorgelegt. Selbst wenn dies auf lange Sicht vielleicht nicht weit genug geht, bewegt sich Frankreich in die richtige Richtung. Die politische Konstellation ist günstig für Reformen. Präsident Hollande verfügt über eine Mehrheit in der Nationalversammlung und die nächsten Wahlen stehen erst 2017 an.
Der Euroraum wittert Morgenluft. Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3 Prozent gewachsen. Damit ist die bislang längste Rezession in der Europäischen Währungsunion (EWU) mit sechs negativen Quartalen in Serie zu Ende gegangen. "Erfreulich ist, dass die jüngste Erholung auf einer breiten Basis steht", sagt Dr. Marco Bargel, Chef-Investmentstratege der Deutschen Postbank AG. "Nicht nur der Außenhandel, der die Konjunktur in der Rezession fast durchgehend gestützt hat, liefert seinen Wachstumsbeitrag, auch die Binnennachfrage steigt seit längerer Zeit erstmals wieder." Privater Konsum, Staatsverbrauch und Bruttoanlageinvestitionen konnten zulegen.
Getragen wurde die Aufwärtsbewegung vor allem von den beiden größten Volkswirtschaften der EWU. In Deutschland kletterte das BIP um 0,7 Prozent. Die Hälfte davon waren Nachholeffekte infolge des langen Winters. Frankreich erzielte ein BIP-Wachstum um 0,5 Prozent. Dagegen verharrten Spanien mit einem Rückgang um 0,1 Prozent und Italien mit einem Minus von 0,2 Prozent noch in der Rezession. Beide konnten aber ein beträchtliches Nachlassen des Abwärtsdrucks verzeichnen. Die Postbank sieht eine gute Chance, dass die Industrie in beiden Ländern ihre Produktion in den kommenden Monaten spürbar steigern kann. Damit sollte ihnen noch im Verlauf dieses Jahres der Sprung aus der Rezession gelingen.
Spanien auf Erfolgskurs
Noch immer leidet Spanien unter seiner hohen Staatsverschuldung. Sie dürfte auch 2014 noch bei gut 5 Prozent des BIP liegen. Inzwischen geht Spanien aber energisch gegen das Staatsdefizit vor. Außerdem ist es Spanien gelungen, seine chronisch defizitäre Leistungsbilanz auszugleichen. Erstmals hat es eine Chance, seit mehr als einem Vierteljahrhundert einen Überschuss zu erzielen. Zudem hat der private Sektor zum Teil beeindruckende Fortschritte gemacht: Produktivität, Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit haben sich gut entwickelt. Die ersten Früchte sind zu sehen: Automobilkonzerne haben zum Beispiel nach längerer Zeit wieder Investitionsentscheidungen zugunsten Spaniens getroffen.
Italien kommt mit Reformen nicht vorwärts
Italien leidet an einem Reformstau. Eine ineffiziente Verwaltung und lange Gerichtsverfahren behindern die private Wirtschaft. Von Korruption und organisierter Kriminalität ganz zu schweigen. Die Produktivität hat sich seit der Einführung des Euro kaum erhöht. Im Gegenzug sind die Lohnstückkosten im Vergleich zum Rest des Euroraums massiv gestiegen. Die Folge ist ein eklatanter Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Zumindest seitens der Politik ist auf kurze Sicht nicht mit Fortschritten zu rechnen. Die anhaltende politische Unsicherheit führt dazu, dass der Rücksichtnahme auf eventuelle Neuwahlen wohl größere Bedeutung zugemessen wird als wirtschaftlichen Reformen, die das Land mittelfristig voranbringen würden.
Frankreich hat die ersten Reformschritte unternommen
Frankreich braucht mittelfristig ebenfalls Reformen: Der überdimensionierte Staatssektor muss geschrumpft werden und der Arbeitsmarkt braucht mehr Flexibilität. Eine Reform des Arbeitsmarktes ist bereits auf den Weg gebracht. Auch das Rentensystem muss dem demografischen Wandel angepasst werden. Hierzu hat die Regierung gerade einen Entwurf vorgelegt. Selbst wenn dies auf lange Sicht vielleicht nicht weit genug geht, bewegt sich Frankreich in die richtige Richtung. Die politische Konstellation ist günstig für Reformen. Präsident Hollande verfügt über eine Mehrheit in der Nationalversammlung und die nächsten Wahlen stehen erst 2017 an.
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