Pulverturmspitze wird aufgesetzt

Kurzfassung: Pulverturmspitze wird aufgesetztDeutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in QuedlinburgIm Januar kamen Dr. Rosemarie Wilcken und Rainer Mertesacker von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit e ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 11.09.2013] Pulverturmspitze wird aufgesetzt

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Quedlinburg
Im Januar kamen Dr. Rosemarie Wilcken und Rainer Mertesacker von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit einer besonders freudigen Nachricht nach Quedlinburg. Die Vorstandsvorsitzende und der Projektarchitekt überbrachten in der Harzstadt einen Fördervertrag über 27.500 Euro für die Wiederherstellung der Turmspitze des Quedlinburger Pulverturms. An der Wiederherstellung des Bauwerks beteiligten sich auch Land und Landkreis, zudem standen Städtebaufördermittel für den künftig als touristischen Aussichtspunkt genutzten Turm zur Verfügung.
Nun wird am Freitag, den 13. September 2013 um 13.00 Uhr die Fertigstellung des Pulverturms mit dem festlichen Aufsetzen der Turmspitze gefeiert.
Mit von der Partie ist auch Dr. Susanne Kauffmann-Kramer, deren besonderes Engagement die Sanierung des vernachlässigten und desaströsen Kleinods durch eine gezielte Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erst anstieß und möglich gemacht hat. Die Ex-Quedlinburgerin ist mit dem Turm "familiär" verbunden. "Das Grundstück an der nördlichen Stadtmauer Quedlinburgs," so die über 80 Jahre alte Dame in einem Brief an die DSD, in dem sie um Unterstützung bat, "kaufte 1806 mein Vorfahr Gottfried Basse mitsamt 2 Stadttürmen. Als Sohn eines Kutschers und Bäckers in Halberstadt hatte er sich zum Buchdrucker und Buchhändler ausbilden lassen. Er richtete am Stadtwall eine Druckerei ein, die in kurzer Zeit zu großem Verdienst und zu großer Bekanntheit im deutschsprachigen Gebiet führte. Sein Geld verdiente er mit gut bebilderten Räuber- und Gespensterromanen."
Der Pulverturm gehört zur mittelalterlichen Stadtmauer rund um Quedlinburg. Der quadratische, dreigeschossige Quaderbau, dessen achtseitiger verschieferter Turmhelm vier übergiebelte Dacherker besitzt, öffnet seine unteren Geschosse zur Stadt hin mit Spitzbogen. Heute steht der Turm auf dem Grundstück der Mitte bis Ende der 1990er Jahre sanierten Lindenbeinschen Villa, die ganz in der Nähe des Marktes heute als Schlosshotel "Zum Markgrafen" Besucher der Harzstadt beherbergt. Ermuntert durch das Engagement der ehemaligen Quedlinburgerin machte sich Hotel-Chef Ingolf Wobst das Anliegen zu eigen, beteiligte sich finanziell und erwirkte zusammen mit Stadt und Denkmalbehörden die nötigen weiteren Fördermittel.
Der Turm mit seinem historisierenden Helm zählt zu den am stärksten gefährdeten mittelalterlichen Stadttürmen der Harzstadt. Er gehört nunmehr zu den über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank individueller Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

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