17.09.2013 05:15 Uhr in Gesellschaft & Familie von UNHCR
UNHCR vergibt Nansen-Flüchtlingspreis an kongolesische Nonne
Kurzfassung: UNHCR vergibt Nansen-Flüchtlingspreis an kongolesische NonneGenf - Wie das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) heute bekannt gibt, wird Schwester Angélique Namaika, eine kongoles ...
[UNHCR - 17.09.2013] UNHCR vergibt Nansen-Flüchtlingspreis an kongolesische Nonne
Genf - Wie das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) heute bekannt gibt, wird Schwester Angélique Namaika, eine kongolesische Nonne, die im abgelegenen Nordosten der DR Kongo hunderten Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfern geholfen hat, den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis erhalten.
Schwester Angélique Namaika hat mit ihrem Zentrum für Reintegration und Entwicklung enorm dazu beigetragen, das Leben von mehr als 2.000 vertriebenen und missbrauchten Frauen und Mädchen zu verändern. Die meisten von ihnen sind Opfer der Rebellengruppe LRA (Lords Resistance Army) sowie anderer Gruppierungen. Sie berichten von Entführungen, Zwangsarbeit, Schlägen, Mord, Vergewaltigung und anderen Menschenrechtsverletzungen.
Preisträgerin unterstützt traumatisierte Frauen
Dass die Nonne im Einzelgespräch auf die Frauen und Mädchen zugeht, hilft ihnen sich von Trauma und Zerstörung langsam zu erholen. Was zu den Erlebnissen des Missbrauchs noch erschwerend hinzukommt, ist die Verbannung der Opfer durch die eigenen Familien und Gemeinden.
Es benötigt eine sehr spezielle Art der Betreuung zur Heilung derartiger Wunden und dass die Opfer ihr Leben wieder in den Griff bekommen können. Schwester Angélique versucht ihnen dabei zu helfen, indem sie sie dabei unterstützt, ein Handwerk zu erlernen, ein kleines Geschäft zu eröffnen oder wieder zur Schule zu gehen. Aussagen der Betroffenen zeigen den bemerkenswerten Anteil, den die Schwester daran hatte, dass das Leben der Opfer wieder eine Wende nimmt. Deshalb wird sie von vielen liebevoll 'Mutter' genannt.
LRA-Gewalt führt zu Flucht und Vertreibung
Die Preisverkündung fällt zusammen mit der Veröffentlichung eines Berichts über Vertreibung aufgrund von Gewalt der LRA. Seit 2008 wurden allein in Orientale, einer Provinz im Nordosten der DR Kongo, schätzungsweise 320.000 Menschen zur Flucht gezwungen. In einigen Fällen sogar mehrere Male. Der Report, der von UNHCR und IDMC (Internal Displacement Monitoring Centre) verfasst wurde, zeigt auf, warum die Gewalt der LRA so schwerwiegende Traumata sowohl bei den Entführungsopfern als auch den hunderttausendenen Menschen, die eine Rückkehr nach Hause fürchten, erzeugt hat. Schwester Angélique selbst wurde 2009 aus der Stadt Dungu vertrieben. Sie kennt also den Schmerz von Flucht. Diese Erfahrung ist Teil ihres Antriebs.
UN-Flüchtlingskommissar António Guterres kommentierte die diesjährige Preisvergabe: 'Schwester Angélique arbeitet unermüdsam, um Frauen und Mädchen zu helfen, die aufgrund von Trauma, Armut und Vertreibung extrem verletzlich sind. Die Herausforderungen sind extrem, was ihre Arbeit umso beeindruckender macht, scheint doch nichts, sie aufhalten zu können.'
Eigene Fluchterfahrungen als Teil ihres Antriebs
Hinzu kommt, dass sie unter extremen Bedinungen im Hinblick auf Elektrizität, fließendes Wasser und befestigte Straßen, arbeiten muss. Sie hat es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, das Leid von entwurzelten Frauen und Mädchen zu lindern und ihnen Hoffnung für ihre Zukunft zu geben.
'Das Leben dieser Frauen wurde von brutaler Gewalt und Vertreibung zerrüttet" ergänzt Guterres, "Die Schwester beweist, dass auch eine einzelne Person enorm viel bewirken kann. Sie ist wirklich eine humanitäre Heldin.' Die neue Nansen-Preisträgerin sagte: 'Es ist schwer, sich vorzustellen, wie sehr die von der LRA missbrauchten Frauen und Mädchen gelitten haben. Sie werden die Wunden ihr ganzes Leben mit sich herumtragen. Dieser Preis hat zur Folge, dass mehr vertriebene Menschen Hilfe für ein neues Leben bekommen können. Ich werde nie damit aufhören, alles dafür zu tun, ihnen Hoffnung und eine neue Chance zu vermitteln.'
Preisverleihung und Empfang bei Papst Franziskus
Schwester Angélique wird den Nansen-Flüchtlingspreis in Form einer Medaille bei einer Zeremonie in Genf am 30. September entgegen nehmen. Dabei wird der Bestseller-Autor Paulo Coelho eine programmatische Rede halten. Musikalische Auftritte sind von der britischen Singer-Songwriterin Dido, der malaysianischen Liedermacherin Yuna und den für den Grammy nominierten malischen Musikern Amadou und Mariam zu erwarten.
Nach der Zeremonie wird Schwester Angélique nach Rom reisen, wo sie am 2. Oktober 2013 im Vatikan von Papst Franziskus empfangen wird. Anschließend reist Schwester Angélique weiter nach Paris, Brüssel und Oslo.
Bei Interesse vermitteln wir Ihnen gerne einen entsprechenden Interview-Termin mit der Preisträgerin in den genannten Städten. Daneben können wir Ihnen zahlreichende hochauflösende Bilder von Schwester Angélique kostenfrei zur Verfügung stellen.
UNHCR-Pressebüro
Rouven Brunnert
Wallstraße 9-13 // 10777 Berlin
Telefon 030 202 202 15
E-Mail brunnert@unhcr.org
Genf - Wie das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) heute bekannt gibt, wird Schwester Angélique Namaika, eine kongolesische Nonne, die im abgelegenen Nordosten der DR Kongo hunderten Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfern geholfen hat, den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis erhalten.
Schwester Angélique Namaika hat mit ihrem Zentrum für Reintegration und Entwicklung enorm dazu beigetragen, das Leben von mehr als 2.000 vertriebenen und missbrauchten Frauen und Mädchen zu verändern. Die meisten von ihnen sind Opfer der Rebellengruppe LRA (Lords Resistance Army) sowie anderer Gruppierungen. Sie berichten von Entführungen, Zwangsarbeit, Schlägen, Mord, Vergewaltigung und anderen Menschenrechtsverletzungen.
Preisträgerin unterstützt traumatisierte Frauen
Dass die Nonne im Einzelgespräch auf die Frauen und Mädchen zugeht, hilft ihnen sich von Trauma und Zerstörung langsam zu erholen. Was zu den Erlebnissen des Missbrauchs noch erschwerend hinzukommt, ist die Verbannung der Opfer durch die eigenen Familien und Gemeinden.
Es benötigt eine sehr spezielle Art der Betreuung zur Heilung derartiger Wunden und dass die Opfer ihr Leben wieder in den Griff bekommen können. Schwester Angélique versucht ihnen dabei zu helfen, indem sie sie dabei unterstützt, ein Handwerk zu erlernen, ein kleines Geschäft zu eröffnen oder wieder zur Schule zu gehen. Aussagen der Betroffenen zeigen den bemerkenswerten Anteil, den die Schwester daran hatte, dass das Leben der Opfer wieder eine Wende nimmt. Deshalb wird sie von vielen liebevoll 'Mutter' genannt.
LRA-Gewalt führt zu Flucht und Vertreibung
Die Preisverkündung fällt zusammen mit der Veröffentlichung eines Berichts über Vertreibung aufgrund von Gewalt der LRA. Seit 2008 wurden allein in Orientale, einer Provinz im Nordosten der DR Kongo, schätzungsweise 320.000 Menschen zur Flucht gezwungen. In einigen Fällen sogar mehrere Male. Der Report, der von UNHCR und IDMC (Internal Displacement Monitoring Centre) verfasst wurde, zeigt auf, warum die Gewalt der LRA so schwerwiegende Traumata sowohl bei den Entführungsopfern als auch den hunderttausendenen Menschen, die eine Rückkehr nach Hause fürchten, erzeugt hat. Schwester Angélique selbst wurde 2009 aus der Stadt Dungu vertrieben. Sie kennt also den Schmerz von Flucht. Diese Erfahrung ist Teil ihres Antriebs.
UN-Flüchtlingskommissar António Guterres kommentierte die diesjährige Preisvergabe: 'Schwester Angélique arbeitet unermüdsam, um Frauen und Mädchen zu helfen, die aufgrund von Trauma, Armut und Vertreibung extrem verletzlich sind. Die Herausforderungen sind extrem, was ihre Arbeit umso beeindruckender macht, scheint doch nichts, sie aufhalten zu können.'
Eigene Fluchterfahrungen als Teil ihres Antriebs
Hinzu kommt, dass sie unter extremen Bedinungen im Hinblick auf Elektrizität, fließendes Wasser und befestigte Straßen, arbeiten muss. Sie hat es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, das Leid von entwurzelten Frauen und Mädchen zu lindern und ihnen Hoffnung für ihre Zukunft zu geben.
'Das Leben dieser Frauen wurde von brutaler Gewalt und Vertreibung zerrüttet" ergänzt Guterres, "Die Schwester beweist, dass auch eine einzelne Person enorm viel bewirken kann. Sie ist wirklich eine humanitäre Heldin.' Die neue Nansen-Preisträgerin sagte: 'Es ist schwer, sich vorzustellen, wie sehr die von der LRA missbrauchten Frauen und Mädchen gelitten haben. Sie werden die Wunden ihr ganzes Leben mit sich herumtragen. Dieser Preis hat zur Folge, dass mehr vertriebene Menschen Hilfe für ein neues Leben bekommen können. Ich werde nie damit aufhören, alles dafür zu tun, ihnen Hoffnung und eine neue Chance zu vermitteln.'
Preisverleihung und Empfang bei Papst Franziskus
Schwester Angélique wird den Nansen-Flüchtlingspreis in Form einer Medaille bei einer Zeremonie in Genf am 30. September entgegen nehmen. Dabei wird der Bestseller-Autor Paulo Coelho eine programmatische Rede halten. Musikalische Auftritte sind von der britischen Singer-Songwriterin Dido, der malaysianischen Liedermacherin Yuna und den für den Grammy nominierten malischen Musikern Amadou und Mariam zu erwarten.
Nach der Zeremonie wird Schwester Angélique nach Rom reisen, wo sie am 2. Oktober 2013 im Vatikan von Papst Franziskus empfangen wird. Anschließend reist Schwester Angélique weiter nach Paris, Brüssel und Oslo.
Bei Interesse vermitteln wir Ihnen gerne einen entsprechenden Interview-Termin mit der Preisträgerin in den genannten Städten. Daneben können wir Ihnen zahlreichende hochauflösende Bilder von Schwester Angélique kostenfrei zur Verfügung stellen.
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