19.09.2013 14:16 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bertelsmann Stiftung
Zwischen atomarer Aufrüstung und Wirtschaftspragmatismus
Kurzfassung: Zwischen atomarer Aufrüstung und WirtschaftspragmatismusAktueller Asia Policy Brief der Bertelsmann Stiftung zur Entwicklung in NordkoreaEineinhalb Jahre nach der Machtübernahme durch Kim Jong-un in ...
[Bertelsmann Stiftung - 19.09.2013] Zwischen atomarer Aufrüstung und Wirtschaftspragmatismus
Aktueller Asia Policy Brief der Bertelsmann Stiftung zur Entwicklung in Nordkorea
Eineinhalb Jahre nach der Machtübernahme durch Kim Jong-un in Nordkorea ist die Bilanz gemischt. Der von vielen Analysten erwartete Zusammenbruch des Systems ist bislang ausgeblieben, ebenso die von dem jungen, angeblich in der Schweiz ausgebildeten Mann erhofften Reformen. Dabei ist das Land keinesfalls statisch, im Gegenteil.
Was ist in Nordkorea in den letzten zwei Jahren geschehen, welche Entwicklungstrends gibt es, und wo kann das Ausland ansetzen? Mit diesen Fragen befasst sich Rüdiger Frank, Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Ostasienwissenschaften, in der aktuellen Ausgabe des Asia Policy Brief der Bertelsmann Stiftung.
Die nach dem neuerlichen Atomtest im Februar dieses Jahres erfolgten aggressiven Drohungen der nordkoreanischen Führung gegenüber den USA und Südkorea erreichten mit der Androhung eines atomaren Erstschlags eine neue Stufe. Auch wenn Blutvergießen vermieden wurde, blieb die Eskalation nicht ohne Folgen: Die seit 2004 betriebene Industriezone Kaesong, ein einzigartiges innerkoreanisches Wirtschaftsprojekt, wurde für einige Monate geschlossen.
Vor dem Hintergrund des angespannten sicherheitspolitischen und humanitären Umfeldes stellt Frank eine zunehmende Monetarisierung der nordkoreanischen Wirtschaft und den Aufstieg einer neuen Mittelschicht fest, die das Land nachhaltig verändern könnten. Er argumentiert, der Westen könne diese Wandlungsprozesse in begrenztem Maße fördern, indem er durch vom politischen Tagesgeschäft unabhängige wirtschaftliche Kooperationen die Kräfte des Marktes in Nordkorea stärke und so die Angst der Führung vor Reformen reduzieren helfe. "Das derzeitige System Nordkoreas ist nicht überlebensfähig, an Öffnung und Liberalisierung führt kein Weg vorbei. Das Ausland kann jedoch beeinflussen, wie und wann sich dieser Prozess vollzieht", so Frank.
In den Asia Policy Briefs analysieren namhafte Autoren und Experten der Bertelsmann Stiftung Entwicklungen in Asien und ihre Folgen für Deutschland und Europa. Sie geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zu aktuellen Ereignissen und Trends in den bedeutendsten Ländern Asiens. Weiterhin entwickeln sie Konzepte, wie Politik und Gesellschaft auf den Wandel angemessen reagieren können.
Bildunterschrift: Nordkoreanische Näherinnen arbeiten im Industriepark von Kaesong in einer südkoreanischen Textilfabrik. Foto: ddp images/Young Ho Lee/Sipa Press
Peter Walkenhorst
Telefon: +49 5241 81-81172
Aktueller Asia Policy Brief der Bertelsmann Stiftung zur Entwicklung in Nordkorea
Eineinhalb Jahre nach der Machtübernahme durch Kim Jong-un in Nordkorea ist die Bilanz gemischt. Der von vielen Analysten erwartete Zusammenbruch des Systems ist bislang ausgeblieben, ebenso die von dem jungen, angeblich in der Schweiz ausgebildeten Mann erhofften Reformen. Dabei ist das Land keinesfalls statisch, im Gegenteil.
Was ist in Nordkorea in den letzten zwei Jahren geschehen, welche Entwicklungstrends gibt es, und wo kann das Ausland ansetzen? Mit diesen Fragen befasst sich Rüdiger Frank, Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Ostasienwissenschaften, in der aktuellen Ausgabe des Asia Policy Brief der Bertelsmann Stiftung.
Die nach dem neuerlichen Atomtest im Februar dieses Jahres erfolgten aggressiven Drohungen der nordkoreanischen Führung gegenüber den USA und Südkorea erreichten mit der Androhung eines atomaren Erstschlags eine neue Stufe. Auch wenn Blutvergießen vermieden wurde, blieb die Eskalation nicht ohne Folgen: Die seit 2004 betriebene Industriezone Kaesong, ein einzigartiges innerkoreanisches Wirtschaftsprojekt, wurde für einige Monate geschlossen.
Vor dem Hintergrund des angespannten sicherheitspolitischen und humanitären Umfeldes stellt Frank eine zunehmende Monetarisierung der nordkoreanischen Wirtschaft und den Aufstieg einer neuen Mittelschicht fest, die das Land nachhaltig verändern könnten. Er argumentiert, der Westen könne diese Wandlungsprozesse in begrenztem Maße fördern, indem er durch vom politischen Tagesgeschäft unabhängige wirtschaftliche Kooperationen die Kräfte des Marktes in Nordkorea stärke und so die Angst der Führung vor Reformen reduzieren helfe. "Das derzeitige System Nordkoreas ist nicht überlebensfähig, an Öffnung und Liberalisierung führt kein Weg vorbei. Das Ausland kann jedoch beeinflussen, wie und wann sich dieser Prozess vollzieht", so Frank.
In den Asia Policy Briefs analysieren namhafte Autoren und Experten der Bertelsmann Stiftung Entwicklungen in Asien und ihre Folgen für Deutschland und Europa. Sie geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zu aktuellen Ereignissen und Trends in den bedeutendsten Ländern Asiens. Weiterhin entwickeln sie Konzepte, wie Politik und Gesellschaft auf den Wandel angemessen reagieren können.
Bildunterschrift: Nordkoreanische Näherinnen arbeiten im Industriepark von Kaesong in einer südkoreanischen Textilfabrik. Foto: ddp images/Young Ho Lee/Sipa Press
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