20.09.2013 10:37 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Umlage auf Öl- und Gasverbrauch: Vorschlag trifft vor allem Rentner und Alleinerziehende
Kurzfassung: Umlage auf Öl- und Gasverbrauch: Vorschlag trifft vor allem Rentner und AlleinerziehendePolitische Interessensgruppen fordern momentan einen Zuschlag auf Heizöl und Erdgas nach dem Vorbild der Ökos ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln - 20.09.2013] Umlage auf Öl- und Gasverbrauch: Vorschlag trifft vor allem Rentner und Alleinerziehende
Politische Interessensgruppen fordern momentan einen Zuschlag auf Heizöl und Erdgas nach dem Vorbild der Ökostrom-Umlage, um damit die energetische Gebäudesanierung zu fördern. Doch diese Idee würde die Heizkosten für die meisten Privathaushalte in Deutschland erhöhen und hätte negative Verteilungswirkungen zur Folge. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Laut IW-Studie ist das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) kein geeignetes Vorbild für den Wärmemarkt. Schließlich haben die vergangenen Monate gezeigt, dass beim EEG eine effektive Kontrolle der Ausgaben durch das Parlament nicht stattfindet. Dieser Fehler sollte bei anderen Fördermaßnahmen nicht wiederholt werden.
Eine verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl hätte außerdem eine kritische Verteilungswirkung zur Folge: Die Belastung wäre gemessen am Einkommen im ärmsten Zehntel der Bevölkerung mehr als drei Mal so hoch wie bei den wohlhabendsten 10 Prozent. Besonders belastet würden Rentner und Alleinerziehende.
Die Gesamtbelastung der betroffenen Haushalte hätte bei einer für die Berechnungen zugrunde gelegten Umlage von 1,8 Cent pro Kilowattstunde für das Jahr 2011 deutlich höher gelegen als die Belastung durch die EEG-Umlage im gleichen Jahr - nämlich bei 6,2 Milliarden Euro. Die Kosten für die Verbraucher wären also immens.
Aus diesen Gründen raten die IW-Experten von einer verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl ab. Deutlich mehr Sinn macht es für die Wissenschaftler, die bestehenden Förderinstrumente - etwa Kredite der KfW - auszubauen und steuerliche Abschreibungsmodelle für energetische Gebäudesanierungen einzuführen.
Gutachten
Hubertus Bardt / Judith Niehues: Umverteilung im Wärmemarkt nach Vorbild des EEG? Das Ausmaß der Verbraucherbelastung durch eine weitere Umlagefinanzierung.
Dr. Hubertus Bardt
Telefon: 0221 4981-755
Dr. Judith Niehues
Telefon: 0221 4981-768
Politische Interessensgruppen fordern momentan einen Zuschlag auf Heizöl und Erdgas nach dem Vorbild der Ökostrom-Umlage, um damit die energetische Gebäudesanierung zu fördern. Doch diese Idee würde die Heizkosten für die meisten Privathaushalte in Deutschland erhöhen und hätte negative Verteilungswirkungen zur Folge. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Laut IW-Studie ist das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) kein geeignetes Vorbild für den Wärmemarkt. Schließlich haben die vergangenen Monate gezeigt, dass beim EEG eine effektive Kontrolle der Ausgaben durch das Parlament nicht stattfindet. Dieser Fehler sollte bei anderen Fördermaßnahmen nicht wiederholt werden.
Eine verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl hätte außerdem eine kritische Verteilungswirkung zur Folge: Die Belastung wäre gemessen am Einkommen im ärmsten Zehntel der Bevölkerung mehr als drei Mal so hoch wie bei den wohlhabendsten 10 Prozent. Besonders belastet würden Rentner und Alleinerziehende.
Die Gesamtbelastung der betroffenen Haushalte hätte bei einer für die Berechnungen zugrunde gelegten Umlage von 1,8 Cent pro Kilowattstunde für das Jahr 2011 deutlich höher gelegen als die Belastung durch die EEG-Umlage im gleichen Jahr - nämlich bei 6,2 Milliarden Euro. Die Kosten für die Verbraucher wären also immens.
Aus diesen Gründen raten die IW-Experten von einer verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl ab. Deutlich mehr Sinn macht es für die Wissenschaftler, die bestehenden Förderinstrumente - etwa Kredite der KfW - auszubauen und steuerliche Abschreibungsmodelle für energetische Gebäudesanierungen einzuführen.
Gutachten
Hubertus Bardt / Judith Niehues: Umverteilung im Wärmemarkt nach Vorbild des EEG? Das Ausmaß der Verbraucherbelastung durch eine weitere Umlagefinanzierung.
Dr. Hubertus Bardt
Telefon: 0221 4981-755
Dr. Judith Niehues
Telefon: 0221 4981-768
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
10.11.2015 Staat verdrängt Mittelständler
13.10.2015 Weniger statt mehr
23.09.2015 Brexit wird für Briten teuer
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
50459 Köln
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
50459 Köln
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/institut-der-deutschen-wirtschaft-köln-e.v.-iw-köln-pressefach.html
Die Pressemeldung "Umlage auf Öl- und Gasverbrauch: Vorschlag trifft vor allem Rentner und Alleinerziehende" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Umlage auf Öl- und Gasverbrauch: Vorschlag trifft vor allem Rentner und Alleinerziehende" ist Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln, vertreten durch .