Archäometrie und Denkmalpflege

Kurzfassung: Archäometrie und DenkmalpflegeVergangenheit entdecken und erhalten"Kleinigkeiten entfernen Menschen voneinander - Katastrophen bringen sie näher zusammen." In diesem öffentlichen Abendvortrag am Mi ...
[Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) - 23.09.2013] Archäometrie und Denkmalpflege

Vergangenheit entdecken und erhalten
"Kleinigkeiten entfernen Menschen voneinander - Katastrophen bringen sie näher zusammen." In diesem öffentlichen Abendvortrag am Mittwoch, 25. September, im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar beschäftigt sich Professor Dr. Robert Fuchs, Fachhochschule Köln, mit dem Brand der Bibliothek von Weimar und dem Kölner Archivzusammensturz und betrachtet dabei den Umgang mit kulturellen Werten. Fuchs ist Vorsitzender des Arbeitskreises Archäometrie in der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Dieser Arbeitskreis veranstaltet gemeinsam mit dem Arbeitskreis Archäometrie und Denkmalpflege der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG) sowie der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie und Archäometrie (GNAA) vom 25. bis 28. September in Weimar die Tagung "Archäometrie und Denkmalpflege 2013".
Neben dem Abendvortrag bietet die Tagung weitere 43 Vorträge und 34 Posterbeiträge an, die thematisch in die Bereiche Historisches und Philosophisches, Metalle, Konservierung/Restaurierung, Keramik, Stein, Organische Materialien, Glas und Glasuren sowie Malerei und Pigmente untergliedert sind.
Bei den Metallen stehen beispielsweise Blei-Isotopen-Analysen an Eisen im Fokus, wenn es um Provenienzstudien an Latène-zeitlichen Eisen-Artefakten geht, also Fundstücken, die in die Zeit zwischen dem fünften und ersten Jahrhundert vor Christus datieren. Oder es werden Ergebnisse und Möglichkeiten der mobilen Röntgenfluoreszenzanalytik an Silbergefäßen aus dem Grab der Li Chui betrachtet, die zur Zeit der Tang-Dynastie (ca. 620 - 900 n. Chr.) in China lebte. Weitere moderne Metallanalysen werden am Beispiel bronzezeitlichen Golds in Niedersachsen vorgestellt.
Mit dem Kampf gegen die Metallkorrosion bei den prächtigen Brautkronen der Schwarzwälderinnen, Schwarzwald-Schäppel genannt, befasst sich der Themenbereich Konservierung/Restaurierung ebenso wie mit der Analyse acetathaltiger Ausblühungen auf Museumsexponaten. Ferner werden in diesem Themenkomplex neue Verfahren und Materialien vorgestellt, mit denen Hohlfiguren auf Basis mineralischer Mörtel erstellt werden können, um Kunst- und Kulturdenkmale nachhaltig zu sichern.
Auch im Themenbereich Keramik stehen Analysenmethoden im Vordergrund, beispielsweise für die geochemische und mineralogische Charakterisierung von archäologischer Keramik, seien es Bandkeramiken aus Sachsen, Feinkeramik der Nabatäer aus Petra im heutigen Jordanien oder Mayener Keramik aus der Römerzeit.
Im Themenbereich Stein geht es u.a. um den Kölner Dom und die Verwitterung des dort verwendeten Drachenfels-Trachyts, um die Beschaffenheit der Tuffsteine aus der Osteifel und um die Ermittlung der Herkunft von Granaten, die in der Zeit der Völkerwanderung nach Thüringen gelangten.
Bei den Organischen Materialien werden Forschungsergebnisse zu zerstörungsfreien Analysenmethoden zur Unterscheidung zwischen afrikanischem und asiatischem Elefanten-Elfenbein, zur Datierung von Handschriften oder zur Untersuchung von verschiedenen Papieren auf ihre Rohstoffe vorgestellt.
In Weimar werden auch erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das sich mit bronzezeitlichem Glas zwischen Alpenkamm und Ostsee befasst. Auch das Glas in Haithabu, dem ehemaligen Handelsort nahe dem heutigen Schleswig, interessiert die Archäologen, ist es doch durch Handel und Innovation ausgesprochen vielfältig in seiner Zusammensetzung. Ein Vortrag über färbende Ionen und Pigmente in Gläsern und Glasuren aus Südgriechenland leitet vom Themenbereich Glas und Glasuren über zum Themenbereich Malerei und Pigmente. Hierin wird beispielsweise aufgezeigt, wie man mit neuen Analysenmethoden verschwundene Farben und Vergoldungen wiederentdecken oder durch zerstörungsfreie Bestimmung von Farbschichtsequenzen bei Gemälden zwischen Original, Übermalung oder Restaurierung unterscheiden kann.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 30.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Analytische Chemie mit über 2.300 Mitgliedern und zehn Arbeitskreisen. Der Arbeitskreis Archäometrie hat derzeit 145 Mitglieder aus den Geisteswissenschaften sowie den Natur- und Technikwissenschaften, die an der Bearbeitung kulturhistorischer Probleme sowie an der Erhaltung und Restaurierung von Kulturgütern interessiert sind.

Kontakt:
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Öffentlichkeitsarbeit
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Fax +49 69 7917-1493
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Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Die Gesellschaft Deutscher Chemiker bündelt die Interessen und Aktivitäten der Chemiker in Deutschland. Eine ihrer Aufgaben ist es, das Wissen, das ihre Mitglieder während des Studiums erworben haben, ein Berufsleben lang zu erweitern und den neuen Erkenntnissen anzupassen. Die Halbwertszeit chemischen Wissens liegt heute bei wenigen Jahren. Daher vermittelt die GDCh auf vielfältige Weise die neuesten Erkenntnisse der chemischen Forschung.
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