Kinder mit Behinderungen in Westafrika erleben starke Diskriminierung

Kurzfassung: Kinder mit Behinderungen in Westafrika erleben starke DiskriminierungIn einer aktuellen Studie der Universität von Toronto und Plan International zeigt sich, dass Kinder mit Behinderung in Westafrika ...
[Plan International Deutschland e.V. - 24.09.2013] Kinder mit Behinderungen in Westafrika erleben starke Diskriminierung

In einer aktuellen Studie der Universität von Toronto und Plan International zeigt sich, dass Kinder mit Behinderung in Westafrika sehr häufig Opfer von Diskriminierung, Missbrauch und Gewalt sind. Trotz rechtlicher Verpflichtungen seitens der Regierungen wurde bisher nur wenig erreicht in Bezug auf Integration und Inklusion.
Die Studie "Outside the Circle" (in etwa "Am Rande der Gesellschaft") zeigt, dass Kinder mit Behinderungen in Westafrika in großem Maße Armut, Ausschluss aus der Gesellschaft und Diskriminierung ausgesetzt sind. Sie haben meist keinen Zugang zu Bildung und Schutz, den andere Kinder bekommen. Es wurde auch von erschreckenden Fällen von Kindestötungen und Handel mit Körperteilen von Kindern mit Behinderungen berichtet.
"Kinder mit Behinderungen, besonders Mädchen, unterliegen der Gefahr vernachlässigt oder gar körperlich, emotional oder sexuell missbraucht zu werden. In allen Ländern, die an der Studie beteiligt waren, wurde dieser Missstand nicht als solcher wahrgenommen", erklärt Adama Coulibaly, Regionaldirektor von Plan in Westafrika.
"Outside the Circle" wurde am 23. September in New York vorgestellt. Derzeit findet zum ersten Mal in der Geschichte der UN eine hochkarätig besetzte Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Thema Entwicklung und Behinderung statt.
"Plan ruft die Regierungen Westafrikas dazu auf, ihre rechtlichen Verpflichtungen gegenüber Kindern mit Behinderungen ernst zu nehmen und umzusetzen, insbesondere die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Dieser historische Moment bietet die Chance deutlich zu machen, wie wichtig es ist, Diskriminierung von Kindern mit Behinderungen zu unterbinden, nicht nur in Westafrika, sondern auf der ganzen Welt", führt Adama Coulibaly weiter aus.
Stigmatisierung fördert Ausgrenzung
Die Studie zeigt, dass die Hauptgründe für die Diskriminierung und Ausgrenzung in der Stigmatisierung und den negativen Einstellungen gegenüber Kindern mit Behinderungen liegen. Die Forschungen für die Studie wurden in Guinea, Sierra Leone, Niger und Togo durchgeführt. Drei Schlüsselfaktoren beeinflussen laut Studie die Wahrnehmung von Kindern mit Behinderungen besonders: Ihr Geschlecht, die Art und der Grad der Behinderung.
Die Gemeinden wurden unter anderem dazu befragt, wodurch ihrer Meinung nach Behinderungen verursacht werden. Zu den Antworten zählten: Es sei eine Strafe Gottes; das Ergebnis von "Sünden", begangen durch die Eltern; eine Tat des Teufels; ein Beweis, dass das Kind Hexenkräfte besitze; auf Hexerei gegenüber der Familie zurückführen; die Mutter habe während der Schwangerschaft ein Kind mit Behinderung angeguckt. Als Folge dieser Vorstellungen werden Kinder mit Behinderungen häufig als "übernatürlich", "seltsam" oder als "Dämonen" wahrgenommen.
"In meiner Gemeinde werden Kinder mit zerebraler Kinderlähmung, die nicht stehen können, als Schlangen bezeichnet, weil sie am Boden liegen. Um solche Kinder zu beseitigen, werden Zeremonien am Fluss organisiert. Das betroffene Kind wird in den Fluss gelegt und dem Ertrinken überlassen. Dann wird gesagt, die Schlange ist weg", beschreibt ein Sozialarbeiter aus Togo seine Erfahrungen.
Appell an Regierungen
Plan macht besonders im Hinblick auf die Verhandlungen der post-2015 Entwicklungsagenda darauf aufmerksam, dass Regierungen konkrete Prozesse in Gang setzen müssen. Kindern mit Behinderungen muss ein Zugang zu Bildung und Schutz vor Gewalt und Missbrauch gewährleistet werden. Sie haben ein Recht darauf, gehört zu werden.

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