26.09.2013 16:46 Uhr in Energie & Umwelt von IFAW
Erstmaliger Nachweis: Sonar Ursache für Delfin Massenstrandung
Kurzfassung: Erstmaliger Nachweis: Sonar Ursache für Delfin MassenstrandungErstmals gelang es Wissenschaftlern nachzuweisen, dass die Benutzung von Fächerecholot-Systemen (multi-beam echosounder system) zu Explo ...
[IFAW - 26.09.2013] Erstmaliger Nachweis: Sonar Ursache für Delfin Massenstrandung
Erstmals gelang es Wissenschaftlern nachzuweisen, dass die Benutzung von Fächerecholot-Systemen (multi-beam echosounder system) zu Exploration von Bodenschätzen im Meer zur Strandung von Meeressäugern führte. Ein entsprechender Bericht wurde nun veröffentlicht.
Im Mai 2008 strandeten 100 Breitschnabeldelfine (Peponocephala electra) in der Loza-Lagune im Nordwesten Madagaskars. Ein Erkundungsschiff von Exxon Mobil benutzte zu der Zeit ein sehr starkes Fächerecholot-System zur Erkundung von Bodenschätzen etwa 65 Kilometer vor Madagaskars Küste und der Öffnung der Lagune. Die Wissenschaftler sehen nach Sichtung aller Fakten diese starken akustischen Unterwasser-Signale als Ursache für die Strandung an.
"Der neue Bericht ist Besorgnis erregend", erklärt Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW. "Die Auswirkungen gerade solcher intensiven und hoch-frequenten Schallquellen auf Meeressäuger, speziell Wale und Delfine, ist gravierend. Leider werden diese Systeme von mehreren Industriezweigen wie beispielsweise der Öl-Industrie, aber auch dem Militär genutzt. Ihr Einsatz muss dringend besser und genau reguliert werden."
Als die Strandungen 2008 begannen, war ein Team von Experten, darunter Mitarbeiter des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) und des WCS (Wildlife Conservation Society), nach Madagaskar gereist. Dort retteten sie überlebende Tiere und nahmen Proben verendeter Tiere, um die Todesursache feststellen zu können.
Trotz aller Bemühungen bleiben Aspekte der Strandung unbekannt. Dennoch kam der Ausschuss zu der Schlussfolgerung, dass das Fächerecholot-System eines Erkundungsschiffes am Tag vor der ersten Strandung der "plausible und wahrscheinliche Auslöser für die Tiere war, um in das Lagunen-System zu schwimmen."
Der Bericht empfiehlt, dass zukünftig die potentiellen Verhaltensänderungen, indirekte Verletzungen oder gar der Tod von Meerestieren durch die Benutzung solcher Fächerecholot-Systemen in den Umweltverträglichkeitsstudien, der operativen Planung und bei regulierenden Entscheidungen berücksichtigt werden sollten.
Der ganze Bericht ist zu finden unter: http://iwc.int/index.php?cID=454
cType=html
Breitschnabeldelfine sind eine Hochseeart, die selten in Küstennähe und nie in flachen Gewässern wie der Loza-Lagune vorkommen. Sie werden etwa zweieinhalb Meter lang und leben hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Meeren. Über die Art ist sehr wenig bekannt.
Die beteiligten Gremien und Wissenschaftler erarbeiteten zunächst ein formales Prozedere für die Untersuchung von Massenstrandungen. Erst danach wurde der Bericht geschrieben. Daran beteiligt waren die Regierung von Madagaskar, mehrere US Behörden, die Internationale Walfangkommission IWC, sowie verschiedene Organisationen, darunter der IFAW und WCS.
Andreas Dinkelmeyer
Telefon: +49 (0)40 866 500 15
Mobiltelefon: +49 173 622 75 39
E-Mail: adinkelmeyer@ifaw.org
Erstmals gelang es Wissenschaftlern nachzuweisen, dass die Benutzung von Fächerecholot-Systemen (multi-beam echosounder system) zu Exploration von Bodenschätzen im Meer zur Strandung von Meeressäugern führte. Ein entsprechender Bericht wurde nun veröffentlicht.
Im Mai 2008 strandeten 100 Breitschnabeldelfine (Peponocephala electra) in der Loza-Lagune im Nordwesten Madagaskars. Ein Erkundungsschiff von Exxon Mobil benutzte zu der Zeit ein sehr starkes Fächerecholot-System zur Erkundung von Bodenschätzen etwa 65 Kilometer vor Madagaskars Küste und der Öffnung der Lagune. Die Wissenschaftler sehen nach Sichtung aller Fakten diese starken akustischen Unterwasser-Signale als Ursache für die Strandung an.
"Der neue Bericht ist Besorgnis erregend", erklärt Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW. "Die Auswirkungen gerade solcher intensiven und hoch-frequenten Schallquellen auf Meeressäuger, speziell Wale und Delfine, ist gravierend. Leider werden diese Systeme von mehreren Industriezweigen wie beispielsweise der Öl-Industrie, aber auch dem Militär genutzt. Ihr Einsatz muss dringend besser und genau reguliert werden."
Als die Strandungen 2008 begannen, war ein Team von Experten, darunter Mitarbeiter des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) und des WCS (Wildlife Conservation Society), nach Madagaskar gereist. Dort retteten sie überlebende Tiere und nahmen Proben verendeter Tiere, um die Todesursache feststellen zu können.
Trotz aller Bemühungen bleiben Aspekte der Strandung unbekannt. Dennoch kam der Ausschuss zu der Schlussfolgerung, dass das Fächerecholot-System eines Erkundungsschiffes am Tag vor der ersten Strandung der "plausible und wahrscheinliche Auslöser für die Tiere war, um in das Lagunen-System zu schwimmen."
Der Bericht empfiehlt, dass zukünftig die potentiellen Verhaltensänderungen, indirekte Verletzungen oder gar der Tod von Meerestieren durch die Benutzung solcher Fächerecholot-Systemen in den Umweltverträglichkeitsstudien, der operativen Planung und bei regulierenden Entscheidungen berücksichtigt werden sollten.
Der ganze Bericht ist zu finden unter: http://iwc.int/index.php?cID=454
cType=html
Breitschnabeldelfine sind eine Hochseeart, die selten in Küstennähe und nie in flachen Gewässern wie der Loza-Lagune vorkommen. Sie werden etwa zweieinhalb Meter lang und leben hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Meeren. Über die Art ist sehr wenig bekannt.
Die beteiligten Gremien und Wissenschaftler erarbeiteten zunächst ein formales Prozedere für die Untersuchung von Massenstrandungen. Erst danach wurde der Bericht geschrieben. Daran beteiligt waren die Regierung von Madagaskar, mehrere US Behörden, die Internationale Walfangkommission IWC, sowie verschiedene Organisationen, darunter der IFAW und WCS.
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