LINDNER-Interview für "Bild.de

Kurzfassung: LINDNER-Interview für "Bild.de" Berlin. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab "Bild.de" (Freitag) das folgende Interview. Die Fragen stellten Hanno Kautz und Jan W. Schäfe ...
[Freie Demokratische Partei (FDP) - 27.09.2013] LINDNER-Interview für "Bild.de"

Berlin. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab "Bild.de" (Freitag) das folgende Interview. Die Fragen stellten Hanno Kautz und Jan W. Schäfer:
Frage: Herr Lindner, nach der Wahl-Katastrophe kämpft die FDP ums Überleben wie nie! Ist die Partei noch zu retten?
LINDNER: Ja, aber das braucht einen Neuanfang. Meine Kandidatur ist ein Angebot, die FDP inhaltlich und personell zu erneuern. Wir haben gute Chancen, denn der Platz für eine liberale Partei, die für eine fair geordnete Marktwirtschaft und eine vielfältige Gesellschaft steht, ist da.
Frage: Aber Sie müssen die Botschaften ja auch unters Volk bringen! Wie soll das gehen ohne Bundestagsabgeordnete?
LINDNER: Ich setze auf unsere Basis, die viel ertragen hat und der wir jetzt zu allererst zuhören werden. Ihre Beteiligung müssen wir verbessern. Dann haben wir starke Landtagsfraktionen, die neue Konzepte ausarbeiten können. Ich bin mir sicher, dass wir uns neues Vertrauen erkämpfen. Es gibt in Deutschland mehr als fünf Prozent, die sich ein Verhältnis von Staat und Bürger auf Augenhöhe wünschen, partnerschaftlich und nicht bevormundend - einen Staat, der ihnen Chancen eröffnet und nicht Lebensentwürfe diktiert. Deren Stimme wollen wir wieder werden. Und zwar nicht mit schrillen Auftritten, sondern mit harter Arbeit.
Frage: Wohin soll der Kurs der FDP künftig führen: stärker hin zur AfD oder zur SPD?
LINDNER: Liberale gehören weder nach links noch nach rechts. Eine eigenständige FDP gehört in die Mitte, die im neuen Bundestag verwaist ist. Der AfD hinterher zu jagen, ist gefährlich und wirkungslos. Damit würden wir Identität verlieren. Wir sind kritisch mit Europa, weil wir sagen, was sich verbessern muss. Aber wir wollen Europa in die Zukunft führen, nicht wie die AfD zurück in die Vergangenheit.
Frage: Die FDP steckt tief in den roten Zahlen, die Spenden brechen weg. Ist die Partei pleite?
LINDNER: Natürlich werden wir unseren Apparat viel schlanker machen müssen. Mehr denn je kommt es daher auf unsere ehrenamtliche Basis an. Aber ich sorge mich nicht zuerst um unsere Organisation, sondern um unsere politische Idee.
Frage: Wolfgang Kubicki will mit Ihnen die FDP-Spitze bilden. Wer soll noch kommen?
LINDNER: Das Gesicht der FDP muss sich glaubwürdig und erkennbar verändern. Dazu werden noch viele Gespräche geführt. Wir brauchen Persönlichkeiten mit eigenem Gewicht und eigenem Profil. Ausdrücklich lade ich auch Liberale zur Mithilfe ein, die bislang noch keine FDP-Mitglieder sind, mit uns gemeinsam ein Stück Pionierarbeit zu leisten.
Frage: Wie oft holen Sie sich derzeit Rat von Hans-Dietrich Genscher?
LINDNER: Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, telefonieren mehrmals in der Woche. Mir ist Rat von Erfahrenen wichtig.
Frage: Wann wird die neue Parteispitze gewählt?
LINDNER: Das entscheide nicht ich, sondern der geschäftsführende Vorstand.
Frage: Wann haben Sie sich für die Kandidatur entschieden?
LINDNER: Im Moment der Wahlniederlage.
Frage: Angst vor der Aufgabe?
LINDNER: Angst nicht, aber größten Respekt. Trotzdem bin ich entschlossen, der Partei neue Achtung zu erkämpfen und sie zurück in den Bundestag zu führen.
Frage: Fürchten Sie Gegenkandidaten?
LINDNER: Als Liberaler finde ich fairen Wettbewerb belebend. Der Bundesparteitag soll souverän entscheiden. Deshalb habe ich mich nicht um eine Nominierung durch den alten Vorstand beworben.
Frage: Steht die FDP-Parteizentrale künftig in Düsseldorf?
LINDNER: Nein, die FDP wird sich nicht aus der Hauptstadt verabschieden. Unsere Parteizentrale bleibt auch für die Übergangszeit, bis wir wieder im Bundestag sind, weiter in Berlin.
Frage: Schon auf Wohnungssuche?
LINDNER: Noch nicht. Denn noch bin ich nur Kandidat.

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Eine Geschichte als Herausforderung.Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden. Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.
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