Warme und saure Sintflut?

Kurzfassung: Warme und saure Sintflut? WWF zum Klimabericht des IPCC: "Klimaschutz und Meeresschutz verbinden" Hamburg, 30.09.2013: Der vom Menschen gemachte Klimawandel hat stärkere Auswirkungen auf die Weltmeer ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 30.09.2013] Warme und saure Sintflut?

WWF zum Klimabericht des IPCC: "Klimaschutz und Meeresschutz verbinden"
Hamburg, 30.09.2013: Der vom Menschen gemachte Klimawandel hat stärkere Auswirkungen auf die Weltmeere als bislang bekannt. Dies geht aus den jüngst vorgestellten Ergebnissen des Klimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel of Climate Change) hervor. Die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen wirken direkt auf die Ozeane: Die Meere werden saurer, weil das Meerwasser CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt und sich daraus Kohlensäure bildet.
"Das chemische Gleichgewicht der Meere verändert sich, weil die Ozeane die größten Mengen des zusätzlichen Treibhausgas schlucken, das vom Menschen in die Luft geblasen wird", warnt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF. "Die zunehmende Versauerung der Meere kann sich auf das gesamte Nahrungsnetz und die Artenzusammensetzung im Meer auswirken." In der Gesamtheit sind die Folgen derzeit schwer zu prognostizieren. Sicher ist, dass die Versauerung es kleinen, kalkbildenden Organismen wie Krebsen oder Muscheln erschwert, schützende Kalkschalen zu bilden. Diese stehen am Anfang der Nahrungskette, so dass größeren Lebewesen wie Fischen weniger Nahrung zur Verfügung steht. Auch tropische Korallenriffe - eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde - sind durch die Versauerung bedroht: Ihre Kalkskelette hören ab einer CO2 Konzentration von ca. 400-500 ppm (parts per million) auf zu wachsen und können sich bei höherer Konzentration sogar auflösen. Aktuell liegt die Konzentration bereits bei 400 ppm und damit am obersten Ende des Toleranzbereichs.
"Für den Meeresschutz ist die Reduktion der Co2-Emissionen doppelt wichtig: um einerseits direkt die Versauerung der Meere und andererseits die globale Erwärmung in den Ozeanen zu begrenzen", so Vesper weiter. "Wir müssen Klimaschutz und Meeresschutz stärker verbinden. Meeresschutzgebiete helfen dabei, marine Ökosysteme widerstandsfähiger gegen massive Veränderungen zu machen. Gesunde Fischbestände sind widerstandsfähiger als überfischte". Aber weniger als zwei Prozent der Weltmeere stehen bisher unter Naturschutz und 30 Prozent der Fischbestände weltweit sind überfischt. Der WWF fordert bis 2020 ein Netz aus Schutzgebieten einzurichten, dass mindestens 10 Prozent der Ozeane und seiner charakteristischen Ökosysteme verbindet.
Laut Ergebnissen des aktuellem IPCC-Berichts fällt der Meeresspiegelanstieg stärker aus als bislang prognostiziert. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts ist ein Anschwellen von 26 bis 81 cm möglich. Ursache hierfür sind u.a. die schmelzenden Kontinental-Eisschilde Grönlands und der Antarktis: ganze Eisberge rutschen ins Meer ab. Dieser dynamische Eisverlust konnte bislang nicht ausreichend berechnet und berücksichtigt werden. Die Klimaerwärmung lässt auch die Temperatur der Ozeane steigen, bis 2000 Meter Tiefe ist die Erwärmung nachweisbar. Die Ausdehnung des aufgeheizten Wassers trägt stark zum steigenden Meeresspiegel bei. Die Meeresfauna reagiert ebenfalls auf die gestiegenen Wassertemperaturen: gefährliche Korallenbleichen nehmen zu. Fischbestände wandern polwärts in kältere Zonen ab. Die Makrele im Nordostatlantik z.B. ist in die Fanggebiete von Island und den Faröer Inseln gewandert und hat damit einen Konflikt mit der EU-Fischerei, den sogenannten "Makrelenkrieg", ausgelöst. "So kann Klimawandel ein Faktor werden, der das Ringen um ein nachhaltige Fischerei beeinflusst", so Vesper. "Umgekehrt dürften durch Überfischung drastisch reduzierte Bestände für Klimaänderungen anfälliger sein als nachhaltig genutzte."

Weitere Informationen:
Britta König, Pressestelle WWF, Tel.: 040 530 200 318, britta.koenig@wwf.de

Interviewpartnerin für Meeresauswirkungen: Heike Vesper, Fachbereich Meeresschutz, Tel: 040530 200323
Interviewpartnerin für Klimafragen: Regine Günther, Fachbereich Klimaschutz und Energiepolitik, Tel. 0151/ 1885 4923
Weitere Informationen
World Wide Fund For Nature (WWF)
Der WWF will die Umwelt entlasten und er braucht finanzielle Mittel für den Naturschutz. Um diese Ziele zu erreichen, können Unternehmen wichtige Partner sein. Es gibt unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit. Sie reichen von Firmenspenden und Sponsoring-Maßnahmen über Lizenzkooperationen bis hin zu strategischen Kooperationen. Unser Ziel ist es, Gelder von Unternehmen in den Naturschutz umzuleiten. Aus diesem Grund arbeitet der WWF mit kleinen, mittleren und großen Unternehmen zusammen, die die Ziele des WWF unterstützen. Jede Kooperation ist individuell. Zu unseren Grundsätzen gehört es, konstruktiv und lösungsorientiert zu agieren, aber auch ein kritischer Sparringpartner zu sein. Ein wichtiger Baustein der Zusammenarbeit ist stets die Förderung des Umweltbewusstseins bei Kunden, Mitarbeitern und anderen Interessengruppen. Auch die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage bestätigen unser Handeln: Drei Viertel der Bevölkerung befürworten eine finanzielle Unterstützung des WWF durch Unternehmen (76%). Durch strategische Kooperationen mit wichtigen Wirtschaftsträgern nimmt der WWF Einfluss auf die Förderung von ökologisch nachhaltigem wirtschaftlichem Handeln. Wir arbeiten mit Unternehmen zusammen, um sie zu verändern. Die Wirtschaft schätzt den WWF als kompetenten, verlässlichen aber unabhängigen Partner, weil er wichtige Probleme anspricht und innovative Lösungswege aufzeigt. Jahr für Jahr erfreut sich der WWF einer wachsenden Zahl von Unterstützern. Immer mehr Menschen empfinden es als selbstverständlich, wo immer nötig der bedrängten Natur und Umwelt zu helfen. Sie sehen im WWF einen sachverständigen, lösungsorientiert arbeitenden Partner.Insgesamt wurden 54,3 Millionen Euro für Projekte, satzungsgemäße Kampagnen und Aufklärungsarbeit, Fördererbetreuung und -gewinnung sowie allgemeine Verwaltung verwendet. Der Anteil der Ausgaben für die allgemeine Verwaltung lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei fünf Prozent. Insgesamt wurden 2,8 Millionen Euro für die Finanz- und Personalverwaltung, die Büroorganisation sowie die IT-Administration aufgewendet. Hier konnten Einsparungen in Höhe von rund 160.000 Euro realisiert werden.Über 438.000 Menschen – mehr als je zuvor – haben zum Ende des Jahres 2011 auf diese Weise ihre Überzeugung zum Ausdruck gebracht und zu rund 60 Prozent der Gesamteinnahmen verholfen, das zeigt der aktuelle Jahresbericht des WWF. Die Jahreseinnahmen bei Spenden und Erbschaften betrugen 32,1 Millionen Euro in 2011/12. Dies bedeutet ein Wachstum von drei Prozent gegenüber 2010/11.Im Jahresdurchschnitt des Geschäftsjahres beschäftigte der WWF Deutschland an seinen drei Standorten (Berlin, Frankfurt, Hamburg) und in den vier Projektbüros (Dessau, Stralsund, Mölln und Husum) 186 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 122 Vollzeitkräfte. Im Vergleich zu 2011 (171 Mitarbeiter) entspricht das einem Zuwachs von neun Prozent. Der Anteil der Mitarbeiterinnen beträgt 68 Prozent.
World Wide Fund For Nature (WWF),
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
23.11.2015  Flughunde vor Absturz
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

World Wide Fund For Nature (WWF)

10117 Berlin
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/91953

https://www.prmaximus.de/pressefach/world-wide-fund-for-nature-wwf-pressefach.html
Die Pressemeldung "Warme und saure Sintflut?" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Warme und saure Sintflut?" ist World Wide Fund For Nature (WWF), vertreten durch .