07.10.2013 10:06 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Allianz SE
Schwellenländer: Gewichtung verschiebt sich
Kurzfassung: Schwellenländer: Gewichtung verschiebt sichWährend Asien seinen Status als Wachstumsmarkt behauptet, etabliert sich mit Lateinamerika ein neuer Star. Im Interview erläutern die Allianz Vorstände H ...
[Allianz SE - 07.10.2013] Schwellenländer: Gewichtung verschiebt sich
Während Asien seinen Status als Wachstumsmarkt behauptet, etabliert sich mit Lateinamerika ein neuer Star. Im Interview erläutern die Allianz Vorstände Helga Jung und Manuel Bauer die Hintergründe.
Immer häufiger ist von einem Ende des Wirtschaftswunders in den Emerging Markets zu lesen. Ist der Boom in den Wachstumsmärkten vorüber?
Jung: Nein. Auch wenn das Wachstum künftig nicht mehr das Niveau der vergangenen Jahre erreichen wird, ist die Wachstumsstory noch immer intakt. Mit Raten von etwa fünf Prozent werden die Emerging Markets auch weiterhin schneller wachsen als die Industriestaaten.
Bauer: Das Abflauen des Wirtschaftswachstums in einzelnen Ländern und Regionen hat zudem ganz unterschiedliche Ursachen. China strebt ein ausgewogeneres, nachhaltigeres Wachstum an, das mehr vom privaten Konsum als von Exporten und Investitionen getragen wird. Dieser Umbau des Wachstumsmodells kostet Zeit und ist mit den hohen Wachstumsraten der Vergangenheit nicht vereinbar. In Indien behindern dagegen vor allem Infrastrukturprobleme und eine ausufernde Bürokratie weiteres Wachstum.
Werden die Emerging Markets zu alter Stärke zurückfinden?
Jung: Von den hohen Wachstumsraten der letzten Jahre müssen wir uns verabschieden. In zahlreichen Schwellenländern erleben wir derzeit den Übergang von einem sehr schnellen investitionsgetriebenen Wachstum hin zu einem etwas langsameren innovationsgetriebenen Wachstum. Diese Entwicklung ist nicht nur normal, sondern auch gesund.
Inwieweit bremsen steigende Löhne in den Emerging Markets weiteres Wachstum?
Bauer: Sie sind vor allem dafür verantwortlich, dass sich die Gewichte innerhalb der Emerging Markets verschieben. In China beispielsweise sind die Löhne in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der einsetzende Rückgang an Arbeitskräften infolge der Ein-Kind-Politik und der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften machen es leichter, Lohnerhöhungen durchzusetzen.
Jung: Dagegen gewinnt Mexiko dank der über die letzten Jahre nahezu konstanten, niedrigen Löhne und der Nähe zum wichtigen Absatzmarkt Amerika als Produktionsstandort zunehmend an Bedeutung.
Welche weitere Entwicklung werden die Schwellenländer in den kommenden Jahren nehmen?
Jung: Auf Sicht der kommenden 10 Jahre werden von den Schwellenländern weiter maßgebliche Impulse für unser Geschäft ausgehen. Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sind gegeben. Die Bevölkerung in diesen Ländern ist jung und zunehmend gut ausgebildet. Die stärker werdende Mittelschicht forciert mit ihrer Kaufkraft den Konsum und sorgt so für weiteres Wachstum, mehr Arbeitsplätze und zusätzlichen Wohlstand.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
Bildunterschrift: Dr. Helga Jung: "Mit Raten von etwa fünf Prozent werden die Emerging Markets auch weiterhin schneller wachsen als die Industriestaaten."
Stefanie Rupp-Menedetter
Allianz SE
Tel. +49.89.3800-2063
stefanie.rupp-menedetter@allianz.com
Eduard Stipic
Allianz SE
Tel. +49.89.3800-5665
eduard.stipic@allianz.com
Während Asien seinen Status als Wachstumsmarkt behauptet, etabliert sich mit Lateinamerika ein neuer Star. Im Interview erläutern die Allianz Vorstände Helga Jung und Manuel Bauer die Hintergründe.
Immer häufiger ist von einem Ende des Wirtschaftswunders in den Emerging Markets zu lesen. Ist der Boom in den Wachstumsmärkten vorüber?
Jung: Nein. Auch wenn das Wachstum künftig nicht mehr das Niveau der vergangenen Jahre erreichen wird, ist die Wachstumsstory noch immer intakt. Mit Raten von etwa fünf Prozent werden die Emerging Markets auch weiterhin schneller wachsen als die Industriestaaten.
Bauer: Das Abflauen des Wirtschaftswachstums in einzelnen Ländern und Regionen hat zudem ganz unterschiedliche Ursachen. China strebt ein ausgewogeneres, nachhaltigeres Wachstum an, das mehr vom privaten Konsum als von Exporten und Investitionen getragen wird. Dieser Umbau des Wachstumsmodells kostet Zeit und ist mit den hohen Wachstumsraten der Vergangenheit nicht vereinbar. In Indien behindern dagegen vor allem Infrastrukturprobleme und eine ausufernde Bürokratie weiteres Wachstum.
Werden die Emerging Markets zu alter Stärke zurückfinden?
Jung: Von den hohen Wachstumsraten der letzten Jahre müssen wir uns verabschieden. In zahlreichen Schwellenländern erleben wir derzeit den Übergang von einem sehr schnellen investitionsgetriebenen Wachstum hin zu einem etwas langsameren innovationsgetriebenen Wachstum. Diese Entwicklung ist nicht nur normal, sondern auch gesund.
Inwieweit bremsen steigende Löhne in den Emerging Markets weiteres Wachstum?
Bauer: Sie sind vor allem dafür verantwortlich, dass sich die Gewichte innerhalb der Emerging Markets verschieben. In China beispielsweise sind die Löhne in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der einsetzende Rückgang an Arbeitskräften infolge der Ein-Kind-Politik und der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften machen es leichter, Lohnerhöhungen durchzusetzen.
Jung: Dagegen gewinnt Mexiko dank der über die letzten Jahre nahezu konstanten, niedrigen Löhne und der Nähe zum wichtigen Absatzmarkt Amerika als Produktionsstandort zunehmend an Bedeutung.
Welche weitere Entwicklung werden die Schwellenländer in den kommenden Jahren nehmen?
Jung: Auf Sicht der kommenden 10 Jahre werden von den Schwellenländern weiter maßgebliche Impulse für unser Geschäft ausgehen. Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sind gegeben. Die Bevölkerung in diesen Ländern ist jung und zunehmend gut ausgebildet. Die stärker werdende Mittelschicht forciert mit ihrer Kaufkraft den Konsum und sorgt so für weiteres Wachstum, mehr Arbeitsplätze und zusätzlichen Wohlstand.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
Bildunterschrift: Dr. Helga Jung: "Mit Raten von etwa fünf Prozent werden die Emerging Markets auch weiterhin schneller wachsen als die Industriestaaten."
Stefanie Rupp-Menedetter
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