IW-Konjunkturprognose: Aufschwung mit gebremstem Schaum

Kurzfassung: IW-Konjunkturprognose: Aufschwung mit gebremstem SchaumDas Wirtschaftswachstum in Deutschland ist im Jahr 2013 nur langsam in Schwung gekommen, es wird 2014 aber weiter an Fahrt gewinnen. Gleichwohl i ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln - 07.10.2013] IW-Konjunkturprognose: Aufschwung mit gebremstem Schaum

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist im Jahr 2013 nur langsam in Schwung gekommen, es wird 2014 aber weiter an Fahrt gewinnen. Gleichwohl ist kein kräftiger Aufschwung in Sicht. "Wir sind verhalten optimistisch und erwarten für 2014 eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 1 Prozent, für das laufende Jahr haben wir uns jedoch leicht nach unten korrigiert auf gut Prozent", so IW-Direktor Michael Hüther.
Für die verhaltenen Aussichten ist nach Angaben der IW-Konjunkturforscher in erster Linie die schwächelnde Weltwirtschaft verantwortlich: Neben den Rezessionen in vielen europäischen Ländern haben sich "markante Bremswirkungen" in wichtigen Schwellenländern wie China, Russland, Indien und Brasilien negativ ausgewirkt. Die wirtschaftliche Abkühlung in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren hat sich hauptsächlich bei den Investitionen bemerkbar gemacht.
Weil sich die konjunkturellen Perspektiven der Krisenländer inzwischen wieder aufgehellt haben, kann Deutschland für 2014 mit einem Exportwachstum von 3 Prozent rechnen. Die Arbeitslosigkeit wird laut IWPrognose leicht auf 6 Prozent sinken, der private Konsum um 1 Prozent zulegen. Die öffentlichen Kassen wiederum profitieren 2014 von einem Einnahmeplus von mehr als 3 Prozent. Für den Staatshaushalt wäre das ein Überschuss von 15 Milliarden Euro.
Der Ausgang der Bundestagswahl hat durch sein Ja zu Europa und die Absage an Steuererhöhungen positive Zeichen gesetzt. Um die Weichen wieder auf mehr Wachstum zu stellen, muss die neue Regierung nun ein überzeugendes Konzept für die Energiewende vorlegen. Gleichzeitig müssen die Steuer- und Abgabenlasten sinken, ohne dabei die Haushaltskonsolidierung aus den Augen zu verlieren.

Prof. Dr. Michael Grömling
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