09.10.2013 13:48 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bayer AG

Neue Entwicklungspartnerschaft soll in Bangladesch die Ernährung von Frauen im gebärfähigen Alter verbessern

Kurzfassung: Neue Entwicklungspartnerschaft soll in Bangladesch die Ernährung von Frauen im gebärfähigen Alter verbessernBayer CropScience hat heute auf dem Rice Future Forum im indischen Neu-Delhi einen Kooper ...
[Bayer AG - 09.10.2013] Neue Entwicklungspartnerschaft soll in Bangladesch die Ernährung von Frauen im gebärfähigen Alter verbessern

Bayer CropScience hat heute auf dem Rice Future Forum im indischen Neu-Delhi einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterzeichnet. Gegenstand des Abkommens ist das Projekt Affordable Nutritious Foods for Women ("erschwingliche nährstoffreiche Lebensmittel für Frauen", ANF4W).
Mit einem Fokus auf Frauen im gebärfähigen Alter soll durch das AFN4W-Projekt das lokale Angebot an bezahlbaren nährstoffreichen Lebensmitteln, die derzeit in vielen Märkten Asiens und Afrikas Mangelware sind, gesteigert werden. Bayer CropScience und die GIZ werden in Bangladesch zusammenarbeiten, um die Aufnahme von Eisen und Zink sowie gegebenenfalls von Kalzium, Folsäure, Vitamin A und Vitamin B6 mit der Nahrung zu verbessern.
Die genannten Mikronährstoffe gelten als essenziell - insbesondere während der so genannten "ersten 1000 Tage" im Leben eines Kindes, d. h. im kritischen Zeitfenster vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. In dem Projekt werden neue Lösungsansätze für Reis, Gemüse und Hülsenfrüchte geprüft, bei denen landwirtschaftliche Praxis und Einsatzstoffe mit erhöhtem Mikronährstoffgehalt eine zentrale Rolle spielen.
"Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit der richtigen landwirtschaftlichen Praxis sowie einer optimierten Nährstoffversorgung der Pflanzen durch entsprechende Einsatzstoffe nach und nach die Nährstoffaufnahme verbessern können. Damit können wir dem Problem der Mangelernährung bei Frauen und Kindern in Bangladesch begegnen", sagte Jörg Rehbein, Leiter von Bayer CropScience auf dem indischen Subkontinent.
Christel Weller-Molongua, Abteilungsleiterin Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft der GIZ, erklärte: "Agrartechniken, die die Aufnahme von Mikronährstoffen verbessern, kommen allen Konsumenten und besonders Frauen und Kindern zugute. Wir wollen daher einen Ansatz entwickeln, der darauf abzielt, die Landwirte zu sensibilisieren und sie in nährstoffsensitiven landwirtschaftlichen Praktiken auszubilden."
ANF4W ist Teil der Umsetzung einer 2011 getroffenen Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding) zwischen der Bill
Melinda Gates Foundation und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Projekt ging am 29. Januar 2013 in Berlin an den Start. Im Rahmen des develoPPP.de-Programms übernimmt die GIZ die Umsetzung im Auftrag des BMZ. Weitere Partner sind Aglukon, ein Hersteller von Blattdüngern, und McCann Health, ein weltweit agierender Kommunikationsspezialist für Awareness-Kampagnen.
Der Kooperationsvertrag zwischen Bayer CropScience und der GIZ über die Durchführung des ANF4W-Projekts in Bangladesch ist ein Pilotprojekt mit einer Laufzeit von 18 Monaten. Es ist geplant, dieses Projekt weiter zu entwickeln und zusätzliche Länder und Kulturpflanzen einzubeziehen. Die Investitionen aller Beteiligten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.
"Diese zukunftsweisende Kooperation zwischen der GIZ im Auftrag des BMZ, der Bill
Melinda Gates Foundation und Bayer CropScience ist die erste dieser Art in Südasien und bildet hoffentlich den Nährboden für weitere Projekte für dieses wichtige Thema in der Region" stellt Stefan Helming, Landesdirektor der GIZ in Indien, fest.
"Versteckter" Welthunger
Während die Folgen des "sichtbaren" Hungers allgemein bekannt sind, nimmt in vielen Ländern der so genannte "versteckte" Hunger alarmierend zu - trotz vielfältiger Gegenmaßnahmen. Unter "verstecktem" Hunger oder Mangelernährung versteht man die Folgen der unzureichenden Aufnahme von Spurenelementen, d. h. von Vitaminen und Mineralien.
Derzeit leiden weltweit schätzungsweise zwei Milliarden Menschen an mangelhafter Mikronährstoff-Versorgung, was sich negativ auf die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und die Lebenserwartung der Betroffenen auswirkt.
Die Situation in Bangladesch ist ein gutes Beispiel für die geschilderten Fakten. 2011 hatten landesweit 24 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter Untergewicht. Dort herrscht eine Unterversorgung mit Proteinen und Energielieferanten wie Kohlenhydraten, Fetten und Ölen aber auch die Zufuhr von Mikronährstoffen wie Kalzium, Folsäure, Eisen, Vitamin A und B6 sowie Zink ist mangelhaft.
Infolgedessen waren 36 Prozent der Kinder in Bangladesch untergewichtig, 16 Prozent von ihnen litten an akuter Mangelernährung. 51 Prozent waren anämisch, ein ernstzunehmendes Problem für die öffentliche Gesundheit.
Verbesserung der Ernährung durch die Landwirtschaft
Zwischen einer nährstoffsensitiven Landwirtschaft und einer besseren Ernährung für Frauen im gebärfähigen Alter besteht ein enger Zusammenhang. In ländlichen Haushalten in Bangladesch steht überwiegend ein Grundnahrungsmittel - Reis - auf dem Speiseplan, während andere Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Mikronährstoffen nur unzureichend verzehrt werden. Die Verbesserung der Ernährung von Frauen kann daher über die erhöhte Zufuhr von Mikronährstoffen in den vorwiegend verzehrten Feldfrüchten und Gemüsen erzielt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Erweiterung der Nahrungsvielfalt, indem man den Zugang zu einer großen Auswahl an ernährungsphysiologisch wertvollen Lebensmitteln sicherstellt.
"Bayer CropScience setzt auf die Zusammenarbeit mit allen Bereichen des öffentlichen und des privaten Sektors, um so die Nahrungssicherheit und die Ernährungssituation auf der Welt verbessern zu helfen", sagte Hartmut van Lengerich, Leiter des Bereichs Global Strategy für Getreide, Reis und Ölsaaten bei Bayer CropScience. "Wir sind daher überzeugt, dass das Projekt ANF4W eine gute Gelegenheit ist, uns im Rahmen unserer integrierten Kulturlösungen besonders um nährstoffsensitive landwirtschaftliche Maßnahmen zu kümmern", so van Lengerich weiter.
Neben Reis will Bayer CropScience auch sein Angebot an integrierten Kulturlösungen auf Gemüse und Hülsenfrüchte ausdehnen. Darüber hinaus beinhaltet die Zusammenarbeit das Erstellen einer belastbaren Datensammlung zu ausgewählten ernährungsrelevanten Mikronährstoffen wie Zink und Eisen in fertigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie deren Vergleich mit Marktstandards.
Über Bayer CropScience
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Agrarwirtschaft sowie hochwertige Materialien, das in diesem Jahr auf eine 150-jährige Tätigkeit im Sinne der Mission des Unternehmens "Bayer: Science For A Better Life" zurückblickt. Bayer CropScience verantwortet als Teilkonzern der Bayer AG das Agrargeschäft und zählt mit einem Umsatz von 8,383 Milliarden Euro im Jahr 2012 zu den weltweit führenden, innovativen Crop-Science-Unternehmen mit den Tätigkeitsbereichen Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine herausragende Produktpalette mit hochwertigem Saatgut, innovativen Pflanzenschutzlösungen auf biologischer und chemischer Basis sowie einen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft. Im Bereich der nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen verfügt Bayer CropScience über ein breites Portfolio von Produkten und Dienstleistungen zur Bekämpfung von Schädlingen in Heim und Garten bis hin zur Forstwirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt 20.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern vertreten. Weitere Nachrichten zum Unternehmen unter: http://www.bayercropscience.com.
Über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

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