09.10.2013 16:30 Uhr in Gesellschaft & Familie von Plan International Deutschland e.V.
Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Brasilien
Kurzfassung: Weltkonferenz zu Kinderarbeit in BrasilienVom 8. bis zum 10. Oktober findet die dritte Weltkonferenz zu Kinderarbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) statt. Plan International ist durch e ...
[Plan International Deutschland e.V. - 09.10.2013] Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Brasilien
Vom 8. bis zum 10. Oktober findet die dritte Weltkonferenz zu Kinderarbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) statt. Plan International ist durch eine Delegation vertreten. Weltweit arbeiten noch immer 168 Millionen Kinder - das soll sich ändern.
Die Zahl der arbeitenden Kinder ist zwar seit 2000 um ein Drittel zurückgegangen, doch noch immer müssen 168 Millionen Mädchen und Jungen anpacken, um das Überleben für sich und ihre Familien zu sichern. 85 Millionen Minderjährige davon unter gefährlichen Bedingungen, die ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklung gefährden.
In absoluten Zahlen sind die meisten arbeitenden Kinder in Asien zu finden. Doch mit 21 Prozent der Kinder ist ihr relativer Anteil in Afrika südlich der Sahara am höchsten. Bei Mädchen war der Rückgang mit 40 Prozent seit 2000 deutlich ausgeprägter als bei Jungen - mit einem Minus von "nur" 25 Prozent. Indes ist die Dunkelziffer bei Mädchen generell höher, da sie oft verdeckt und zum Beispiel im Haushalt arbeiten.
Trotz des erfreulichen Rückgangs der Kinderarbeit insgesamt bleibt die Zahl der Kinder, die ausgebeutet und in ihren Rechten verletzt werden, erschreckend hoch. Dies gilt vor allem für die Altersgruppe zwischen 15 und 17 Jahren.
Kinder werden in vielen Erwerbszweigen ausgenutzt
Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft (98 Millionen oder 59 Prozent aller arbeitenden Kinder), gefolgt von Dienstleistungen wie etwa Haushaltshilfen (54 Millionen) und der Industrie (12 Millionen). Bei allen bisherigen Erfolgen bleibt abzusehen, dass das globale Ziel, die gefährliche und ausbeuterische Kinderarbeit bis 2016 abzuschaffen, nicht erreicht werden kann. Dieses Ziel wurde schon auf der Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Den Haag 2010 formuliert und ein Fahrplan - die sogenannten Roadmap for Achieving the Elimination of the worst Forms of Child Labour by 2016 - entwickelt.
Was ist Kinderarbeit?
Unter Kinderarbeit wird die Arbeit verstanden, die von Menschen unter 18 Jahren verrichtet wird, die ihr Wohl und ihre Gesundheit gefährdet und sie daran hindert, ihre Rechte wahrzunehmen, wie etwa einen Schulbesuch. Nach wie vor gehören extreme Armut der Familien und fehlender politischer Wille, kostenlose Schulbildung und soziale Schutzsysteme einzuführen, zu den Hauptgründen, warum es Kinderarbeit gibt.
Plans Ansatz gegen Kinderarbeit
Für die Arbeit der Kinderhilfsorganisation Plan ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes bindend. Zentraler Ansatz in Plans Programmen ist, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Plan setzt sich unter anderem dafür ein, dass Kinderarbeit langfristig abgeschafft wird - und dass die gefährliche und ausbeuterische Arbeit umgehend ein Ende findet.
Dazu setzt Plan Kindesschutz-Programme um und stärkt Kinder und Jugendliche in ihren wirtschaftlichen Fähigkeiten. Außerdem wird alles daran gesetzt, Kinderarbeit präventiv zu verhindern. Dabei wird ein besonderer Fokus auf stark benachteiligte Mädchen und Jungen, Geschlechtergerechtigkeit, Bildung und Partizipation gelegt. Ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse müssen beendet, die Kinder angemessen betreut werden. Und sie müssen Zugang zu Schulbildung erhalten. Daher sind auch Programme zur wirtschaftlichen Stärkung der Familien unabdingbar.
Forderung für die Weltkonferenz
Plan begrüßt, dass der informelle Sektor auf der 3. Weltkonferenz mehr Berücksichtigung findet und an den geplanten Maßnahmen des Fahrplans der vorherigen Weltkonferenz festgehalten wird: Ausbeuterische Kinderarbeit soll bis 2016 beendet werden.
Gleichzeitig fordert Plan mit gemeinsam mit dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) die Regierungen auf, klare politische Zielsetzungen und Strategien zu forcieren, um die Kinderarbeit tatsächlich zu beenden. Hierzu gehören die Ratifizierung der völkerrechtlichen Konventionen und die Umsetzung in nationales Recht.
Kinder und Jugendliche müssen in die Ausarbeitung dieser Strategien eingebunden werden. Die neue Bundesregierung ist aufgefordert, die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte umzusetzen und bei der öffentlichen Beschaffung zu gewährleisten, dass entlang der Wertschöpfungskette keine Kinder in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen involviert sind.
Plan International Deutschland e.V.
Bramfelder Str. 70
22305 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 / 611 40-0
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Vom 8. bis zum 10. Oktober findet die dritte Weltkonferenz zu Kinderarbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) statt. Plan International ist durch eine Delegation vertreten. Weltweit arbeiten noch immer 168 Millionen Kinder - das soll sich ändern.
Die Zahl der arbeitenden Kinder ist zwar seit 2000 um ein Drittel zurückgegangen, doch noch immer müssen 168 Millionen Mädchen und Jungen anpacken, um das Überleben für sich und ihre Familien zu sichern. 85 Millionen Minderjährige davon unter gefährlichen Bedingungen, die ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklung gefährden.
In absoluten Zahlen sind die meisten arbeitenden Kinder in Asien zu finden. Doch mit 21 Prozent der Kinder ist ihr relativer Anteil in Afrika südlich der Sahara am höchsten. Bei Mädchen war der Rückgang mit 40 Prozent seit 2000 deutlich ausgeprägter als bei Jungen - mit einem Minus von "nur" 25 Prozent. Indes ist die Dunkelziffer bei Mädchen generell höher, da sie oft verdeckt und zum Beispiel im Haushalt arbeiten.
Trotz des erfreulichen Rückgangs der Kinderarbeit insgesamt bleibt die Zahl der Kinder, die ausgebeutet und in ihren Rechten verletzt werden, erschreckend hoch. Dies gilt vor allem für die Altersgruppe zwischen 15 und 17 Jahren.
Kinder werden in vielen Erwerbszweigen ausgenutzt
Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft (98 Millionen oder 59 Prozent aller arbeitenden Kinder), gefolgt von Dienstleistungen wie etwa Haushaltshilfen (54 Millionen) und der Industrie (12 Millionen). Bei allen bisherigen Erfolgen bleibt abzusehen, dass das globale Ziel, die gefährliche und ausbeuterische Kinderarbeit bis 2016 abzuschaffen, nicht erreicht werden kann. Dieses Ziel wurde schon auf der Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Den Haag 2010 formuliert und ein Fahrplan - die sogenannten Roadmap for Achieving the Elimination of the worst Forms of Child Labour by 2016 - entwickelt.
Was ist Kinderarbeit?
Unter Kinderarbeit wird die Arbeit verstanden, die von Menschen unter 18 Jahren verrichtet wird, die ihr Wohl und ihre Gesundheit gefährdet und sie daran hindert, ihre Rechte wahrzunehmen, wie etwa einen Schulbesuch. Nach wie vor gehören extreme Armut der Familien und fehlender politischer Wille, kostenlose Schulbildung und soziale Schutzsysteme einzuführen, zu den Hauptgründen, warum es Kinderarbeit gibt.
Plans Ansatz gegen Kinderarbeit
Für die Arbeit der Kinderhilfsorganisation Plan ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes bindend. Zentraler Ansatz in Plans Programmen ist, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Plan setzt sich unter anderem dafür ein, dass Kinderarbeit langfristig abgeschafft wird - und dass die gefährliche und ausbeuterische Arbeit umgehend ein Ende findet.
Dazu setzt Plan Kindesschutz-Programme um und stärkt Kinder und Jugendliche in ihren wirtschaftlichen Fähigkeiten. Außerdem wird alles daran gesetzt, Kinderarbeit präventiv zu verhindern. Dabei wird ein besonderer Fokus auf stark benachteiligte Mädchen und Jungen, Geschlechtergerechtigkeit, Bildung und Partizipation gelegt. Ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse müssen beendet, die Kinder angemessen betreut werden. Und sie müssen Zugang zu Schulbildung erhalten. Daher sind auch Programme zur wirtschaftlichen Stärkung der Familien unabdingbar.
Forderung für die Weltkonferenz
Plan begrüßt, dass der informelle Sektor auf der 3. Weltkonferenz mehr Berücksichtigung findet und an den geplanten Maßnahmen des Fahrplans der vorherigen Weltkonferenz festgehalten wird: Ausbeuterische Kinderarbeit soll bis 2016 beendet werden.
Gleichzeitig fordert Plan mit gemeinsam mit dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) die Regierungen auf, klare politische Zielsetzungen und Strategien zu forcieren, um die Kinderarbeit tatsächlich zu beenden. Hierzu gehören die Ratifizierung der völkerrechtlichen Konventionen und die Umsetzung in nationales Recht.
Kinder und Jugendliche müssen in die Ausarbeitung dieser Strategien eingebunden werden. Die neue Bundesregierung ist aufgefordert, die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte umzusetzen und bei der öffentlichen Beschaffung zu gewährleisten, dass entlang der Wertschöpfungskette keine Kinder in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen involviert sind.
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, 22305 Hamburg, Deutschland
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