10.10.2013 16:16 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund e.V.
Stierkampf: Auch Spanien will Tierquälerei zum Kulturgut erklären – Deutscher Tierschutzbund protestiert
Kurzfassung: Stierkampf: Auch Spanien will Tierquälerei zum Kulturgut erklären - Deutscher Tierschutzbund protestiertDas spanische Parlament hat einer Gesetzesinitiative zur Erklärung des Stierkampfes zum Kultu ...
[Deutscher Tierschutzbund e.V. - 10.10.2013] Stierkampf: Auch Spanien will Tierquälerei zum Kulturgut erklären - Deutscher Tierschutzbund protestiert
Das spanische Parlament hat einer Gesetzesinitiative zur Erklärung des Stierkampfes zum Kulturgut zugestimmt. Das Gesetz muss nun noch vom Senat verabschiedet werden. Damit würde der grausame Tod tausender Stiere verharmlost und unter besonderen Schutz gestellt. Der Deutsche Tierschutzbund hält das für einen Skandal - auch vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung Stierkämpfe als Tierquälerei ablehnt. Der Verband appelliert an den spanischen Senat sowie an den spanischen Botschafter von einem solchen Gesetz Abstand zu nehmen und stattdessen ein einheitliches Stierkampfverbot einzuführen. Es wäre ein herber Rückschlag für den Tierschutz in der EU, wenn nach Frankreich auch Spanien den Todeskampf eines Tieres zum "immateriellen Kulturgut" erklären würde.
"Vom Stierkampfverbot in Katalonien hatten wir uns eine Signalwirkung für ganz Spanien erhofft. Stattdessen werden in Spanien alle Maßnahmen unternommen, um das grausame Schauspiel weiter als Kulturerbe zu tarnen. Nur ein generelles Verbot wäre zeitgemäß und akzeptabel, dafür setzen wir bei den zuständigen Instanzen ein", erläutert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Nur etwa 14 Prozent aller Spanier besuchen derartige Veranstaltungen. Auch die Mehrheit der europäischen Bevölkerung lehnt Stierkämpfe als archaisch und tierquälerisch ab. Die meisten Besucher der Arenen sind aber dennoch Touristen, die den Stierkampf als "typisch spanische Urlaubsattraktion" erleben wollen. "Touristen sollten bedenken, dass ihre Neugierde das Tierleid finanziert und legitimiert. Wer diesen Leidenskampf als fröhliches und traditionelles Spektakel feiert, verschließt die Augen vor dem grausamen Umgang mit den Tieren", so Schröder abschließend.
Hintergrund: Stierkämpfe
Noch immer finden in mehreren Ländern Südeuropas sowie Mittel- und Südamerikas Stierkämpfe statt. In Spanien fallen jedes Jahr etwa 30.000 Tiere dem unter dem Deckmantel der kulturellen Tradition laufenden Spektakel "Stierkampf" zum Opfer. Schon im Vorfeld der jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen werden den Tieren Verletzungen und Verstüm-melungen zugefügt. So werden mit Widerhaken versehene Nadeln in die Haut der Tiere gestoßen, um sie zu reizen. Oft werden die Hörner bis auf die empfindlichen Nerven abgeschliffen, damit das Tier diese nicht mehr zur Gegenwehr einsetzen kann. Der tagelange Futter- und Wasserentzug schwächt die Tiere zusätzlich vor den Kämpfen. Zusätzlich werden pro Jahr ca. 3.000 Pferde aufgrund ihrer schweren Verletzungen, die sie sich beim Stierkampf zugezogen haben, notgeschlachtet.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Deutschland
Telefon: (0228) 60 49 60
Telefax: (0228) 60 49 640
Mail: presse@tierschutzbund.de
URL: http://www.tierschutzbund.de/
Das spanische Parlament hat einer Gesetzesinitiative zur Erklärung des Stierkampfes zum Kulturgut zugestimmt. Das Gesetz muss nun noch vom Senat verabschiedet werden. Damit würde der grausame Tod tausender Stiere verharmlost und unter besonderen Schutz gestellt. Der Deutsche Tierschutzbund hält das für einen Skandal - auch vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung Stierkämpfe als Tierquälerei ablehnt. Der Verband appelliert an den spanischen Senat sowie an den spanischen Botschafter von einem solchen Gesetz Abstand zu nehmen und stattdessen ein einheitliches Stierkampfverbot einzuführen. Es wäre ein herber Rückschlag für den Tierschutz in der EU, wenn nach Frankreich auch Spanien den Todeskampf eines Tieres zum "immateriellen Kulturgut" erklären würde.
"Vom Stierkampfverbot in Katalonien hatten wir uns eine Signalwirkung für ganz Spanien erhofft. Stattdessen werden in Spanien alle Maßnahmen unternommen, um das grausame Schauspiel weiter als Kulturerbe zu tarnen. Nur ein generelles Verbot wäre zeitgemäß und akzeptabel, dafür setzen wir bei den zuständigen Instanzen ein", erläutert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Nur etwa 14 Prozent aller Spanier besuchen derartige Veranstaltungen. Auch die Mehrheit der europäischen Bevölkerung lehnt Stierkämpfe als archaisch und tierquälerisch ab. Die meisten Besucher der Arenen sind aber dennoch Touristen, die den Stierkampf als "typisch spanische Urlaubsattraktion" erleben wollen. "Touristen sollten bedenken, dass ihre Neugierde das Tierleid finanziert und legitimiert. Wer diesen Leidenskampf als fröhliches und traditionelles Spektakel feiert, verschließt die Augen vor dem grausamen Umgang mit den Tieren", so Schröder abschließend.
Hintergrund: Stierkämpfe
Noch immer finden in mehreren Ländern Südeuropas sowie Mittel- und Südamerikas Stierkämpfe statt. In Spanien fallen jedes Jahr etwa 30.000 Tiere dem unter dem Deckmantel der kulturellen Tradition laufenden Spektakel "Stierkampf" zum Opfer. Schon im Vorfeld der jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen werden den Tieren Verletzungen und Verstüm-melungen zugefügt. So werden mit Widerhaken versehene Nadeln in die Haut der Tiere gestoßen, um sie zu reizen. Oft werden die Hörner bis auf die empfindlichen Nerven abgeschliffen, damit das Tier diese nicht mehr zur Gegenwehr einsetzen kann. Der tagelange Futter- und Wasserentzug schwächt die Tiere zusätzlich vor den Kämpfen. Zusätzlich werden pro Jahr ca. 3.000 Pferde aufgrund ihrer schweren Verletzungen, die sie sich beim Stierkampf zugezogen haben, notgeschlachtet.
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