14.10.2013 11:22 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsche Postbank AG
POSTBANK-STUDIE: DEUTSCHE BAUEN BEI DER ALTERSVORSORGE VOR ALLEM AUF IMMOBILIEN
Kurzfassung: POSTBANK-STUDIE: DEUTSCHE BAUEN BEI DER ALTERSVORSORGE VOR ALLEM AUF IMMOBILIEN Jeder dritte Berufstätige will zum Vorsorgeausbau ein Eigenheim erwerben Niedrigzinsphase lässt Interesse an and ...
[Deutsche Postbank AG - 14.10.2013] POSTBANK-STUDIE: DEUTSCHE BAUEN BEI DER ALTERSVORSORGE VOR ALLEM AUF IMMOBILIEN
Jeder dritte Berufstätige will zum Vorsorgeausbau ein Eigenheim erwerben Niedrigzinsphase lässt Interesse an anderen Vorsorgeformen deutlich zurückgehenDie anhaltend niedrigen Zinsen hinterlassen Spuren bei der Bereitschaft der Bundesbürger zur Altersvorsorge. Knapp die Hälfte aller Berufstätigen will die private Altersvorsorge auch deshalb nicht mehr erweitern. Doch die Niedrigzinsphase hat auch eine andere Seite: Bei denen, die noch vermehrt vorsorgen wollen, sind Immobilien gefragter denn je. Ein Drittel der Berufstätigen mit Plänen zum Vorsorgeausbau möchten ein Haus oder eine Wohnung zum Selbstbezug bauen oder kaufen. Das ist fast die Hälfte mehr als noch vor fünf Jahren. Gründe sind die vergleichsweise günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und der Gedanke an das mietfreie Wohnen im Alter. "Die eigenen vier Wände sind inzwischen mit weitem Abstand die beliebteste Form in Deutschland, für das Alter vorzusorgen", resümiert Dieter Pfeiffenberger, Bereichsvorstand Immobilienfinanzierung der Postbank. Auf den Plätzen zwei und drei der Beliebtheitsskala beim Vorsorgeausbau liegen hinter dem Eigenheim zwei weitere Formen des "Betongolds": Der Abschluss eines Bausparvertrages sowie der Erwerb von Immobilien zur Vermietung.
Verändertes Anlageverhalten
Die Postbank hat 2013 im zehnten Jahr in Folge die Studie "Altersvorsorge in Deutschland" durchgeführt. Gut zwei Drittel aller Deutschen geben jetzt an, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung als "ideale Form der Alterssicherung" zu sehen. Denn das Eigenheim wird inzwischen auch als rentabelste und sicherste Form der privaten Vorsorge wahrgenommen. Andere Anlagen wie etwa Lebensversicherungen haben dagegen, insbesondere durch die Niedrigzinsphase, stark an Ansehen verloren. Nur elf Prozent der Deutschen halten eine Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung noch für "besonders rentabel". Entsprechend haben sich auch die Pläne der Berufstätigen verändert, die ihre Vorsorge ausbauen wollen. Nur noch fünf Prozent planen eine klassische Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung abzuschließen. Und auch für eine private Riester-Rente interessieren sich nur noch neun Prozent der Berufstätigen, die ihre Altersvorsorge ausbauen wollen.
Insgesamt nachlassende Vorsorgebereitschaft
Seit 2003 ist der Kreis der Berufstätigen, die nicht vermehrt vorsorgen wollen, um fast 60 Prozent gewachsen - auf den bisher höchsten in zehn Jahren gemessenen Stand. Zugleich wird auch der Ruf nach stärkerer staatlicher Unterstützung beim Eigenheimerwerb laut. Fast 40 Prozent der Berufstätigen fordern dies. "Die Verbesserungen bei der Wohnriester-Förderung ab 2014 sind in diesem Sinn sicherlich ein erster richtiger Schritt", ist Dieter Pfeiffenberger überzeugt. So verlange die gegenwärtige Niedrigzinsphase grundsätzlich mehr statt weniger Sparanstrengungen, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. Doch die niedrigen Zinsen für Finanzanlagen senken immer stärker den Anreiz hierzu. Dadurch kann eine gefährliche Abwärtsspirale für die gesamte Altersvorsorge in Deutschland entstehen.
Sorgen in der Bevölkerung
Sorgen um das Auskommen im Alter sind in breiten Bevölkerungskreisen präsent. So glauben mehr als drei Viertel aller Deutschen, dass heute schon viele Menschen von Armut im Alter betroffen sind. Noch mehr, nämlich 89 Prozent, sehen Altersarmut künftig weiter zunehmen. Mit einer Drei-Viertel-Mehrheit wird daher von der Politik gefordert, hier gegenzusteuern. Und zwei von drei Deutschen halten es auch für falsch, die Rentenbeiträge, trotz der aktuellen Überschüsse in der Rentenkasse, zu kürzen.
Interesse an Beratung lässt nach
Rund die Hälfte aller Berufstätigen sieht sich heute zum Thema Altersvorsorge "ausreichend informiert". Das waren 2003 genauso viele. Seither ist aber das Interesse an Informationen zur Altersvorsorge stark gesunken. Dies besonders bei jungen Berufstätigen unter 30 Jahren, von denen heute ein Drittel weniger als vor zehn Jahren an solchen Informationen interessiert ist. Und insgesamt hatten auch mehr als vier von zehn Berufstätigen noch nie eine fachkundige Beratung zum Thema bei einem Finanz-, Steuer, Bank- oder Versicherungsberater.
Resignation in Ostdeutschland
Prekär zeigt sich die Lage in Ostdeutschland. Mehr als jeder vierte Berufstätige glaubt dort schon, sich im Alter aus eigenen Mitteln nicht finanzieren zu können. Das sind zwei Drittel mehr als etwa vor fünf Jahren und doppelt so viele, wie aktuell in Westdeutschland. Doch obwohl sich deutlich mehr im Osten unzureichend über Vorsorgemöglichkeiten informiert fühlen als im Westen, ist das Interesse an mehr Informationen zum Thema hier inzwischen noch geringer als im Westen. Vor zehn Jahren war das noch umgekehrt.
Betriebliche Altersversorgung ist begehrt wie nie
Als "ideale Form der Alterssicherung" sieht inzwischen mehr als die Hälfte aller Berufstätigen eine betriebliche Altersversorgung (bAV). Seit 2003 hat sich die Beliebtheit damit kontinuierlich und um insgesamt mehr als ein Drittel gesteigert. Auch eine gesetzliche Pflicht für jeden Arbeitnehmer zum Abschluss einer bAV wird mit deutlicher Mehrheit nun gefordert. Insbesondere in Ostdeutschland sind Ansprüche aus einer bAV laut Studie noch selten.
Hinweise zur Postbank-Studie:
Die repräsentative Postbank-Studie "Altersvorsorge in Deutschland" wird seit zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Bei der diesjährigen Umfrage wurden 1.553 in Deutschland wohnende Bürger ab 16 Jahre befragt.
Jeder dritte Berufstätige will zum Vorsorgeausbau ein Eigenheim erwerben Niedrigzinsphase lässt Interesse an anderen Vorsorgeformen deutlich zurückgehenDie anhaltend niedrigen Zinsen hinterlassen Spuren bei der Bereitschaft der Bundesbürger zur Altersvorsorge. Knapp die Hälfte aller Berufstätigen will die private Altersvorsorge auch deshalb nicht mehr erweitern. Doch die Niedrigzinsphase hat auch eine andere Seite: Bei denen, die noch vermehrt vorsorgen wollen, sind Immobilien gefragter denn je. Ein Drittel der Berufstätigen mit Plänen zum Vorsorgeausbau möchten ein Haus oder eine Wohnung zum Selbstbezug bauen oder kaufen. Das ist fast die Hälfte mehr als noch vor fünf Jahren. Gründe sind die vergleichsweise günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und der Gedanke an das mietfreie Wohnen im Alter. "Die eigenen vier Wände sind inzwischen mit weitem Abstand die beliebteste Form in Deutschland, für das Alter vorzusorgen", resümiert Dieter Pfeiffenberger, Bereichsvorstand Immobilienfinanzierung der Postbank. Auf den Plätzen zwei und drei der Beliebtheitsskala beim Vorsorgeausbau liegen hinter dem Eigenheim zwei weitere Formen des "Betongolds": Der Abschluss eines Bausparvertrages sowie der Erwerb von Immobilien zur Vermietung.
Verändertes Anlageverhalten
Die Postbank hat 2013 im zehnten Jahr in Folge die Studie "Altersvorsorge in Deutschland" durchgeführt. Gut zwei Drittel aller Deutschen geben jetzt an, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung als "ideale Form der Alterssicherung" zu sehen. Denn das Eigenheim wird inzwischen auch als rentabelste und sicherste Form der privaten Vorsorge wahrgenommen. Andere Anlagen wie etwa Lebensversicherungen haben dagegen, insbesondere durch die Niedrigzinsphase, stark an Ansehen verloren. Nur elf Prozent der Deutschen halten eine Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung noch für "besonders rentabel". Entsprechend haben sich auch die Pläne der Berufstätigen verändert, die ihre Vorsorge ausbauen wollen. Nur noch fünf Prozent planen eine klassische Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung abzuschließen. Und auch für eine private Riester-Rente interessieren sich nur noch neun Prozent der Berufstätigen, die ihre Altersvorsorge ausbauen wollen.
Insgesamt nachlassende Vorsorgebereitschaft
Seit 2003 ist der Kreis der Berufstätigen, die nicht vermehrt vorsorgen wollen, um fast 60 Prozent gewachsen - auf den bisher höchsten in zehn Jahren gemessenen Stand. Zugleich wird auch der Ruf nach stärkerer staatlicher Unterstützung beim Eigenheimerwerb laut. Fast 40 Prozent der Berufstätigen fordern dies. "Die Verbesserungen bei der Wohnriester-Förderung ab 2014 sind in diesem Sinn sicherlich ein erster richtiger Schritt", ist Dieter Pfeiffenberger überzeugt. So verlange die gegenwärtige Niedrigzinsphase grundsätzlich mehr statt weniger Sparanstrengungen, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. Doch die niedrigen Zinsen für Finanzanlagen senken immer stärker den Anreiz hierzu. Dadurch kann eine gefährliche Abwärtsspirale für die gesamte Altersvorsorge in Deutschland entstehen.
Sorgen in der Bevölkerung
Sorgen um das Auskommen im Alter sind in breiten Bevölkerungskreisen präsent. So glauben mehr als drei Viertel aller Deutschen, dass heute schon viele Menschen von Armut im Alter betroffen sind. Noch mehr, nämlich 89 Prozent, sehen Altersarmut künftig weiter zunehmen. Mit einer Drei-Viertel-Mehrheit wird daher von der Politik gefordert, hier gegenzusteuern. Und zwei von drei Deutschen halten es auch für falsch, die Rentenbeiträge, trotz der aktuellen Überschüsse in der Rentenkasse, zu kürzen.
Interesse an Beratung lässt nach
Rund die Hälfte aller Berufstätigen sieht sich heute zum Thema Altersvorsorge "ausreichend informiert". Das waren 2003 genauso viele. Seither ist aber das Interesse an Informationen zur Altersvorsorge stark gesunken. Dies besonders bei jungen Berufstätigen unter 30 Jahren, von denen heute ein Drittel weniger als vor zehn Jahren an solchen Informationen interessiert ist. Und insgesamt hatten auch mehr als vier von zehn Berufstätigen noch nie eine fachkundige Beratung zum Thema bei einem Finanz-, Steuer, Bank- oder Versicherungsberater.
Resignation in Ostdeutschland
Prekär zeigt sich die Lage in Ostdeutschland. Mehr als jeder vierte Berufstätige glaubt dort schon, sich im Alter aus eigenen Mitteln nicht finanzieren zu können. Das sind zwei Drittel mehr als etwa vor fünf Jahren und doppelt so viele, wie aktuell in Westdeutschland. Doch obwohl sich deutlich mehr im Osten unzureichend über Vorsorgemöglichkeiten informiert fühlen als im Westen, ist das Interesse an mehr Informationen zum Thema hier inzwischen noch geringer als im Westen. Vor zehn Jahren war das noch umgekehrt.
Betriebliche Altersversorgung ist begehrt wie nie
Als "ideale Form der Alterssicherung" sieht inzwischen mehr als die Hälfte aller Berufstätigen eine betriebliche Altersversorgung (bAV). Seit 2003 hat sich die Beliebtheit damit kontinuierlich und um insgesamt mehr als ein Drittel gesteigert. Auch eine gesetzliche Pflicht für jeden Arbeitnehmer zum Abschluss einer bAV wird mit deutlicher Mehrheit nun gefordert. Insbesondere in Ostdeutschland sind Ansprüche aus einer bAV laut Studie noch selten.
Hinweise zur Postbank-Studie:
Die repräsentative Postbank-Studie "Altersvorsorge in Deutschland" wird seit zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Bei der diesjährigen Umfrage wurden 1.553 in Deutschland wohnende Bürger ab 16 Jahre befragt.
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