Wiedereröffnung des Blücher-Museums in Kaub

Kurzfassung: Wiedereröffnung des Blücher-Museums in KaubPreußens Hauptquartier beim Rheinübergang 1813/1814Am Samstag, den 26. Oktober 2013 um 15.00 Uhr eröffnet Stadtbürgermeister Karl-Heinz Lachman nach ei ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 25.10.2013] Wiedereröffnung des Blücher-Museums in Kaub

Preußens Hauptquartier beim Rheinübergang 1813/1814
Am Samstag, den 26. Oktober 2013 um 15.00 Uhr eröffnet Stadtbürgermeister Karl-Heinz Lachman nach einer langen Sanierungszeit das seit einhundert Jahren im ehemaligen Gasthaus "Zur Stadt Mannheim" untergebrachte Blücher-Museum in Kaub wieder. Das Gasthaus, ein eleganter Barockbau in der Metzgergasse 6 in Kaub, wurde 1780 in einer sehr engen Häuserreihe nach einem Entwurf des kurpfälzischen Hofbaumeisters Franz Wilhelm Rabaliatti aus Mannheim als Gaststätte errichtet. Das Haus diente dem preußischen Oberbefehlshaber und Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher als Hauptquartier beim Rheinübergang der sächsischen Armee in der ersten Neujahrswoche 1814. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich 2006 an der Dachsanierung des Gebäudes und 2011 an der Restaurierung der historischen Tapeten mit insgesamt 115.000 Euro.
Das streng axial gegliederte Gebäude mit Mansarddach und mittlerer Portaldurchfahrt fällt durch einen zweiachsigen Zwerchgiebel auf. 1792 wurde der Gasthof rückwärtig um eine hufeisenförmige Hofanlage erweitert. Ein hangseitiges Wirtschaftsgebäude ersetzte man Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen neuen Saalbau, um dort ein Lichtspieltheater einzurichten. Im mit Möbeln des Empire und Biedermeier ausgestatteten Hauptgebäude führt eine repräsentative Holztreppe zum ersten Obergeschoss mit den Haupträumen. Den großzügigen Saal schmücken seit Beginn des 19. Jahrhunderts Leinwandtapeten mit Ölmalereien, den angrenzenden Raum handgedruckte Tapeten mit ländlichen Motiven.
Zum Abschluss der Restaurierungsmaßnahmen an den historischen Tapeten im ehemaligen Gasthaus Stadt Mannheim in Kaub fand im April diesen Jahres in der nahegelegenen Rheinsteig-Jugendherberge eine Tagung der Generaldirektion Kulturelles Erbe unter dem Titel "Wieder ‚salonfähig - Leinwand- und Papiertapeten des 18. Jahrhunderts" statt. Bei diesem Wissenschaftlichen Kolloquium dienten die Tapeten im Gasthaus in Kaub als Ausgangspunkt, um verschiedene Leinwandtapeten des 18. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen, ihren Entstehungsprozess zu beleuchten und historische, technologische und restauratorische Fragen zu erläutern.
Das ehemalige Gasthaus Mannheim ist eines von über 130 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

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