Drehscheibe für den Energiehandel: HGÜ-Verbindung zwischen Großbritannien und den Niederlanden nimmt Betrieb auf

  • Pressemitteilung der Firma Siemens AG, 01.04.2011
Pressemitteilung vom: 01.04.2011 von der Firma Siemens AG aus München

Kurzfassung: Siemens Energy hat zusammen mit der Betreibergesellschaft BritNed Development Ltd. die HGÜ-Verbindung "BritNed" zwischen Großbritannien und den Niederlanden in Betrieb genommen. BritNed Ltd. ist ein Joint Venture des britischen Stromversorgers ...

[Siemens AG - 01.04.2011] Drehscheibe für den Energiehandel: HGÜ-Verbindung zwischen Großbritannien und den Niederlanden nimmt Betrieb auf


Siemens Energy hat zusammen mit der Betreibergesellschaft BritNed Development Ltd. die HGÜ-Verbindung "BritNed" zwischen Großbritannien und den Niederlanden in Betrieb genommen. BritNed Ltd. ist ein Joint Venture des britischen Stromversorgers National Grid, London, und dem niederländischen Versorgungsunternehmen TenneT, Arnheim. Die 260 Kilometer lange Seekabelverbindung mit einer Übertragungsleistung von 1000 Megawatt (MW) verbindet die 400-Kilovolt-Netze Südenglands und Südhollands. Die britische Stromrichterstation der HGÜ-Anlage steht auf der Isle of Grain in Kent, Südostengland, die holländische Station in Maasvlakte bei Rotterdam. BritNed wird nicht nur für mehr Stabilität im europäischen Verbundnetz sorgen, sondern ermöglicht als eine Drehscheibe für den Energiehandel auch mehr Wettbewerb im Netz.

"Die von uns errichtete HGÜ-Anlage BritNed stabilisiert die Stromversorgungsnetze Großbritanniens und Hollands und erhöht somit die Versorgungssicherheit in Europa. Gerade bei langen Seekabelverbindungen kommen die Vorteile der verlustarmen HGÜ-Technik voll zum Tragen", sagte Dr. Udo Niehage, CEO der Division Power Transmission im Siemens-Sektor Energy. Der geplante Ausbau der Windkraft in Großbritannien erfordert eine bessere Kopplung des Vereinigten Königreichs mit Kontinentaleuropa, um die aufgrund der zunehmenden regenerativen Energiequellen künftig stärker schwankende Stromerzeugung ausgleichen zu können. Zudem soll die neue Seekabel-Stromverbindung den Wettbewerb im nordwesteuropäischen Netz verbessern und den Energiehandel weiter in Schwung zu bringen. Vom ersten April an wird der Strom verlustarm durch den neuen "Interconnector" fließen, wobei die Strommärkte beider Länder den Strompreis sowie die Transportrichtung bestimmen. Die HGÜ-Verbindung erfüllt somit die Forderung der Europäischen Kommission nach einer größeren Verknüpfung der Stromnetze.

Siemens war bei BritNed für die Auslegung des kompletten HGÜ-Systems verantwortlich und errichtete die beiden Stromrichterstationen schlüsselfertig. Zum Auftragsumfang gehörten die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Kernkomponenten wie Stromrichterventile mit direkt lichtgezündeten Leistungsthyristoren, Stromrichtertransformatoren, Glättungsdrosseln, Leistungsschalter, Schutz- und Leittechnik sowie AC- Filter.

BritNed hat für die europäische Energiewirtschaft eine hohe Priorität. Die HGÜ-Verbindung zwischen Großbritannien und den Niederlanden wird für eine sicherere Energieversorgung sorgen und den Handel mit Elektrizität und Übertragungskapazität via Energieauktionen erlauben. Sie wird zu einer größeren Angebotsvielfalt führen und lokalen Energieversorgern mehr Möglichkeiten zur Beteiligung an den europäischen Strommärkten bieten. Marktteilnehmer haben freien Zugriff auf die Kapazitäten von BritNed, die über implizite Auktionen der Amsterdamer Energiebörse APX-ENDEX und kurzfristige explizite Auktionen vergeben werden. Dieses Vergabeverfahren sorgt gegenüber langfristigen Kapazitätsreservierungen für deutlich größere Transparenz sowie freien Zugang für alle Marktteilnehmer. Der Austausch von Strom zwischen verschiedenen Strommärkten sorgt zudem für Effizienz und Wettbewerb zwischen den Märkten und ist die Grundlage zur Bildung eines einheitlichen europäischen Strommarktes sowie Netzverbundes.

Bei expliziten Auktionen werden vorab definierte Transportkapazitäten getrennt vom Handel mit dem Strom versteigert. Dabei können Kunden entsprechend Kapazitäten ersteigern, deren Menge, Fließrichtung und Dauer vorab festgelegt sind. Dieses Modell wird gegenwärtig für Stromverbindungen zwischen Frankreich und Großbritannien, den Niederlanden und Belgien sowie zwischen den Niederlanden und Deutschland genutzt. Bei impliziten Auktionen wird die Transportkapazität zusammen mit dem zu transportierenden Strom versteigert. Die zu vergebenden Kapazitäten sowie die Fließrichtung ergeben sich hierbei im Laufe der kombinierten Stromhandels- und Transportkapazitätsauktionen, so dass der Strom in der Regel soweit wie möglich in das Marktgebiet mit dem höheren Preis – also auch der stärkeren Stromnachfrage – fließt. APX-ENDEX wird als impliziter Auktionsleiter für BritNed fungieren und zu diesem Zweck die bereits vorhandene Energiebörse in den Niederlanden nutzen und das bestehende Auktionshaus in Großbritannien erweitern.

Energieeffiziente Hochspannungs-Gleichstromübertragungsanlagen (HGÜ) sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Mrd. EUR erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.


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