14.11.2013 13:48 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von IG Bauen-Agrar-Umwelt
Sea Life-Beschäftigte empfangen Merlin-Boss mit Petition
Kurzfassung: Sea Life-Beschäftigte empfangen Merlin-Boss mit PetitionHannover - Einen knackigen Empfang haben die Mitarbeiter des Sea Life Centers ihrem obersten Boss in Hannover bereitet. Für den Chef der Merli ...
[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 14.11.2013] Sea Life-Beschäftigte empfangen Merlin-Boss mit Petition
Hannover - Einen knackigen Empfang haben die Mitarbeiter des Sea Life Centers ihrem obersten Boss in Hannover bereitet. Für den Chef der Merlin Gruppe, Nick Varney, hatten sich die Beschäftigten wild kostümiert und sich vor dem Aquarium-Center zum Spalier aufgebaut. "Der von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unterstützte Betriebsrat übergab dem Briten zudem eine Petition, mit den Forderungen der Belegschaft der Sea Life-Mitarbeiter nach einem Haustarifvertrag.
Eigentlich hätte Varney seinen Abstecher nach Hannover gut als Werbeauftritt für den Ende des Monats geplanten Börsengang des Freizeitparkbetreibers Merlin Entertainments nutzen können. Unter dem Motto World-Fishing for Compliments tourt der Top-Manager derzeit durch Deutschland. Das Angeln nach Anerkennung fiel gründlich ins Wasser. Anlass für die Wut der Sea Life-Angestellten ist die Weigerung der deutschen Merlin-Tochter, Sea Life Deutschland GmbH, mit der IG BAU einen Haustarifvertrag über vernünftige Löhne und Arbeitsbedingungen abzuschließen. "Seit Januar dieses Jahres liegt der Geschäftsführung in Hamburg ein Angebot vor. Seit fast einem Jahr warten wir, dass das Management mit uns Verhandlungen aufnimmt", sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum. "Diese Hinhaltetaktik wird nicht aufgehen. Das haben die vielen bisherigen Aktionen der Sea Life-Belegschaft gezeigt. Wir werden die hohe Aufmerksamkeit wegen des Börsengangs von Merlin nutzen, um weiter Druck zu machen."
Dies gelingt: Zeitgleich mit der Protestaktion in Hannover fanden in ganz Deutschland Soli-Aktionen anderer Merlin-Freizeitcenter statt. Inzwischen ist auch die Politik aufmerksam geworden. In einer Solidaritätsadresse wandten sich Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn und Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack an den Merlin-Boss. Die beiden SPD-Frauen aus Hannover appellierten an Nick Varney, unverzüglich den Abschluss von Tarifverträgen mit den zuständigen Gewerkschaften der Freizeitparks in Deutschland einzuleiten. Dies ist neben der IG BAU auch die Gewerkschaft NGG etwa für Legoland.
Dass es auch anders geht, zeigt Merlin dagegen in Dänemark. Die Beschäftigen der Freizeitpark-Töchter dort haben einen Tarifvertrag. "Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum es diese Lösung hierzulande nicht geben soll", betonte Schaum. Die deutsche Sea Life hatte die Verhandlungen stets mit dem Hinweis auf interne Lösungen abgeblockt. Allerdings verkennt die Geschäftsleitung dabei die Rechtslage. Laut Gesetz darf das Management keine Lohnverhandlungen mit dem Betriebsrat führen. Verhandlungspartner des Arbeitgebers ist zwingend die Gewerkschaft. "Die nach früheren Protesten eingeräumten Lohnverbesserungen oder sonstigen Leistungen haben deshalb den Charakter reiner Gnadenakte des Unternehmens", sagte Schaum. "Sie können genauso schnell wieder kassiert werden, wie sie gewährt wurden. Die Beschäftigten wollen aber nicht vom Gutdünken ihrer Chefs abhängig sein. Sie fordern rechtlich durchsetzbare Ansprüche in Form eines Tarifvertrags."
(3031 Zeichen)
Ruprecht Hammerschmidt
Leiter der Abteilung Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt
IG Bauen-Agrar-Umwelt
- Bundesvorstand -
Pressestelle
Olof-Palme-Str. 19
60439 Frankfurt a. Main
Tel.: 069 - 95 73 71 35
Fax: 069 - 95 73 71 38
E-Mail: presse@igbau.de
www.igbau.de
Hannover - Einen knackigen Empfang haben die Mitarbeiter des Sea Life Centers ihrem obersten Boss in Hannover bereitet. Für den Chef der Merlin Gruppe, Nick Varney, hatten sich die Beschäftigten wild kostümiert und sich vor dem Aquarium-Center zum Spalier aufgebaut. "Der von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unterstützte Betriebsrat übergab dem Briten zudem eine Petition, mit den Forderungen der Belegschaft der Sea Life-Mitarbeiter nach einem Haustarifvertrag.
Eigentlich hätte Varney seinen Abstecher nach Hannover gut als Werbeauftritt für den Ende des Monats geplanten Börsengang des Freizeitparkbetreibers Merlin Entertainments nutzen können. Unter dem Motto World-Fishing for Compliments tourt der Top-Manager derzeit durch Deutschland. Das Angeln nach Anerkennung fiel gründlich ins Wasser. Anlass für die Wut der Sea Life-Angestellten ist die Weigerung der deutschen Merlin-Tochter, Sea Life Deutschland GmbH, mit der IG BAU einen Haustarifvertrag über vernünftige Löhne und Arbeitsbedingungen abzuschließen. "Seit Januar dieses Jahres liegt der Geschäftsführung in Hamburg ein Angebot vor. Seit fast einem Jahr warten wir, dass das Management mit uns Verhandlungen aufnimmt", sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum. "Diese Hinhaltetaktik wird nicht aufgehen. Das haben die vielen bisherigen Aktionen der Sea Life-Belegschaft gezeigt. Wir werden die hohe Aufmerksamkeit wegen des Börsengangs von Merlin nutzen, um weiter Druck zu machen."
Dies gelingt: Zeitgleich mit der Protestaktion in Hannover fanden in ganz Deutschland Soli-Aktionen anderer Merlin-Freizeitcenter statt. Inzwischen ist auch die Politik aufmerksam geworden. In einer Solidaritätsadresse wandten sich Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn und Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack an den Merlin-Boss. Die beiden SPD-Frauen aus Hannover appellierten an Nick Varney, unverzüglich den Abschluss von Tarifverträgen mit den zuständigen Gewerkschaften der Freizeitparks in Deutschland einzuleiten. Dies ist neben der IG BAU auch die Gewerkschaft NGG etwa für Legoland.
Dass es auch anders geht, zeigt Merlin dagegen in Dänemark. Die Beschäftigen der Freizeitpark-Töchter dort haben einen Tarifvertrag. "Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum es diese Lösung hierzulande nicht geben soll", betonte Schaum. Die deutsche Sea Life hatte die Verhandlungen stets mit dem Hinweis auf interne Lösungen abgeblockt. Allerdings verkennt die Geschäftsleitung dabei die Rechtslage. Laut Gesetz darf das Management keine Lohnverhandlungen mit dem Betriebsrat führen. Verhandlungspartner des Arbeitgebers ist zwingend die Gewerkschaft. "Die nach früheren Protesten eingeräumten Lohnverbesserungen oder sonstigen Leistungen haben deshalb den Charakter reiner Gnadenakte des Unternehmens", sagte Schaum. "Sie können genauso schnell wieder kassiert werden, wie sie gewährt wurden. Die Beschäftigten wollen aber nicht vom Gutdünken ihrer Chefs abhängig sein. Sie fordern rechtlich durchsetzbare Ansprüche in Form eines Tarifvertrags."
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