Resistenzen gegen Antibiotika gemeinsam bekämpfen

Kurzfassung: Resistenzen gegen Antibiotika gemeinsam bekämpfenDeutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) grundlegend überarbeitetZum sechsten Europäischen Antibiotikatag hat die Bundesregierung am Montag in ...
[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 18.11.2013] Resistenzen gegen Antibiotika gemeinsam bekämpfen

Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) grundlegend überarbeitet
Zum sechsten Europäischen Antibiotikatag hat die Bundesregierung am Montag in Berlin die grundlegend überarbeitete Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) vorgestellt.
"Wir sind uns alle bewusst, dass wir die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen gemeinsam bekämpfen müssen - Veterinär- und Humanmedizin Hand in Hand. Damit die Strategie aufgeht, müssen sich neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse zur Verbesserung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes darin widerspiegeln. Der vorliegende Entwurf stellt nicht nur den derzeitigen Stand der Wissenschaft dar, sondern setzt auch einen wichtigen Diskussionsprozess in Gang", sagte Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
Um das wichtige Thema der Antibiotikaresistenz anzugehen, haben das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2008 die Initiative ergriffen und mit wichtigen Partnern im Gesundheitswesen die DART erarbeitet und veröffentlicht. Die gemeinsame Strategie wurde entwickelt, um ein koordiniertes Vorgehen und Handeln zwischen den verschiedenen Sektoren der Human- und Tiermedizin, der Forschung, dem Umweltsektor und den unterschiedlichen Bereichen auf lokaler, regionaler, nationaler aber auch internationaler Ebene zu unterstützen.
Staatssekretär Thomas Ilka im Bundesministerium für Gesundheit dazu: "In den letzten Jahren konnten wir gemeinsam mit vielen Partnern viel erreichen. Antibiotikaresistenzen machen uns jedoch auch weiterhin ernste Sorgen. Daher dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen noch intensiver daran arbeiten die erfolgreichen Strategien umzusetzen und weiter zu entwickeln. Die Überarbeitung der DART leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Alle Verantwortlichen und zuständigen Akteure sind disziplinübergreifend aufgerufen, sich an der Weiterentwicklung der DART zu beteiligen und diese gemeinsam umzusetzen. Nur so können wir langfristig einen Erfolg in der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielen." Im Nachgang zur Veröffentlichung des Entwurfs der überarbeiteten DART ist ein umfangreiches Kommentierungs- und Ergänzungsverfahren geplant. Der DART-Entwurf steht auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit zum Download bereit und kann bis zum 28. Februar 2014 kommentiert werden. Kommentare und Ergänzungen können disziplinübergreifend an das Postfach dart@bmg.bund.de gerichtet werden.
Im Bereich der Tierhaltung tritt das BMELV seit Jahren dafür ein, dass beim Einsatz von Antibiotika ein strenger fachlicher Maßstab zugrunde gelegt wird. Hier wurden früh strenge Vorschriften erlassen, die den Einsatz von Antibiotika beschränken. Aus Gründen der Tiergesundheit und des Tierschutzes muss eine Behandlung von Tieren gegen Krankheiten aber sichergestellt bleiben. Da jede Behandlung mit Antibiotika zu Resistenzen von Bakterien beitragen kann, muss der Einsatz aus Sicht des Verbraucherschutzes auf ein Mindestmaß reduziert werden. Diesem Ziel der DART-Strategie kommt die Bundesregierung mit der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) einen entscheidenden Schritt näher. Ab April 2014 wird die systematische, flächendeckende Minimierung des Antibiotikaeinsatzes ausgehend von einem Indikator, der Therapiehäufigkeit, angegangen. Gleichzeitig sorgt die 16. AMG-Novelle für Transparenz, da die Behandlungshäufigkeit mit Antibiotika in einzelnen Betrieben erkennbar wird. Tierhalter werden - wo notwendig - verpflichtet, gemeinsam mit ihrem Tierarzt betriebsspezifische Minimierungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen.

Hintergrund zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART)
In der DART werden Maßnahmen beschrieben, die den Hauptursachen der Resistenzentwicklung von Bakterien gegenüber Antibiotika systematisch entgegenwirken sollen. Surveillance-Systeme zur Erfassung der Antibiotika-Resistenz und des Antibiotika-Verbrauchs werden ausgebaut, Verhütungs- und Bekämpfungsmaßnahmen intensiviert, regionale, nationale und internationale Kooperationen auch interdisziplinär gefördert und Wissenschaft und Forschung auf diesem Gebiet verstärkt. Das BMELV hat in seiner Zuständigkeit für den gesundheitlichen Verbraucherschutz die Strategie für diesen Bereich gestaltet und in die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) eingebracht. Zentrales Ziel der Strategie ist die Reduzierung und Verminderung der Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen in Deutschland.
Weitere Informationen: www.bmelv.de/antibiotikaeinsatz-landwirtschaft und www.bmg.bund.de/praevention/krankenhausinfektionen/antibiotika-resistenzstrategie.html

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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
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