02.12.2013 15:57 Uhr in Medien & Presse von Reporter ohne Grenzen
Ukraine: Mehr als 40 Journalisten bei Demonstrationen verletzt. Reporter ohne Grenzen fordert mehr Schutz durch die Polizei
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[Reporter ohne Grenzen - 02.12.2013] Ukraine: Mehr als 40 Journalisten bei Demonstrationen verletzt. Reporter ohne Grenzen fordert mehr Schutz durch die Polizei
Reporter ohne Grenzen ist bestürzt über die Gewalt gegen Journalisten bei den Demonstrationen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter wurden in den vergangenen Tagen zum Teil schwer verletzt, darunter ein Tontechniker der ARD und Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift "Presse" oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar. "Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten zu unterlassen", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. "Die Polizei muss sicherstellen, dass die Medien über die Proteste berichten können und Angriffe auf Korrespondenten konsequent verfolgt werden."
Die massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten der Spezialeinheit "Berkut" aus sowie in einigen Fällen von vermummten Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem Korrespondenten ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten unter anderem für die Zeitungen Ukrainskaja Prawda, Ukrainski Tischden und Iswestija, die Nachrichtenagenturen Unian, Ria Nowosti und Itar-Tass und den Fernsehsender Pjaty Kanal.
Die Journalisten berichten von Angriffen mit Schlagstöcken, Tränengas und Blendgranaten. Milizionäre hätten gezielt versucht, Fotoapparate und Kameras zu zerstören. Sowohl die russische Zeitung Nowaja Gaseta als auch das ukrainische Onlineportal liga.net veröffentlichten Listen (hier und hier) der Fälle von Gewalt gegen Journalisten.
Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei den Zusammenstößen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters (Gleb Garanitsch) und AFP (Sergej Supinski) und der Tageszeitung New York Times (Josef Siwenki) sowie ein Kameramann des Fernsehsenders Euronews (Roman Kuprijanow). ARD-Korrespondentin Ina Ruck berichtete heute Morgen live aus Kiew, ein Tontechniker des ARD-Teams sei ebenfalls mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt worden.
Die Position der Ukraine auf der weltweiten ROG-Rangliste der Pressefreiheit hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Viktor Janukowitsch deutlich verschlechtert: von Platz 89 im Jahr 2009 auf Platz 126 (2013). Dies liegt auch daran, dass Journalisten immer wieder mit Gewalt angegriffen und diese Fälle in den seltensten Fällen aufgeklärt werden.
Reporter ohne Grenzen ist bestürzt über die Gewalt gegen Journalisten bei den Demonstrationen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter wurden in den vergangenen Tagen zum Teil schwer verletzt, darunter ein Tontechniker der ARD und Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift "Presse" oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar. "Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten zu unterlassen", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. "Die Polizei muss sicherstellen, dass die Medien über die Proteste berichten können und Angriffe auf Korrespondenten konsequent verfolgt werden."
Die massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten der Spezialeinheit "Berkut" aus sowie in einigen Fällen von vermummten Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem Korrespondenten ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten unter anderem für die Zeitungen Ukrainskaja Prawda, Ukrainski Tischden und Iswestija, die Nachrichtenagenturen Unian, Ria Nowosti und Itar-Tass und den Fernsehsender Pjaty Kanal.
Die Journalisten berichten von Angriffen mit Schlagstöcken, Tränengas und Blendgranaten. Milizionäre hätten gezielt versucht, Fotoapparate und Kameras zu zerstören. Sowohl die russische Zeitung Nowaja Gaseta als auch das ukrainische Onlineportal liga.net veröffentlichten Listen (hier und hier) der Fälle von Gewalt gegen Journalisten.
Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei den Zusammenstößen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters (Gleb Garanitsch) und AFP (Sergej Supinski) und der Tageszeitung New York Times (Josef Siwenki) sowie ein Kameramann des Fernsehsenders Euronews (Roman Kuprijanow). ARD-Korrespondentin Ina Ruck berichtete heute Morgen live aus Kiew, ein Tontechniker des ARD-Teams sei ebenfalls mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt worden.
Die Position der Ukraine auf der weltweiten ROG-Rangliste der Pressefreiheit hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Viktor Janukowitsch deutlich verschlechtert: von Platz 89 im Jahr 2009 auf Platz 126 (2013). Dies liegt auch daran, dass Journalisten immer wieder mit Gewalt angegriffen und diese Fälle in den seltensten Fällen aufgeklärt werden.
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