Richtige Technik statt teure Geräte

Richtige Technik statt teure Geräte
Kurzfassung: Die Verbraucherzeitschrift "Öko-Test" hat elektrische Kinderzahnbürsten getestet. Viele Geräte fielen dabei durch. Statt auf die Geräte sollten Eltern auf andere Dinge wie die richtige Putztechnik achten.
[Zahnarztpraxis an der Luftbrücke - 25.01.2014] Die Zeitschrift hat insgesamt neun Produkte getestet, nur drei davon erhalten ein "sehr gut" oder "gut". Kritik gab es vor allem an den Borstenenden. Bei fünf Geräten waren diese zu kantig und spitz. Das wirkt sich zum einen auf das Putzergebnis aus und zum anderen kann dadurch das Zahnfleisch geschädigt werden. Aber auch der Robustheit gab es teilweise zu bemängeln. So war ein Gerät bereits nach dem zweiten Sturz aus einem Meter Höhe irreparabel beschädigt. Ebenso erhielt das Griffmaterial zum Teil problematische Inhaltsstoffe.

Auch wenn elektrische Zahnbürsten in deutschen Badezimmern immer mehr in Mode kommen, ist diese Entwicklung nicht uneingeschränkt positiv. Fest steht, dass die elektrische Zahnbürste gründlicher reinigt. "Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, dass kleine Kinder das Zähneputzen mit der Handzahnbürste erlernen", Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Solange Kinder mit der Handzahnbürste zurechtkommen, ist kein Umstieg auf die elektrische Zahnbürste nötig. "Ein kariesfreies Gebiss selbst bei Kindern lässt sich auch mit der Handzahnbürste gut erreichen", sagt Dr. Uta Janssen. Wichtig dafür ist allerdings die richtige Putztechnik. So braucht der erste Backenzahn im bleibenden Gebiss, der Sechser, rund eineinhalb Jahre bis er vollständig ausgewachsen ist. In dieser Zeit ist er kleiner als die restlichen Zähne und daher auch deutlich schwerer zu erreichen. Hierzulande ist er deshalb der meist geschädigte Zahn im bleibenden Gebiss. Studien belegen jedoch, dass sich Schäden an diesem und anderen Zähnen vermeiden lassen, wenn Eltern die richtige Putztechnik gezeigt bekommen und anschließend entsprechend anwenden. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Kind manuell oder elektrisch putzt. Die Empfehlung des Bundesverbandes der Kinderzahnärzte sieht die KAI-Plus-Technik vor. K steht für Kau-, A für Außen- und I für Innenflächen. In dieser Reihenfolge sollte die Kinderzähne geputzt werden. Wichtig ist dann das Plus, nämlich der Nachputzen durch die Eltern. Denn Kinder sind frühestens in den ersten Schuljahren motorisch in der Lage ihre Zähne gründlich zu putzen und alle Stellen entsprechend zu erreichen, deshalb sollte auch erst ab diesem Alter auf das Nachputzen seitens der Eltern verzichtet werden.
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