10.02.2014 11:10 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Greenpeace e.V.
Textildiscounter Primark will giftfrei produzieren
Kurzfassung: Textildiscounter Primark will giftfrei produzierenDie irische Billigmarke unterschreibt Detox-Verpflichtung von GreenpeaceHamburg, 10. Februar 2014 - Der Textildiscounter Primark will bis zum Jahr 202 ...
[Greenpeace e.V. - 10.02.2014] Textildiscounter Primark will giftfrei produzieren
Die irische Billigmarke unterschreibt Detox-Verpflichtung von Greenpeace
Hamburg, 10. Februar 2014 - Der Textildiscounter Primark will bis zum Jahr 2020 komplett auf den Gebrauch gefährlicher Chemikalien in der gesamten Produktionskette verzichten. Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne "Detox" gegen Gifteinsatz in der Textilproduktion veröffentlichte Primark heute eine entsprechende Erklärung. Damit ist die schnell wachsende irische Billigmarke mit einem knappen Dutzend Filialen in Deutschland die zwanzigste Firma, die sich dem Druck von Greenpeace beugt.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte sich die Luxusmarke Burberry ebenfalls verpflichtet. "Primarks Verpflichtung zeigt, dass auch Billigmarken den Trend hin zu giftfreier Kleidung nicht verpassen wollen. Das ist durchaus eine harte Nuss für einen Discounter, der schnelllebige Massenware herstellt", sagt Kirsten Brodde, Chemie-Expertin von Greenpeace.
Primark hat eingewilligt, bis zum Jahr 2020 alle gefährlichen Chemikalien aus allen Produkten und seiner gesamten Produktionskette zu verbannen. Außerdem sollen bereits in den nächsten Monaten die ersten Abwasserdaten der Zulieferer - mit Mengenangaben zu allen gefährlichen Chemikalien - öffentlich gemacht werden. Damit können sich die Menschen in unmittelbarer Nähe der Fabriken in Zukunft über die Belastung ihrer Trinkwasserressourcen und Flüsse informieren.
Greenpeace-Test: Primark-Kleidung stark belastet
Der Entscheidung von Primark war öffentliche Kritik von Greenpeace vorausgegangen: Mit einem Kinderkleidungstest im Januar hatte die unabhängige Umweltschutzorganisation auch Primark kritisiert. In Produkten zwölf verschiedener Marken von Primark über Adidas bis Burberry wurden gefährliche Chemikalien gefunden, darunter hochgiftige, hormonell wirksame oder krebserregende Substanzen.
Ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark enthielt 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), dies ist ein für Kinderspielzeug in der EU unzulässiger Wert. Ein Badeanzug war stark mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet. Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Viele dieser Chemikalien finden sich bereits auf der ganzen Welt wieder. Auch Nonylphenolethoxylate (NPE) fanden sich in Primark-Kleidung. NPE baut sich in der Umwelt zu Nonylphenol ab, das hormonell wirksam und besonders schädlich für Wasserorganismen ist.
"Der Schritt von Primark ist ein Hoffnungsschimmer für Flüsse und Trinkwasser in China und anderen Produktionsländern. Wir fordern Primark auf, auch die sozialen Bedingungen der Textilarbeiter zu verbessern. Umweltschutz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen Hand in Hand gehen. Die Marken sind dafür verantwortlich, beides zu garantieren", sagt Brodde.
Greenpeace e.V.
Grosse Elbstrasse 39
22767 Hamburg
Deutschland
Telefon: 040-30618-0
Telefax: 040-30618-100
Mail: presse@greenpeace.de
URL: http://www.greenpeace.de
Die irische Billigmarke unterschreibt Detox-Verpflichtung von Greenpeace
Hamburg, 10. Februar 2014 - Der Textildiscounter Primark will bis zum Jahr 2020 komplett auf den Gebrauch gefährlicher Chemikalien in der gesamten Produktionskette verzichten. Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne "Detox" gegen Gifteinsatz in der Textilproduktion veröffentlichte Primark heute eine entsprechende Erklärung. Damit ist die schnell wachsende irische Billigmarke mit einem knappen Dutzend Filialen in Deutschland die zwanzigste Firma, die sich dem Druck von Greenpeace beugt.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte sich die Luxusmarke Burberry ebenfalls verpflichtet. "Primarks Verpflichtung zeigt, dass auch Billigmarken den Trend hin zu giftfreier Kleidung nicht verpassen wollen. Das ist durchaus eine harte Nuss für einen Discounter, der schnelllebige Massenware herstellt", sagt Kirsten Brodde, Chemie-Expertin von Greenpeace.
Primark hat eingewilligt, bis zum Jahr 2020 alle gefährlichen Chemikalien aus allen Produkten und seiner gesamten Produktionskette zu verbannen. Außerdem sollen bereits in den nächsten Monaten die ersten Abwasserdaten der Zulieferer - mit Mengenangaben zu allen gefährlichen Chemikalien - öffentlich gemacht werden. Damit können sich die Menschen in unmittelbarer Nähe der Fabriken in Zukunft über die Belastung ihrer Trinkwasserressourcen und Flüsse informieren.
Greenpeace-Test: Primark-Kleidung stark belastet
Der Entscheidung von Primark war öffentliche Kritik von Greenpeace vorausgegangen: Mit einem Kinderkleidungstest im Januar hatte die unabhängige Umweltschutzorganisation auch Primark kritisiert. In Produkten zwölf verschiedener Marken von Primark über Adidas bis Burberry wurden gefährliche Chemikalien gefunden, darunter hochgiftige, hormonell wirksame oder krebserregende Substanzen.
Ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark enthielt 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), dies ist ein für Kinderspielzeug in der EU unzulässiger Wert. Ein Badeanzug war stark mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet. Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Viele dieser Chemikalien finden sich bereits auf der ganzen Welt wieder. Auch Nonylphenolethoxylate (NPE) fanden sich in Primark-Kleidung. NPE baut sich in der Umwelt zu Nonylphenol ab, das hormonell wirksam und besonders schädlich für Wasserorganismen ist.
"Der Schritt von Primark ist ein Hoffnungsschimmer für Flüsse und Trinkwasser in China und anderen Produktionsländern. Wir fordern Primark auf, auch die sozialen Bedingungen der Textilarbeiter zu verbessern. Umweltschutz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen Hand in Hand gehen. Die Marken sind dafür verantwortlich, beides zu garantieren", sagt Brodde.
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