10.02.2014 14:45 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Eigentor für die Schweiz
Kurzfassung: Eigentor für die SchweizDie Schweizer Bevölkerung hat sich in einem Volksvotum für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen. Das schadet nicht nur dem Image der Schweiz. Auch ihre wirtschaftli ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln - 10.02.2014] Eigentor für die Schweiz
Die Schweizer Bevölkerung hat sich in einem Volksvotum für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen. Das schadet nicht nur dem Image der Schweiz. Auch ihre wirtschaftliche Entwicklung wird in Mitleidenschaft gezogen, wird die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte für Schweizer Unternehmen doch deutlich schwieriger werden. Deutschland sollte sich vom Votum der Eidgenossen in der eigenen Zuwanderungspolitik indes nicht beirren lassen.
Wirtschaftlich geht es der Schweiz richtig gut: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag mit 61.900 Euro 2012 nahezu doppelt so hoch wie in Deutschland mit 32.600 Euro. Zudem herrscht beinahe Vollbeschäftigung. So lag die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt 2013 nur bei 3,2 Prozent. Dieser Wohlstand geht zu bedeutenden Teilen auf die Leistungen von Zuwanderern zurück: 24 Prozent der in der Schweiz Beschäftigten haben keinen Schweizer Pass. In Deutschland sind das nur 9 Prozent.
In einem Volksvotum hat sich die Schweizer Bevölkerung nun für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen. Dabei beinhaltet das Votum sowohl eine Beschränkung der Zuwandererzahl als auch eine Privilegierung von Schweizern bei der Vergabe von Arbeitsplätzen. Dies schreckt nicht nur ausländische Fachkräfte ab, sondern hat auch weitere negative Konsequenzen für die Unternehmen vor Ort: Können sie bislang relativ unkompliziert Fachkräfte aus dem EU-Ausland einstellen, wird in Zukunft ein aufwendiger und langwieriger Verwaltungsprozess notwendig. In einem Land, dessen Wirtschaftsleistung zu bedeutenden Teilen von Zuwanderern getragen wird, führt dies fast zwangsläufig zu Fachkräfteengpässen und schadet so der wirtschaftlichen Entwicklung.
Deutschland sollte sich von den jüngsten Entscheidungen in der Schweiz deshalb nicht beirren lassen und sich weiter für Fachkräfte aus dem Ausland öffnen. Denn entsprechende Zuwanderung stabilisiert die öffentlichen Haushalte und stärkt so den Wohlstand in Deutschland.
Dr. Wido Geis
Economist
Telefon: 0221 4981-705
Fax: 0221 4981-99705
Die Schweizer Bevölkerung hat sich in einem Volksvotum für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen. Das schadet nicht nur dem Image der Schweiz. Auch ihre wirtschaftliche Entwicklung wird in Mitleidenschaft gezogen, wird die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte für Schweizer Unternehmen doch deutlich schwieriger werden. Deutschland sollte sich vom Votum der Eidgenossen in der eigenen Zuwanderungspolitik indes nicht beirren lassen.
Wirtschaftlich geht es der Schweiz richtig gut: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag mit 61.900 Euro 2012 nahezu doppelt so hoch wie in Deutschland mit 32.600 Euro. Zudem herrscht beinahe Vollbeschäftigung. So lag die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt 2013 nur bei 3,2 Prozent. Dieser Wohlstand geht zu bedeutenden Teilen auf die Leistungen von Zuwanderern zurück: 24 Prozent der in der Schweiz Beschäftigten haben keinen Schweizer Pass. In Deutschland sind das nur 9 Prozent.
In einem Volksvotum hat sich die Schweizer Bevölkerung nun für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen. Dabei beinhaltet das Votum sowohl eine Beschränkung der Zuwandererzahl als auch eine Privilegierung von Schweizern bei der Vergabe von Arbeitsplätzen. Dies schreckt nicht nur ausländische Fachkräfte ab, sondern hat auch weitere negative Konsequenzen für die Unternehmen vor Ort: Können sie bislang relativ unkompliziert Fachkräfte aus dem EU-Ausland einstellen, wird in Zukunft ein aufwendiger und langwieriger Verwaltungsprozess notwendig. In einem Land, dessen Wirtschaftsleistung zu bedeutenden Teilen von Zuwanderern getragen wird, führt dies fast zwangsläufig zu Fachkräfteengpässen und schadet so der wirtschaftlichen Entwicklung.
Deutschland sollte sich von den jüngsten Entscheidungen in der Schweiz deshalb nicht beirren lassen und sich weiter für Fachkräfte aus dem Ausland öffnen. Denn entsprechende Zuwanderung stabilisiert die öffentlichen Haushalte und stärkt so den Wohlstand in Deutschland.
Dr. Wido Geis
Economist
Telefon: 0221 4981-705
Fax: 0221 4981-99705
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
10.11.2015 Staat verdrängt Mittelständler
13.10.2015 Weniger statt mehr
23.09.2015 Brexit wird für Briten teuer
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
50459 Köln
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
50459 Köln
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/institut-der-deutschen-wirtschaft-köln-e.v.-iw-köln-pressefach.html
Die Pressemeldung "Eigentor für die Schweiz" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Eigentor für die Schweiz" ist Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln, vertreten durch .