12.02.2014 09:26 Uhr in Gesellschaft & Familie von Statistisches Bundesamt
Zahl der Verurteilten im Jahr 2012 weiter rückläufig
Kurzfassung: Zahl der Verurteilten im Jahr 2012 weiter rückläufigIm Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 773 900 Personen rechtskräftig verurteilt, 4 % weniger als im Jahr 2011 (807 800). Wie das Statistische B ...
[Statistisches Bundesamt - 12.02.2014] Zahl der Verurteilten im Jahr 2012 weiter rückläufig
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 773 900 Personen rechtskräftig verurteilt, 4 % weniger als im Jahr 2011 (807 800). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging die Verurteiltenzahl gegenüber 2007 (897 600), als die Strafverfolgungsstatistik erstmals flächendeckend in Deutschland durchgeführt wurde, um 14 % zurück.
Mit 22 % stellen Straftaten im Straßenverkehr die größte Gruppe an allen Straftaten dar. Im Jahr 2012 wurden knapp 166 700 Personen wegen Straftaten im Straßenverkehr belangt. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Struktur der verhängten Sanktionen ist gegenüber den Vorjahren weitgehend unverändert. Die häufigste strafrechtliche Sanktion war und ist die Geldstrafe nach allgemeinem Strafrecht. 2012 wurden 560 400 Verurteilte mit einer Geldstrafe belegt, das waren 72 % aller Verurteilten. Deutsche Gerichte verurteilten rund 136 600 Personen (18 %) zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe. Bei 94 300 Personen wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Damit erhielten sieben von zehn der zu Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilten Personen die Gelegenheit, einen Gefängnisaufenthalt durch eine erfolgreiche Bewährungszeit zu vermeiden. Rund 42 300 Verurteilte bekamen eine Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung. Mit sogenannten Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln nach Jugendstrafrecht wie beispielsweise Jugendarrest, Arbeitsauflagen oder Weisungen wurden die Straftaten von weiteren 76 900 Personen (10 % aller Verurteilten) sanktioniert.
Insgesamt verurteilten deutsche Gerichte 91 700 Personen nach Jugendstrafrecht (12 %) und 682 200 Personen nach allgemeinem Strafrecht (88 %). Das stärker am Erziehungsgedanken ausgerichtete Jugendstrafrecht kann auch für Heranwachsende bis 20 Jahre angewendet werden, wenn das Gericht eine verzögerte Reife feststellt. 2012 kam es annähernd bei zwei von drei verurteilten Heranwachsenden (67 %) zur Anwendung.
Die registrierte Kriminalität ist ein vorwiegend männliches Phänomen. 2012 waren 81 % der Verurteilten Männer (625 600). Junge Menschen wurden im Jahr 2012, bezogen auf ihren Anteil in der Bevölkerung, weitaus häufiger verurteilt als Ältere: Jugendliche (14 bis 17 Jahre) eineinhalb mal so oft, Heranwachsende (18 bis 20 Jahre) knapp dreimal so oft wie Erwachsene ab 21 Jahren. Allerdings waren auch die Verurteiltenzahlen für die Jugendlichen und Heranwachsenden in den letzten Jahren rückläufig. 2012 wurden insgesamt 26 % weniger Jugendliche und Heranwachsende verurteilt als noch 2007. Generell gilt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung im Alter von Anfang bis Mitte 20 am höchsten ist. Danach geht sie kontinuierlich zurück.
Statistisches Bundesamt Destatis
Gustav-Stresemann Ring 11
65189 Wiesbaden
Deutschland
Telefon: +49 611 75 2405
Telefax: +49 611 75 3330
Mail: poststelle@destatis.de
URL: http://www.destatis.de/
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 773 900 Personen rechtskräftig verurteilt, 4 % weniger als im Jahr 2011 (807 800). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging die Verurteiltenzahl gegenüber 2007 (897 600), als die Strafverfolgungsstatistik erstmals flächendeckend in Deutschland durchgeführt wurde, um 14 % zurück.
Mit 22 % stellen Straftaten im Straßenverkehr die größte Gruppe an allen Straftaten dar. Im Jahr 2012 wurden knapp 166 700 Personen wegen Straftaten im Straßenverkehr belangt. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Struktur der verhängten Sanktionen ist gegenüber den Vorjahren weitgehend unverändert. Die häufigste strafrechtliche Sanktion war und ist die Geldstrafe nach allgemeinem Strafrecht. 2012 wurden 560 400 Verurteilte mit einer Geldstrafe belegt, das waren 72 % aller Verurteilten. Deutsche Gerichte verurteilten rund 136 600 Personen (18 %) zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe. Bei 94 300 Personen wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Damit erhielten sieben von zehn der zu Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilten Personen die Gelegenheit, einen Gefängnisaufenthalt durch eine erfolgreiche Bewährungszeit zu vermeiden. Rund 42 300 Verurteilte bekamen eine Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung. Mit sogenannten Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln nach Jugendstrafrecht wie beispielsweise Jugendarrest, Arbeitsauflagen oder Weisungen wurden die Straftaten von weiteren 76 900 Personen (10 % aller Verurteilten) sanktioniert.
Insgesamt verurteilten deutsche Gerichte 91 700 Personen nach Jugendstrafrecht (12 %) und 682 200 Personen nach allgemeinem Strafrecht (88 %). Das stärker am Erziehungsgedanken ausgerichtete Jugendstrafrecht kann auch für Heranwachsende bis 20 Jahre angewendet werden, wenn das Gericht eine verzögerte Reife feststellt. 2012 kam es annähernd bei zwei von drei verurteilten Heranwachsenden (67 %) zur Anwendung.
Die registrierte Kriminalität ist ein vorwiegend männliches Phänomen. 2012 waren 81 % der Verurteilten Männer (625 600). Junge Menschen wurden im Jahr 2012, bezogen auf ihren Anteil in der Bevölkerung, weitaus häufiger verurteilt als Ältere: Jugendliche (14 bis 17 Jahre) eineinhalb mal so oft, Heranwachsende (18 bis 20 Jahre) knapp dreimal so oft wie Erwachsene ab 21 Jahren. Allerdings waren auch die Verurteiltenzahlen für die Jugendlichen und Heranwachsenden in den letzten Jahren rückläufig. 2012 wurden insgesamt 26 % weniger Jugendliche und Heranwachsende verurteilt als noch 2007. Generell gilt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung im Alter von Anfang bis Mitte 20 am höchsten ist. Danach geht sie kontinuierlich zurück.
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