13.02.2014 16:44 Uhr in Gesellschaft & Familie von Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Inklusion ist kein Selbstläufer
Kurzfassung: Inklusion ist kein SelbstläuferInklusion, also die Einbindung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung in den Regelunterricht, ist in aller Munde. Seit 2008 schreibt das "Bayerische Gesetz üb ...
[Otto-Friedrich-Universität Bamberg - 13.02.2014] Inklusion ist kein Selbstläufer
Inklusion, also die Einbindung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung in den Regelunterricht, ist in aller Munde. Seit 2008 schreibt das "Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG)" vor, dass alle Schulen inklusiven Unterricht anbieten müssen. Wie das Gesetz umgesetzt werden kann, ist aber immer noch offen. Impulse hierfür möchte die Tagung "Herausforderung Inklusion: Schule - Unterricht - Profession" geben, die das Bamberger Zentrum für Lehrerbildung (BAZL) gemeinsam mit der Lebenshilfe Bamberg am 27. und 28. März 2014 im neuen Universitätsgebäude auf dem Markusgelände, Markusstraße 8a, veranstaltet. Anmeldeschluss ist der 21. Februar.
Die Tagung möchte einerseits wissenschaftliche Kenntnisse für die Schulen nutzbar machen und praktische Fragen in die Forschung einbringen: Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen bieten theoretische und praktische Perspektiven zu Schule, Unterricht und Berufsgruppen. In erster Linie soll die Tagung aber eine Diskussionsplattform sein, bei der alle Beteiligten ihre Erfahrungen einbringen können und sollen: Lehrer und Schulleiter, Eltern, Sozialpädagogen, Betroffene und politische Entscheidungsträger. Zur Sprache kommen sollen unter anderem folgende Fragen: Wie kann man lernschwache Kinder ebenso gut fördern wie leistungsstärkere? Aber auch: Welche Belastung bedeutet inklusiver Unterricht für eine Familie und für die Lehrkräfte? Oder: Welche Unterstützung brauchen Lehrkräfte oder die Schulleitung, um Inklusion erfolgreich umzusetzen?
Thomas Beck, Geschäftsführer des BAZL, weiß von früheren Tagungen: "Wir lernen bei einer solchen Veranstaltung so viel wie die Lehrkräfte. Wir erfahren von organisatorischen Problemen an den Schulen, die üblicherweise im wissenschaftlichen Horizont gar nicht vorkommen." Cosimo Mangione, Doktorand an der Universität Magdeburg und zuständig für die strategische und konzeptionelle Ausrichtung der Lebenshilfe Bamberg, freut sich aber besonders über die "institutionellen Lernprozesse", die die Tagungsvorbereitung bereits jetzt angestoßen hat, um auch Betroffenen die Teilnahme zu ermöglichen. Bei einer gemeinsamen Begehung der Tagungsräume kam heraus, dass von drei Behindertentoiletten nur eine genutzt werden konnte. Die anderen waren nicht beschildert, wurden als Abstellkammer genutzt oder lagen oberhalb von Treppenstufen. Dort wird die Hausverwaltung nun eine Rampe anbauen.
Die Projektpartner setzen große Hoffnungen in die Tagung. Thomas Beck erwartet einen langen Diskussionsprozess, bevor es praxistaugliche Lösungen für inklusiven Unterricht gibt. "Solche Entscheidungen kann man nicht am grünen Tisch treffen. Wunderbare theoretische Lösungen helfen uns nichts, wenn sie an ganz einfachen praktischen Hindernissen scheitern müssen, weil diejenigen davon gar nichts wissen, die die Hindernisse aus dem Weg räumen könnten. Bei der Abschlussdiskussion sind deswegen auch Politiker eingeladen."
Kontakt:
Dr. Thomas Beck
Geschäftsführer des BAZL
Tel. +49 (0) 951/863-2354 bzw. -3921
(Geschäftsstelle)
bazl@uni-bamberg.de
Inklusion, also die Einbindung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung in den Regelunterricht, ist in aller Munde. Seit 2008 schreibt das "Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG)" vor, dass alle Schulen inklusiven Unterricht anbieten müssen. Wie das Gesetz umgesetzt werden kann, ist aber immer noch offen. Impulse hierfür möchte die Tagung "Herausforderung Inklusion: Schule - Unterricht - Profession" geben, die das Bamberger Zentrum für Lehrerbildung (BAZL) gemeinsam mit der Lebenshilfe Bamberg am 27. und 28. März 2014 im neuen Universitätsgebäude auf dem Markusgelände, Markusstraße 8a, veranstaltet. Anmeldeschluss ist der 21. Februar.
Die Tagung möchte einerseits wissenschaftliche Kenntnisse für die Schulen nutzbar machen und praktische Fragen in die Forschung einbringen: Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen bieten theoretische und praktische Perspektiven zu Schule, Unterricht und Berufsgruppen. In erster Linie soll die Tagung aber eine Diskussionsplattform sein, bei der alle Beteiligten ihre Erfahrungen einbringen können und sollen: Lehrer und Schulleiter, Eltern, Sozialpädagogen, Betroffene und politische Entscheidungsträger. Zur Sprache kommen sollen unter anderem folgende Fragen: Wie kann man lernschwache Kinder ebenso gut fördern wie leistungsstärkere? Aber auch: Welche Belastung bedeutet inklusiver Unterricht für eine Familie und für die Lehrkräfte? Oder: Welche Unterstützung brauchen Lehrkräfte oder die Schulleitung, um Inklusion erfolgreich umzusetzen?
Thomas Beck, Geschäftsführer des BAZL, weiß von früheren Tagungen: "Wir lernen bei einer solchen Veranstaltung so viel wie die Lehrkräfte. Wir erfahren von organisatorischen Problemen an den Schulen, die üblicherweise im wissenschaftlichen Horizont gar nicht vorkommen." Cosimo Mangione, Doktorand an der Universität Magdeburg und zuständig für die strategische und konzeptionelle Ausrichtung der Lebenshilfe Bamberg, freut sich aber besonders über die "institutionellen Lernprozesse", die die Tagungsvorbereitung bereits jetzt angestoßen hat, um auch Betroffenen die Teilnahme zu ermöglichen. Bei einer gemeinsamen Begehung der Tagungsräume kam heraus, dass von drei Behindertentoiletten nur eine genutzt werden konnte. Die anderen waren nicht beschildert, wurden als Abstellkammer genutzt oder lagen oberhalb von Treppenstufen. Dort wird die Hausverwaltung nun eine Rampe anbauen.
Die Projektpartner setzen große Hoffnungen in die Tagung. Thomas Beck erwartet einen langen Diskussionsprozess, bevor es praxistaugliche Lösungen für inklusiven Unterricht gibt. "Solche Entscheidungen kann man nicht am grünen Tisch treffen. Wunderbare theoretische Lösungen helfen uns nichts, wenn sie an ganz einfachen praktischen Hindernissen scheitern müssen, weil diejenigen davon gar nichts wissen, die die Hindernisse aus dem Weg räumen könnten. Bei der Abschlussdiskussion sind deswegen auch Politiker eingeladen."
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