18.02.2014 14:07 Uhr in Medien & Presse von Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Netzgänger gegen Internetsucht
Kurzfassung: Netzgänger gegen InternetsuchtDas Projekt "Netzgänger" ist Projekt des Monats Februar 2014 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Damit würdigt sie den Einsatz des Teams an der Professur für ...
[Otto-Friedrich-Universität Bamberg - 18.02.2014] Netzgänger gegen Internetsucht
Das Projekt "Netzgänger" ist Projekt des Monats Februar 2014 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Damit würdigt sie den Einsatz des Teams an der Professur für Pathopsychologie der Universität Bamberg im Kampf gegen riskante und abhängige Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen im Internet.
Das Projekt "Netzgänger" wurde schon 2009 ins Leben gerufen, als immer häufiger Probleme beim Internetgebrauch von Kindern und Jugendlichen in Erscheinung traten. Dazu gehören zum Beispiel Verhaltensweisen, die an eine Abhängigkeit erinnern, aber auch psychische Belastungen durch Mobbing in sozialen Netzwerken. Daher wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Kinder auf eine risikoarme Nutzung des Internets vorzubereiten, statt sie ihnen ganz zu verbieten.
Das Projekt setzt dafür auf die sogenannte "Peer-Prävention": Studierende am Institut für Psychologie bilden ältere Schülerinnen und Schüler zu Multiplikatoren aus. Diese werden dann als Tutoren für ihre jüngeren Mitschüler eingesetzt, ihrer "peer-group" also, denn sie sind für diese häufig glaubwürdigere Ansprechpartner als Eltern oder Lehrkräfte. Die älteren Schülerinnen und Schüler wurden also erst selbst in den Themenbereichen Virtuelle Spielewelten, Soziale Netzwerke und Cybermobbing geschult und dann darauf vorbereitet, ihr Wissen an die Unterstufenschüler weiterzugeben. Insgesamt konnten im Jahr 2013 etwa 550 Peers ausgebildet werden, die wiederum Workshops mit 3.500 jüngeren Schülerinnen und Schülern an fast 30 Schulen in Nordbayern durchführten.
Einige Bausteine des Ausbildungsplans weckten das Interesse der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler besonders: "Virtuelle Spielewelten" und "Soziale Netzwerke". Sie ernannte die "Netzgänger" deshalb zum Projekt des Monats Februar. "Nach neuesten Studien wird die Internetabhängigkeit auf etwa ein Prozent der Bevölkerung geschätzt, Tendenz steigend", erklärt Mortler. "Diejenigen, die einen solchen riskanten Umgang mit Computern und dem Internet haben, flüchten sich oftmals in virtuelle Welten, in denen sie sich Ablenkung, Anerkennung oder Belohnung erhoffen, und dabei verlieren sie den Kontakt zur realen Welt. Soziale Kontakte, Schule oder die Arbeitswelt werden vernachlässigt." Das Netzgänger-Projekt ist eine Möglichkeit, dieser relativ jungen Sucht zu begegnen und vorzubeugen, dass sich Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken und virtuellen Realitäten verlieren.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Prof. Dr. Jörg Wolstein (Projektleitung)
Tel. +49 (0) 951 / 863-2045
Julia Finmans (Forschung, Konzeptentwicklung)
Tel. +49 (0) 951 / 863-1791
Markusstraße 8 a
96047 Bamberg
netzgaenger@uni-bamberg.de
Das Projekt "Netzgänger" ist Projekt des Monats Februar 2014 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Damit würdigt sie den Einsatz des Teams an der Professur für Pathopsychologie der Universität Bamberg im Kampf gegen riskante und abhängige Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen im Internet.
Das Projekt "Netzgänger" wurde schon 2009 ins Leben gerufen, als immer häufiger Probleme beim Internetgebrauch von Kindern und Jugendlichen in Erscheinung traten. Dazu gehören zum Beispiel Verhaltensweisen, die an eine Abhängigkeit erinnern, aber auch psychische Belastungen durch Mobbing in sozialen Netzwerken. Daher wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Kinder auf eine risikoarme Nutzung des Internets vorzubereiten, statt sie ihnen ganz zu verbieten.
Das Projekt setzt dafür auf die sogenannte "Peer-Prävention": Studierende am Institut für Psychologie bilden ältere Schülerinnen und Schüler zu Multiplikatoren aus. Diese werden dann als Tutoren für ihre jüngeren Mitschüler eingesetzt, ihrer "peer-group" also, denn sie sind für diese häufig glaubwürdigere Ansprechpartner als Eltern oder Lehrkräfte. Die älteren Schülerinnen und Schüler wurden also erst selbst in den Themenbereichen Virtuelle Spielewelten, Soziale Netzwerke und Cybermobbing geschult und dann darauf vorbereitet, ihr Wissen an die Unterstufenschüler weiterzugeben. Insgesamt konnten im Jahr 2013 etwa 550 Peers ausgebildet werden, die wiederum Workshops mit 3.500 jüngeren Schülerinnen und Schülern an fast 30 Schulen in Nordbayern durchführten.
Einige Bausteine des Ausbildungsplans weckten das Interesse der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler besonders: "Virtuelle Spielewelten" und "Soziale Netzwerke". Sie ernannte die "Netzgänger" deshalb zum Projekt des Monats Februar. "Nach neuesten Studien wird die Internetabhängigkeit auf etwa ein Prozent der Bevölkerung geschätzt, Tendenz steigend", erklärt Mortler. "Diejenigen, die einen solchen riskanten Umgang mit Computern und dem Internet haben, flüchten sich oftmals in virtuelle Welten, in denen sie sich Ablenkung, Anerkennung oder Belohnung erhoffen, und dabei verlieren sie den Kontakt zur realen Welt. Soziale Kontakte, Schule oder die Arbeitswelt werden vernachlässigt." Das Netzgänger-Projekt ist eine Möglichkeit, dieser relativ jungen Sucht zu begegnen und vorzubeugen, dass sich Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken und virtuellen Realitäten verlieren.
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Prof. Dr. Jörg Wolstein (Projektleitung)
Tel. +49 (0) 951 / 863-2045
Julia Finmans (Forschung, Konzeptentwicklung)
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