19.02.2014 09:40 Uhr in Gesundheit & Wellness von Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Das Greifswalder Gynäkologische Tumorzentrum erhält Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft
Kurzfassung: Das Greifswalder Gynäkologische Tumorzentrum erhält Zertifizierung der Deutschen KrebsgesellschaftNach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft gibt es insgesamt 96 gynäkologische Tumorzentren in De ...
[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 19.02.2014] Das Greifswalder Gynäkologische Tumorzentrum erhält Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft
Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft gibt es insgesamt 96 gynäkologische Tumorzentren in Deutschland. Zwei davon stehen den Patientinnen in MV in den beiden Universitätskliniken in Rostock und Greifswald zur Verfügung. Das "Gynäkologische Tumorzentrum" wird von dem Stellvertretenden Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Prof. Alexander Mustea, geleitet.
Die drei häufigsten gynäkologischen Tumore sind der Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs. In Deutschland erkranken jährlich etwa 27.000 Frauen an einem Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane. "Die Diagnostik und Behandlung der gynäkologischen Tumorerkrankungen nach den hochwertigen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft sind ein Bestandteil des Erfolges sowie der besseren Prognose und Therapie", betonte Prof. Alexander Mustea. Die Behandlung von gynäkologischen Tumoren ist komplex und erfolgt in enger Abstimmung mit der Chirurgie, der Strahlentherapie, der Urologie, der Hämato-Onkologie, der Radiologie, der Psycho-Onkologie und dem Sozialdienst. Eine weitere wichtige Unterstützung für die betroffenen Frauen stellt die Zusammenarbeit mit dem Patienteninformationszentrum der UMG und dem Landesverband MV der "Frauenselbsthilfe nach Krebs" (Vorsitzende: Sabine Kirton) dar.
Klinische Studien sollen Heilungschancen erhöhen
"Die gynäkologische Onkologie wirft viele offene Fragen und Herausforderungen auf", erläuterte der Zentrumsleiter. "Die Verbesserung der onkologischen Ergebnisse und der Behandlung der Patientinnen kann nur im Rahmen klinischer Studien erfolgen. Zurzeit laufen in unserem Gynäkologischen Onkozentrum sechs größere Studien zur Behandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs. Zwei operative internationale Studien zum Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs haben wir gerade abgeschlossen und erwarten ihre Auswertung."
Darüber hinaus ist eine durch das Greifswalder Gynäkologische Tumorzentrum initiierte und geleitete nationale Studie mit 14 Partnern angelaufen, in der es um die Behandlung einer extrem seltenen Krankheit von Weichgewebstumoren der Gebärmutter (Leiomyosarkome) geht. "Derzeit gibt es in Deutschland keine andere Studie zu dieser Erkrankung. Die Studie wird von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie Studiengruppe (AGO-Studiengruppe) sowie von der Nord-Ost-Deutschen-Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie unterstützt ", so Mustea. Die Greifswalder Klinik ist bereits seit einigen Jahren ein Nationales Referenzzentrum für Genitalsarkome (Leitung: Prof. Günter Köhler).
Für jede Tumorart wird in Greifswald eine biologische Tumorbank geführt (Leitung: PD Dr. Dominique Könsgen). Im Falle von Eierstockkrebs befinden sich die anonymisierten Daten von mehr als 4.000 Patientinnen in dieser Tumorbank. Auf Basis der Tumorbank laufen mehrere Forschungsvorhaben und zwei internationale EU-Projekte zum Zervixkarzinom und Eierstockkrebs. Die beiden EU-weiten Forschungsvorhaben werden jeweils mit 6 Millionen Euro finanziert und beinhalten klinische und molekularbiologische Untersuchungen bei Patientinnen mit diesen zwei Tumoren.
Außer bei Gebärmutterhalskrebs gibt es bei gynäkologischen Tumoren keine Vorsorgemöglichkeit. In Deutschland kann jede Frau ab 20 Jahren einmal jährlich kostenlos zur Krebsvorsorge gehen. Die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals und der Zervix zu untersuchen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen.
Eine große Herausforderung ist nach wie vor das Erkennen von Eierstockkrebs, da es sich hierbei um eine Krankheit handelt, mit der nahezu keine Beschwerden einhergehen. In Deutschland befinden sich daher 80 Prozent der an Eierstockkrebs erkrankten Patientinnen bei Diagnosestellung schon in einem fortgeschrittenen Stadium, in welchem die Krankheit nicht mehr auf die Eierstöcke begrenzt ist, sondern bereits auf den Oberbauch oder die Lunge übergegangen ist.
Qualität schafft Vertrauen
Im Greifswalder Tumorzentrum sind die Patientenzahlen nach der ersten Teilzertifizierung im Jahr 2012 deutlich gestiegen. "Das aufwändige Prüfverfahren zahlt sich für die Patientinnen aus, Qualität schafft Vertrauen", betonte Prof. Alexander Mustea. "In unserem Tumorzentrum bieten wir den Patientinnen das gesamte Therapiespektrum an, von der Diagnostik über die Operation bis hin zu medikamentöser Behandlung in unserer Tagesklinik (Leitung: Oberärztin Dr. Antje Belau) und Strahlentherapie."
2013 wurden rund 200 Patientinnen an gynäkologischen Krebserkrankungen operiert, darunter auch Patientinnen aus anderen Bundesländern sowie Osteuropa und Kanada. Im letzten Jahr wurden 3.280 Patientinnen stationär betreut. Dazu kamen rund 600 Frauen in der Onkologischen Tagesklinik. Zur Unifrauenklinik gehört auch das 2004 erste in Mecklenburg-Vorpommern zertifizierte Interdisziplinäre Brustzentrum (Leitung: Prof. Ralf Ohlinger).
Universitätsmedizin Greifswald (UMG)
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Direktor: Prof. Dr. med. Marek Zygmunt
Leiter des Gynäkologischen Tumorzentrums: Prof. Dr. med. Alexander Mustea
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-65 00/-65 32
E mustea@uni-greifswald.de
E frauenklinik@uni-greifswald.de
www.medizin.uni-greifswald.de
Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft gibt es insgesamt 96 gynäkologische Tumorzentren in Deutschland. Zwei davon stehen den Patientinnen in MV in den beiden Universitätskliniken in Rostock und Greifswald zur Verfügung. Das "Gynäkologische Tumorzentrum" wird von dem Stellvertretenden Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Prof. Alexander Mustea, geleitet.
Die drei häufigsten gynäkologischen Tumore sind der Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs. In Deutschland erkranken jährlich etwa 27.000 Frauen an einem Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane. "Die Diagnostik und Behandlung der gynäkologischen Tumorerkrankungen nach den hochwertigen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft sind ein Bestandteil des Erfolges sowie der besseren Prognose und Therapie", betonte Prof. Alexander Mustea. Die Behandlung von gynäkologischen Tumoren ist komplex und erfolgt in enger Abstimmung mit der Chirurgie, der Strahlentherapie, der Urologie, der Hämato-Onkologie, der Radiologie, der Psycho-Onkologie und dem Sozialdienst. Eine weitere wichtige Unterstützung für die betroffenen Frauen stellt die Zusammenarbeit mit dem Patienteninformationszentrum der UMG und dem Landesverband MV der "Frauenselbsthilfe nach Krebs" (Vorsitzende: Sabine Kirton) dar.
Klinische Studien sollen Heilungschancen erhöhen
"Die gynäkologische Onkologie wirft viele offene Fragen und Herausforderungen auf", erläuterte der Zentrumsleiter. "Die Verbesserung der onkologischen Ergebnisse und der Behandlung der Patientinnen kann nur im Rahmen klinischer Studien erfolgen. Zurzeit laufen in unserem Gynäkologischen Onkozentrum sechs größere Studien zur Behandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs. Zwei operative internationale Studien zum Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs haben wir gerade abgeschlossen und erwarten ihre Auswertung."
Darüber hinaus ist eine durch das Greifswalder Gynäkologische Tumorzentrum initiierte und geleitete nationale Studie mit 14 Partnern angelaufen, in der es um die Behandlung einer extrem seltenen Krankheit von Weichgewebstumoren der Gebärmutter (Leiomyosarkome) geht. "Derzeit gibt es in Deutschland keine andere Studie zu dieser Erkrankung. Die Studie wird von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie Studiengruppe (AGO-Studiengruppe) sowie von der Nord-Ost-Deutschen-Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie unterstützt ", so Mustea. Die Greifswalder Klinik ist bereits seit einigen Jahren ein Nationales Referenzzentrum für Genitalsarkome (Leitung: Prof. Günter Köhler).
Für jede Tumorart wird in Greifswald eine biologische Tumorbank geführt (Leitung: PD Dr. Dominique Könsgen). Im Falle von Eierstockkrebs befinden sich die anonymisierten Daten von mehr als 4.000 Patientinnen in dieser Tumorbank. Auf Basis der Tumorbank laufen mehrere Forschungsvorhaben und zwei internationale EU-Projekte zum Zervixkarzinom und Eierstockkrebs. Die beiden EU-weiten Forschungsvorhaben werden jeweils mit 6 Millionen Euro finanziert und beinhalten klinische und molekularbiologische Untersuchungen bei Patientinnen mit diesen zwei Tumoren.
Außer bei Gebärmutterhalskrebs gibt es bei gynäkologischen Tumoren keine Vorsorgemöglichkeit. In Deutschland kann jede Frau ab 20 Jahren einmal jährlich kostenlos zur Krebsvorsorge gehen. Die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals und der Zervix zu untersuchen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen.
Eine große Herausforderung ist nach wie vor das Erkennen von Eierstockkrebs, da es sich hierbei um eine Krankheit handelt, mit der nahezu keine Beschwerden einhergehen. In Deutschland befinden sich daher 80 Prozent der an Eierstockkrebs erkrankten Patientinnen bei Diagnosestellung schon in einem fortgeschrittenen Stadium, in welchem die Krankheit nicht mehr auf die Eierstöcke begrenzt ist, sondern bereits auf den Oberbauch oder die Lunge übergegangen ist.
Qualität schafft Vertrauen
Im Greifswalder Tumorzentrum sind die Patientenzahlen nach der ersten Teilzertifizierung im Jahr 2012 deutlich gestiegen. "Das aufwändige Prüfverfahren zahlt sich für die Patientinnen aus, Qualität schafft Vertrauen", betonte Prof. Alexander Mustea. "In unserem Tumorzentrum bieten wir den Patientinnen das gesamte Therapiespektrum an, von der Diagnostik über die Operation bis hin zu medikamentöser Behandlung in unserer Tagesklinik (Leitung: Oberärztin Dr. Antje Belau) und Strahlentherapie."
2013 wurden rund 200 Patientinnen an gynäkologischen Krebserkrankungen operiert, darunter auch Patientinnen aus anderen Bundesländern sowie Osteuropa und Kanada. Im letzten Jahr wurden 3.280 Patientinnen stationär betreut. Dazu kamen rund 600 Frauen in der Onkologischen Tagesklinik. Zur Unifrauenklinik gehört auch das 2004 erste in Mecklenburg-Vorpommern zertifizierte Interdisziplinäre Brustzentrum (Leitung: Prof. Ralf Ohlinger).
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Leiter des Gynäkologischen Tumorzentrums: Prof. Dr. med. Alexander Mustea
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-65 00/-65 32
E mustea@uni-greifswald.de
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