"Naturphänomene und Technik in Baden-Württemberg – Warum der Fächerverbund keine gute Idee ist

Kurzfassung: "Naturphänomene und Technik" in Baden-Württemberg - Warum der Fächerverbund keine gute Idee istEine große Gefahr bei der Einführung von Fächerverbünden besteht nach Ansicht der Unterzeichner da ...
[Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V - 19.02.2014] "Naturphänomene und Technik" in Baden-Württemberg - Warum der Fächerverbund keine gute Idee ist
Eine große Gefahr bei der Einführung von Fächerverbünden besteht nach Ansicht der Unterzeichner darin, dass in diesen zwangsläufig in erheblichem Maße fachfremd unterrichtet wird. Dies ist für das Fach Biologie besonders problematisch weil von den neun Kontingentstunden Biologie in der Sekundarstufe I allein vier Stunden im Rahmen des Fächerverbundes unterrichtet werden. Fachfremde Lehrkräfte werden die Grundlagen eines kompetenzorientierten Biologieunterrichts nicht legen können, da sie die späteren Lernabschnitte nicht vor Augen haben.
Die biologischen Inhalte in den integrativen Modulen des Fächerverbundes "Naturphänomene und Technik" können kein Ersatz für den bisherigen, eigenständigen Biologieunterricht sein. Grundlagen, die in den Klassen 5 und 6 nicht gelegt werden, fehlen in der Mittel- und Oberstufe und lassen sich dort kaum aufholen. Erschwerend kommt hinzu, dass in den vergangenen Jahren das Stundenkontingent für Biologie in der Sekundarstufe I bereits so gekürzt wurde, dass es keinen kontinuierlichen Biologieunterricht mehr gibt. Daher muss der Biologieunterricht eher gestärkt werden, um den Auftrag der Vermittlung von Leitprinzipien, Querschnittsaufgaben und KMK-Standards effektiv zu erfüllen.
Angesprochen wird in der Stellungnahme auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Denn für Viele von ihnen - gerade in den Klassen 5 und 6 - ist die Biologie eines der beliebtesten Fächer, welches mit großem Interesse und Engagement absolviert wird. Die Unterzeichner sehen keinen Grund, dieses Fach zurechtzustutzen und in einem Fächerverbund zu verstecken. Auch das Argument, der Fächerverbund verbessere die Durchlässigkeit zwischen Schulformen ist nicht stichhaltig. Der Wechsel zwischen Bundesländern wird dadurch sogar noch erschwert.
Die zu erwartenden negativen Konsequenzen stehen zudem im krassen Gegensatz zu der gewachsenen politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bedeutung der Biowissenschaften als "Leitwissenschaften des 21. Jahrhunderts".
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Dr. Karin Blessing, VBIO Landesverband Baden-Württemberg, Tel.: 07141/929587 e-Mail: baden.wuerttemberg@vbio.de

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