04.03.2014 10:55 Uhr in Energie & Umwelt von Brot für die Welt

"Einfache technische Lösungen allein werden nicht reichen

Kurzfassung: "Einfache technische Lösungen allein werden nicht reichen"Brot für die Welt für mehr Klimaschutz im TourismusBerlin, 04.03.2014 — Zum Start der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin zieht Br ...
[Brot für die Welt - 04.03.2014] "Einfache technische Lösungen allein werden nicht reichen"

Brot für die Welt für mehr Klimaschutz im Tourismus
Berlin, 04.03.2014 — Zum Start der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin zieht Brot für die Welt eine gemischte Bilanz des Klima-Engagements der Tourismuswirtschaft. Der globale Tourismus wächst Jahr für Jahr. "Mit diesem Anstieg nehmen auch die durch den Tourismus verursachten Probleme zu. Bereits jetzt ist der Tourismus für etwa ein Zehntel des menschengemachten Klimawandels verantwortlich - Tendenz steigend", so Antje Monshausen, Tourismusexpertin von Brot für die Welt. "Mehr Klimawandel bedeutet auch mehr Katastrophen und mehr Armut besonders für die Menschen, die am wenigsten zu ihm beigetragen haben."
Besonders gravierend ist die Klimabilanz des Flugverkehrs. Bei kurzen und mittleren Strecken (unter 1.000 km) können Reiseveranstalter aber klimafreundlichere Alternativen zum Flugzeug anbieten. Sie sollten ihre Kunden über die Klimawirkungen des Fliegens informieren und zur qualitativ hochwertigen Kompensation bei unvermeidbaren Flügen motivieren. "Es ist erfreulich, dass es heute Veranstalter gibt, die auf Kurzstreckenflüge vollständig verzichten. Unbefriedigend ist allerdings, dass für viele Veranstalter, Airlines und Buchungsportale, Klimaschutz bei der Anreise nur im Nachhaltigkeitsbericht ein Thema zu sein scheint. An den Reiseangeboten und in der Kundenkommunikation ist dieses ‚Engagement leider oft nicht erkennbar", so Monshausen.
Für die klimaschädigende Luftverkehrswirtschaft sind die Herausforderungen am größten. "Einfache technische Lösungen allein werden nicht reichen", so Monshausen. Alles, was bisher durch Effizienzsteigerungen an Klimawirkungen eingespart werden konnte, wird durch das Wachstum verschlungen. "Und die Träume von klimafreundlichen Agrotreibstoffen haben schon beim Auto zu Konflikten bei der Landnutzung, Monokulturen und Nahrungsmittelknappheit im globalen Süden geführt." Klar müsse sein, dass der Schutz der Umwelt und die Rechte der Menschen auf Land, Nahrung und Wasser Vorrang haben müssen vor wirtschaftlichem Wachstum. Die Energie- und Klimawende kann nur gelingen, wenn auch der Flugverkehr als eine Triebkraft des Klimawandels anerkannt wird und die Politik durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen deutliche Anreize für Unternehmen schafft, innovative, weniger klimaschädliche Mobilität zu stärken.
Tourism Watch, eine Arbeitsstelle von Brot für die Welt, setzt sich seit Jahren konsequent für einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und begegnungsorientierten Tourismus ein. Der Informationsdienst TourismWatch liefert vierteljährlich Berichte und Hintergründe aus den touristischen Zielgebieten und zu aktuellen entwicklungspolitischen Debatten im Tourismus.
Brot für die Welt ist unter anderem Gründungsgesellschafter von TourCert, der Gesellschaft für Nachhaltigkeitszertifizierung im Tourismus, außerdem Gründungs- und Vorstandsmitglied der Kinderrechtsorganisation ECPAT Deutschland, die sich für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus einsetzt. Weitere Informationen unter www.tourism-watch.de.
Wir laden Sie herzlich ein an unseren Stand 217 in Halle 4.1 und zu unseren Veranstaltungen. Am Mittwoch, 5.3.2014, 16:00 Uhr beispielsweise diskutieren wir über Agrotreibstoffe im Flugverkehr. Weitere Veranstaltungen u.a. zu Menschenrechten und Voluntourism finden Sie hier: http://info.brot-fuer-die-welt.de/termin/tourism-watch-auf-itb-berlin-2014
Positionspapier "Flugverkehr im Klimawandel" unter: http://tourism-watch.de/files/bfdw_aktuell_agrotreibstoffe_im_flugverkehr.pdf
Studie zur Klimatransparenz der deutschen Tourismuswirtschaft finden Sie hier: http://tourism-watch.de/files/klimatransparenz_studie.pdf

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