04.03.2014 11:10 Uhr in Gesellschaft & Familie von Ruhr-Universität Bochum
Studie belegt: Hartz-IV-Empfänger sind nicht faul
Kurzfassung: tudie belegt: Hartz-IV-Empfänger sind nicht faulBerufsbezogene PersönlichkeitGrundlage der Studie war der Fragebogen "Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung" (kurz: BIP). ...
[Ruhr-Universität Bochum - 04.03.2014] tudie belegt: Hartz-IV-Empfänger sind nicht faul
Berufsbezogene Persönlichkeit
Grundlage der Studie war der Fragebogen "Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung" (kurz: BIP). Die anonymisierten Daten von 133 Arbeitssuchenden aus dem Jobcenter Kaufbeuren wurden mit denen von 274 Sachbearbeitern und Fachkräften verglichen, die den BIP-Fragebogen zur persönlichen Standortbestimmung beantwortet hatten.
Differenziertes Bild
Über die 17 verschiedenen Inhaltsbereiche des Fragebogens zeigt sich ein differenziertes Bild, das bestimmte Stereotype über Arbeitssuchende relativiert. So ergeben sich beispielsweise in den berufsbezogenen Skalen Leistungsmotivation, Soziabilität (Verträglichkeit, Freundlichkeit) und Begeisterungsfähigkeit keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zu der Gruppe der Berufstätigen: Arbeitslose sind nicht generell faul, antriebsarm oder unsozial.
Geringere Teamorientierung
Die Hauptunterschiede zeigen sich in den BIP-Skalen Teamorientierung, Führungsmotivation und Wettbewerbsorientierung. Hier erzielt die Stichprobe der Arbeitssuchenden im Durchschnitt deutlich geringere Werte als die Vergleichsgruppe. Das heißt, dass Arbeitssuchende insgesamt stärker Einzelarbeit der Teamarbeit vorziehen, weniger darauf aus sind, andere zu führen, Anweisungen zu geben sowie in berufliche Wettbewerbe einzutreten. Diese Befunde können dazu genutzt werden, Gründe zu eruieren und vor diesem Hintergrund über Ansatzpunkte zur Beratung nachzudenken.
Passgenaue Beratung
Die Gesamtergebnisse geben grobe Trends und Wahrscheinlichkeiten wieder, zum Beispiel ist es weniger wahrscheinlich, dass die Führungsmotivation bei Arbeitssuchenden hoch oder überdurch-schnittlich ausgeprägt ist. Sie sagen aber nichts über den jeweiligen Einzelfall. "Jeder Arbeitssuchende ist einzigartig und benötigt demnach auch eine entsprechende individuelle Beratung", sagt Dr. Philip Frieg vom Projektteam Testentwicklung. Hier bietet der Einsatz des BIP-Fragebogens eine gute Ausgangslage, um passgenaue Beratung und Maßnahmen zu entwickeln.
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44780 Bochum
Deutschland
Telefon: 0234 32-201
Telefax: 0234 32-14201
URL: http://www.ruhr-uni-bochum.de
Berufsbezogene Persönlichkeit
Grundlage der Studie war der Fragebogen "Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung" (kurz: BIP). Die anonymisierten Daten von 133 Arbeitssuchenden aus dem Jobcenter Kaufbeuren wurden mit denen von 274 Sachbearbeitern und Fachkräften verglichen, die den BIP-Fragebogen zur persönlichen Standortbestimmung beantwortet hatten.
Differenziertes Bild
Über die 17 verschiedenen Inhaltsbereiche des Fragebogens zeigt sich ein differenziertes Bild, das bestimmte Stereotype über Arbeitssuchende relativiert. So ergeben sich beispielsweise in den berufsbezogenen Skalen Leistungsmotivation, Soziabilität (Verträglichkeit, Freundlichkeit) und Begeisterungsfähigkeit keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zu der Gruppe der Berufstätigen: Arbeitslose sind nicht generell faul, antriebsarm oder unsozial.
Geringere Teamorientierung
Die Hauptunterschiede zeigen sich in den BIP-Skalen Teamorientierung, Führungsmotivation und Wettbewerbsorientierung. Hier erzielt die Stichprobe der Arbeitssuchenden im Durchschnitt deutlich geringere Werte als die Vergleichsgruppe. Das heißt, dass Arbeitssuchende insgesamt stärker Einzelarbeit der Teamarbeit vorziehen, weniger darauf aus sind, andere zu führen, Anweisungen zu geben sowie in berufliche Wettbewerbe einzutreten. Diese Befunde können dazu genutzt werden, Gründe zu eruieren und vor diesem Hintergrund über Ansatzpunkte zur Beratung nachzudenken.
Passgenaue Beratung
Die Gesamtergebnisse geben grobe Trends und Wahrscheinlichkeiten wieder, zum Beispiel ist es weniger wahrscheinlich, dass die Führungsmotivation bei Arbeitssuchenden hoch oder überdurch-schnittlich ausgeprägt ist. Sie sagen aber nichts über den jeweiligen Einzelfall. "Jeder Arbeitssuchende ist einzigartig und benötigt demnach auch eine entsprechende individuelle Beratung", sagt Dr. Philip Frieg vom Projektteam Testentwicklung. Hier bietet der Einsatz des BIP-Fragebogens eine gute Ausgangslage, um passgenaue Beratung und Maßnahmen zu entwickeln.
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, 44780 Bochum, Deutschland
Tel.: 0234 32-201; http://www.ruhr-uni-bochum.de
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