Ausbildung eines Jesiden-Bataillons hat begonnen

[Bundeswehr - 25.06.2015] Ausbildung eines Jesiden-Bataillons hat begonnen

Die deutschen Soldaten bilden im vierten Ausbildungsdurchgang im Nordirak, zusammen mit Soldaten der multinationalen Koalition, im "Kurdistan Training Coordination Center" jetzt auch Kämpfer eines jesidischen Bataillons aus.
Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit mehrerer hunderttausend Menschen, deren ursprüngliche Hauptsiedlungsgebiete im nördlichen Irak und in Nordsyrien liegen. Sie betrachten sich teils als ethnische Kurden, teilweise aber auch als eigenständige ethno-religiöse Gruppe.
Im Nordirak lebten sie bislang vor allem im Sinjar-Region und in der Gegend um die Stadt Mossul. Beim Vormarsch des "IS" im vergangenen Sommer mussten Hundertausende von ihnen aus ihrer Heimat fliehen. Eines verbindet sie mit den anderen ethnischen Gruppen in der Region: Der gemeinsame Kampf gegen den radikalen "Islamischen Staat".
250 Kämpfer zur Ausbildung in Benslawa
So meldeten sich rund 250 Kämpfer eines jesidischen Bataillons, das der Sinjar-Brigade der Peschmerga untersteht, zu Beginn dieser Woche zur Ausbildung. Vier Kampfkompanien und eine Stabs- und Versorgungskompanie gehören insgesamt zum Bataillon.
Es wurde vor ungefähr sechs Monaten aufgestellt und erlangte in einer ersten Phase militärische Grundfähigkeiten von US-amerikanischen Streitkräften. Anschließend wurden die Jesiden fünf Monate an der Front eingesetzt, vorrangig in der Verteidigung.
Standardwaffe: Kalaschnikow
Ihre Standardwaffe ist das Sturmgewehr AK47 aus sowjetischer, beziehungsweise russischer Produktion. Aber auch das deutsche Maschinengewehr MG 3 ist mittlerweile in den Kompanien verfügbar.
Das deutsche Ausbilderteam bildet in den nächsten Wochen eine der vier Kampfkompanien aus und beteiligt sich am Training der Stabs- und Versorgungskompanie. Die anderen Kämpfer werden in Erbil von italienischen, niederländischen und britischen Soldaten ausgebildet. Die zwei weiteren Infanteriekompanien des Bataillons werden in Atrush von Soldaten der internationalen Koalition trainiert.
Die Jesiden werden, wie die vorherigen Peschmerga-Bataillone auch, intensiv vorbereitet, um gegen den "IS" bestmöglich bestehen zu können. Ein jesidischer Offizier erklärt dazu unmissverständlich: "Wir fühlen uns als Peschmerga und wir sind Peschmerga im gemeinsamen Kampf gegen das Terrorregime des IS - und wir werden siegen!"

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